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Julia-Weihnachten Band 24

Julia-Weihnachten Band 24

Titel: Julia-Weihnachten Band 24
Autoren: JACQUELINE DIAMOND HEIDI BETTS JILL SHALVIS
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Marnie meistens noch genug Gewinn für Neuinvestitionen übrig. „Granny freut sich übrigens sehr, dass du wieder da bist. Sie redet schon seit Wochen über nichts anderes mehr.“
    „Das war doch selbstverständlich“, antwortete Tom irritiert. „Nachdem sie mir gesagt hat, dass dieses Weihnachten ihr letztes sein könnte, habe ich sofort einen Flug reserviert.“
    „Hat sie das wirklich gesagt?“, fragte Marnie betroffen.
    „Ja. Wusstest du das etwa nicht?“
    „Nein, sie klagt schon so lange über Herzbeschwerden, dass ich das gar nicht mehr richtig ernst nehme.“ Marnie hatte plötzlich ein schlechtes Gewissen.
    „Sie hat mir geschrieben, dass ihr Zustand sich verschlechtert hat“, antwortete Tom.
    Unwillkürlich schossen Marnie die Tränen in die Augen. Doch sie wollte nicht in seiner Gegenwart weinen, nahm sich zusammen und schlang die Arme um sich.
    „Also deshalb kommen Tante Linda und Onkel Norbert extra aus Chicago“, sagte sie. Normalerweise blieb ihr Onkel, ein Pastor, Weihnachten immer bei seiner Gemeinde.
    „Hast du schon gehört?“ Als Tom auf sie zukam, um die Sachen aus dem Kofferraum zu holen, stieg Marnie unwillkürlich sein männlicher Duft in die Nase, halb Aftershave und halb sein eigener unverwechselbarer Geruch. „Der O’Hare-Flughafen ist wegen eines Schneesturms gesperrt. Wahrscheinlich geht der Flugverkehr erst morgen wieder los.“
    „Na hoffentlich tut er das dann.“ Marnie hatte noch keine Wetternachrichten gesehen. „Und wie sieht es in Santa Fe aus? Mein Cousin Mike wollte nämlich auch kommen.“
    „Weiß ich nicht.“
    Tom griff an Marnie vorbei nach dem Koffer und der Tüte mit Geschenken, wobei er sie aus Versehen streifte. Sofort überlief es sie heiß, doch falls er etwas Ähnliches empfand, gelang es ihm gut, es zu verbergen. „Willst du etwa Weihnachtsmann spielen?“, fragte er. „Das ist ja ein Riesenberg Geschenke.“
    „Ich habe einen Laden, schon vergessen?“, antwortete Marnie, wobei sie sich um einen lockeren Tonfall bemühte. „Du hast doch bestimmt auch eine Menge mitgebracht.“
    „Nur ein paar Kleinigkeiten.“ Tom stand so dicht vor ihr, dass sie ihn geradezu schmecken konnte. Plötzlich beugte er sich gefährlich dicht über sie und senkte verführerisch die Lider.
    Ob er sie jetzt küssen würde? Marnie spürte, dass sie nicht die Kraft dazu hatte, ihn daran zu hindern – und sie wollte es auch gar nicht.
    Doch unvermittelt richtete er sich wieder auf und nahm das Gepäck aus dem Auto. „Ich muss dir noch etwas sagen, Marnie. Es hat sich einiges verändert.“
    Marnie empfand seinen abrupten Rückzug wie einen Schlag ins Gesicht. „Ach, wirklich?“, sagte sie schroff und nahm die Tasche mit dem Abendessen aus dem Kofferraum. „Nach vier Jahren Unabhängigkeit bin ich auch nicht mehr dieselbe wie früher.“
    „Das brauchst du mir nicht zu sagen“, murmelte er.
    Für ein paar Sekunden sprach niemand von ihnen ein Wort.
    „Es wird allmählich kalt“, sagte Marnie schließlich. Der Wind hatte aufgefrischt, doch die innere Kälte, die sie empfand, hatte nichts mit dem Wetter zu tun. „Lass uns reingehen.“
    „Ich wollte dir nur noch kurz sagen, dass …“
    „Das kann warten“, unterbrach Marnie ihn und floh Richtung Haus.

2. KAPITEL
    Tom hatte eigentlich vorgehabt, Marnie bei der Garage sofort auf das anzusprechen, was sie im Haus erwartete, anstatt sie nur stumm anzustarren. Aber irgendwie war er in ihrer Gegenwart total befangen gewesen. Er hatte einfach Angst gehabt, das Falsche zu sagen – falls es überhaupt möglich war, die richtigen Worte zu finden.
    Außerdem hatte er zu seinem Entsetzen feststellen müssen, dass er auf ihren Anblick sofort körperlich reagierte und ihre Nähe fast so intensiv spürte wie eine Berührung.
    Anscheinend hatte er sie doch noch nicht überwunden.
    Dass er sie – wenn auch unbeabsichtigt – hintergangen hatte, machte die Situation nicht leichter.
    Unwillkürlich musste er daran denken, wie sie sich zum ersten Mal an der Highschool begegnet waren. Sie hatte gerade vor ihrem Spind gestanden, als er bei ihrem Anblick ins Stolpern gekommen war und seine Bücher fallen gelassen hatte.
    Marnie hatte ihm nur einen überraschten Blick zugeworfen und war in ihr Klassenzimmer gegangen. Tom hatte mehrere Monate gebraucht, bis er den Mut aufgebracht hatte, sie anzusprechen.
    Um sie mit seiner Sportlichkeit zu beeindrucken, war er in den Turnverein der Schule eingetreten, und selbst nachdem er bei
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