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Julia-Weihnachten Band 24

Julia-Weihnachten Band 24

Titel: Julia-Weihnachten Band 24
Autoren: JACQUELINE DIAMOND HEIDI BETTS JILL SHALVIS
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aus.“
    „Als sie mich vor einer halben Stunde anrief, klang sie noch ganz munter!“
    „Okay, sie versteckt sich vor dir“, gab Tom zu. „In ihrem Schlafzimmer. Das ist doch kein Verbrechen, oder?“
    Wütend knallte Marnie die Auflaufform mit der Lasagne auf den Tisch und stellte den Backofen an. Die Küche war wirklich verdammt eng. Zumindest zu eng für sie und einen Mann, den sie am liebsten gerade auf den Mond geschossen hätte.
    „Ich will vino “, sagte Cody.
    „Was?“ Fassungslos wirbelte Marnie zu Tom herum. „Du gibst dem Kind Wein zu trinken?“
    „Warum nicht? Wir leben doch in Italien.“ Toms Augen funkelten belustigt auf.
    „Unfassbar! Absolut unglaublich!“, stammelte Marnie wutentbrannt.
    „Beruhige dich.“ Tom ging an ihr vorbei zum Kühlschrank und holte eine Flasche mit einer roten Flüssigkeit heraus. „Er meint nur Traubensaft.“
    „ Vino ist italienisch für Wein! Damit bringst du ihn doch nur auf dumme Gedanken! Warte nur, bis mein Onkel hier eintrifft!“ Als Pastor hatte Norbert Galloway ziemlich rigide Moralvorstellungen.
    „Was soll er denn mit mir anstellen?“, fragte Tom mit einem nachsichtigen Lächeln, während er Traubensaft in einen Plastikbecher goss und ihn seinem Sohn reichte.
    „ Grazie .“ Mit beschwingtem Schritt ging Cody zum Küchentisch. Er bewegt sich schon fast wie sein Vater, dachte Marnie voller Schmerz.
    „Ach, vergiss es einfach!“ Ihre Bemerkung war sowieso total blöde gewesen. „Du solltest deinem Sohn ein gutes Vorbild sein.“ Wütend riss Marnie die Folie von der Auflaufform. „Kinder sind sehr leicht zu beeindrucken. Sie merken sich alles, was du tust oder sagst.“
    Tom lehnte sich gegen die Arbeitsfläche, als Marnie die Auflaufform in den Ofen schob. „Woher soll ich das wissen? Meine Eltern waren nicht gerade perfekte Vorbilder. Olivia sagt auch immer, dass ich nicht viel besser bin als ein ragazzaccio . Ein ungezogener Lümmel.“
    Olivia. Beim Klang des Namens musste Marnie unwillkürlich wieder an die andere Frau denken – Codys Mutter. Auch wenn sie von Tom getrennt zu leben schien, waren die beiden durch den Jungen unlösbar miteinander verbunden. „Sie ist bestimmt attraktiv, oder?“
    „Wer?“
    „Na, Olivia!“ Mit einer heftigen Bewegung riss Marnie den Beutel mit den Salatzutaten auf und schüttete den Inhalt in eine Schüssel. Dann begann sie, Tomaten zu schneiden.
    „Eigentlich ist sie ziemlich übergewichtig.“
    „Wie redest du denn über sie? Nach der Geburt haben viele Frauen Gewichtsprobleme.“ Marnie erwartete ja nicht gerade, dass er von Codys Mutter schwärmte, aber ein bisschen Respekt der Mutter seines Kindes gegenüber war ja wohl nicht zu viel verlangt, oder?
    „Olivias letzte Geburt liegt schon fast dreißig Jahre zurück“, antwortete Tom lachend. „Und ihr Übergewicht verdankt sie ausschließlich der vielen hausgemachten Pasta.“
    „ Nonna Olivia mi ama “, warf Cody vom Tisch aus ein.
    „Das heißt: ‚Großmutter Olivia liebt mich‘“, erklärte Tom. „Natürlich ist sie nicht wirklich seine Großmutter, sondern nur meine Haushälterin.“
    „Ach so.“ Marnie spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. „Willst du mir nicht trotzdem endlich sagen, wer seine Mutter ist? Oder ist das ein großes Geheimnis?“
    „Nicht in Codys Gegenwart. Das wäre etwas indiskret, und ich soll meinem Sohn doch ein gutes Vorbild sein, nicht wahr?“ Scherzhaft hob Tom eine Augenbraue.
    Ragazzaccio passt wirklich ausgezeichnet, dachte Marnie.
    Das alles ergab einfach keinen Sinn. Nichts von dem, was er ihr erzählt hatte, passte zu dem Mann, den sie kannte. Ein Unfall? Ha! Der Kerl war doch ein totaler Kontrollfreak!
    Aber zumindest hatte er den Jungen bei sich aufgenommen und schien ihn sogar zu lieben. Ein Teil von ihr freute sich über Toms Verantwortungsbewusstsein und Fürsorglichkeit, aber gleichzeitig hätte sie ihm am liebsten die Salatschüssel ins Gesicht geworfen.
    Sie sehnte sich doch so sehr nach einem Kind! Danach, ein süß duftendes Baby im Arm zu halten, das mit strahlenden Augen zu ihr auflächelte. Nach einem niedlichen kleinen Jungen wie diesem hier. Und nach einem Mann, der sie beide voller Liebe ansah.
    Was hätte sie nicht alles dafür gegeben. Aber die Jahre vergingen, und ihre Arme waren immer noch leer.
    Geschähe Tom ganz recht, wenn sie einfach die Salatschüssel über seinem Kopf ausleerte! Aber wenn sie damit in seine Richtung ging, würde er sie unter Garantie sofort
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