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Julian und das Ende der Nacht

Titel: Julian und das Ende der Nacht
Autoren: Christine Cara Wagner
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Straßenseite. Rafael trat näher an das Gebüsch heran.
    „Wir werden es erfahren, die Tür öffnet sich.“ Ungläubig hing Henrys Blick an Jared, der ein großes goldenes Buch unter dem Arm trug und sich schnell entfernte.
    „Wo hat Jared sein Anhängsel gelassen?“, fragte Rafael erstaunt.
    „Ich schlage vor, wir finden es heraus.“ Gabriel wandte sich Henry zu. „Rafael und ich werden nachsehen, was dort drinnen geschehen ist. Du folgst Jared, finde heraus, wo er Unterschlupf gefunden hat.“ Henry nickte und folgte Jared durch die Dunkelheit, die ihn längst verschlungen hatte.
    ***
    Rafael und Gabriel überquerten die Straße und warfen einen Blick durch das Schaufenster des Antiquitätengeschäfts, dass Jared so übereilt verlassen hatte.
    „Sieht völlig normal aus“, stellte Rafael fest.
    „Gehen wir rein.“ Gabriel stieg entschlossen die vier Stufen zur Eingangstür hinauf. Ein Klingeln ertönte, als er sie öffnete. „Hallo!“ Ein Röcheln erklang. Gabriel lief hinter den Ladentisch und stand in der Blutlache des Mannes, der kaum noch Leben in sich trug. Gabriel kniete nieder. „Wie heißen Sie?“
    „Josef Heinrich“, erwiderte der Mann am Boden kraftlos. „Das Buch des Bösen“, flüsterte er noch, bevor sein Herz aufhörte zu schlagen.
    „Oh, mein Gott.“ Fassungslos stand Rafael hinter Gabriel und starrte auf den Toten. „Hat er wirklich vom Buch des Bösen gesprochen?“
    „Was ist das für ein Buch?“
    „Nach allem, was ich weiß, schrieb es Kairons Großvater mit dem Blut derer, die sich seiner Herrschaft des Bösen widersetzten. Kairon brachte dieses Buch nach seiner Thronbesteigung in Sicherheit. Ich hatte keine Ahnung, dass es sich auf dieser Erde befand und Sterbliche es beschützen.“ Gabriel erhob sich.
    „Dann wissen wir jetzt, was Jared gesucht hat, doch was kann er mit diesem Buch anfangen?“ „Kairon könnte uns das beantworten.“ Gabriel blickte sich um.
    „Lass uns einen Blick ins Nebenzimmer werfen, uns fehlt noch ein Sohn der Nacht.“ Rafael folgte Gabriel durch einen roten Vorhang. „Wir haben ihn gefunden“, stellte er fest.
    „Was zum Teufel hat Jared vor, dass er bereit ist, seinen eigenen Bruder dafür zu töten?“ Ratlos schüttelte Gabriel den Kopf. „Suchen wir besser nach Jared und Henry“, erwiderte Rafael. Gabriel nickte. „Erst müssen wir alle Spuren vernichten.“
    In Rafaels Hand erschien ein Energieball, der Leons Körper in Flammen setzte und den Beweis für die Existenz der Söhne der Nacht auslöschte. Eilig verließen Gabriel und Rafael den Laden, in dem das Geheimnis des Bösen zu Asche verbrannte.
    ***
    Sara kämpfte noch immer gegen ihren wilden Herzschlag und den Schmerz in ihrer Seele, dem Mann auf dem Gemälde nie begegnen zu können. Vergeblich versuchte Sara gegen die Tränen, die sich in ihren Augen sammelten, anzukämpfen. Noch hundert Meter trennten Sara von ihrem Zuhause, als sie hinter sich Schritte vernahm, die bedrohlich nah kamen. Für einen Augenblick hielt Sara den Atem an und hoffte, dass ein Zufall jemanden in dieselbe Richtung führte. Diese Hoffnung zerschlug sich in Sekunden, als ein Mann vor sie sprang und zwei grüne Augen Sara hasserfüllt durchdrangen.
    „Was für eine leckere Mahlzeit“, knurrte Saras Gegenüber und warf ein goldenes Buch zu Boden. Hungrig zog Jared seinen Dolch aus dem Stiefel und näherte sich seinem verstörten Opfer. Ängstlich wich Sara einen Schritt zurück. Bevor Sara klar denken konnte, stand Jared hinter ihr.
    „Ich mache es kurz, fühle dich geschmeichelt“, zischte Jared und hielt den Dolch an Saras Kehle. Entsetzt ließ Sara das Gemälde zu Boden fallen. Der Dolch an ihren Hals schnitt schmerzhaft in ihr Fleisch, bevor Jared Saras Kehle durchschneiden konnte, drang eine zornige Stimme an sein Ohr: “Wie wäre es mit einem Gegner, der dir gewachsen ist, Bruder?“ Wutentbrannt stieß Jared Sara zu Boden und fuhr herum. Mit gezücktem Dolch stand ihm Henry gegenüber. „Du Verräter nennst mich nie wieder Bruder!“, brüllte Jared hasserfüllt.
    „Was hast du mit ihr gemacht!“, schrie ein Mann hinter Jared und lief auf die am Boden liegende Sara zu. Jared wandte sich um. „Du!“ Wütend blickte Jared auf den blonden Mann. „Fahrt zur Hölle, alle beide“, fauchte Jared und griff nach dem goldenen Buch, um sich aus dem Staub zu machen. Henry setzte an, Jared zu folgen.
    „Lass ihn und hilf mir“, bat Julian. Hektisch kamen Gabriel und Rafael am Ort des
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