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Julia Sommerliebe Band 22

Julia Sommerliebe Band 22

Titel: Julia Sommerliebe Band 22
Autoren: STEPHANIE BOND ROSALIE ASH KIM LAWRENCE
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das denn nicht?“ Ihre Mutter hob erstaunt die Augenbrauen. „Das ist Graf Romano de Sciorto von der Casa Sciorto, Mdina.“
    „Wie aufregend“, hörte sich Caroline antworten. „Warum hast du das nicht gleich gesagt?“
    „Ich gebrauche meinen Titel selten“, murmelte Romano. „Und deine Mutter weiß das auch ganz genau.“
    „Aber warum nur?“, beharrte Caroline. „Die meisten Männer behängen sich doch gern mit ihren Titeln, um sie der ganzen Welt zu präsentieren.“
    „Genauso fühlt es sich auch manchmal an.“ Wenn Romano lächelte, selbst wenn dieses Lächeln ironisch war, wirkte sein strenges Gesicht gleich viel weicher und machte ihn sympathischer. „Als trüge ich ein Etikett um den Hals. Ich ziehe es vor, nicht etikettiert zu werden.“ Damit lehnte er sich zurück und trank noch einen Schluck Wein.
    Caroline konnte sich schon denken, warum er nicht mit seinem Titel hausieren ging. Dann nämlich müsste er sich auch wie ein Graf benehmen, anstatt wie ein Verrückter mit seinem Motorboot die Gewässer unsicher zu machen!
    Nur ein Draufgänger wie er konnte diesen Unfall verursacht haben. Widersprüchliche Gefühle tobten in ihr. Sie fühlte sich von diesem Mann körperlich angezogen, verabscheute ihn jedoch wegen seines arroganten Auftritts gestern. Außerdem misstraute sie dem angeblichen Freund ihrer Mutter aus anderen Gründen. Schon lange war er ihr nicht geheuer, lange bevor sie ihm begegnet war.
    Viel zu oft hatte sie sich Geschichten über Romano de Sciortos Furchtlosigkeit und Risikobereitschaft anhören müssen. Seit dem Tod ihres Vaters sang ihre Mutter bei jeder Gelegenheit ein Loblied auf Romano und die abenteuerlichen Sportarten, die er liebte. Was Caroline aber eigentlich so gegen ihn aufbrachte, war, dass er ihre Mutter anstiftete, sich auch darin zu versuchen. Am liebsten würde sie alles, was Romano machte, auch ausprobieren.
    Jetzt war aber nicht der richtige Zeitpunkt, um ihm deswegen Vorwürfe zu machen.
    Stattdessen lächelte sie ihn unter Aufbietung all ihrer Kräfte an. „Gestern Abend wolltest du wohl lieber deine Anonymität wahren. Du bist verschwunden, ohne dich mir vorzustellen. Hättest du mir deinen Namen gesagt, dann wäre mir der Schreck erspart geblieben, dass mein nächtlicher Retter mein zukünftiger Arbeitgeber ist.“
    Er deutete ein Lächeln an und neigte leicht den Kopf. „Mein jüngerer Bruder hatte es sehr eilig, Gozo zu erreichen. Seine Frau lag mit ihrem ersten Kind in den Wehen.“
    „Ich verstehe …“ Für einen Moment hatte Romano sie aus dem Konzept gebracht. „Ist denn alles gut gegangen?“
    „Sie hat einen gesunden Sohn geboren.“
    „Und dein Bruder war noch rechtzeitig dort?“
    „Gerade eben noch. Wenige Sekunden, bevor der Kleine auf die Welt kam.“
    „Oh, das freut mich.“ Die Worte waren heraus, bevor Caroline darüber nachgedacht hatte. „Unter diesen Umständen kann ich dir unsere Beinahekollision sogar fast verzeihen.“
    „Du bist wirklich zu gnädig, Caroline. Aber du übertreibst. Unsere Boote hatten noch genug Abstand. Die Gefahr einer Kollision bestand nicht.“
    „Das sehe ich anders“, widersprach sie.
    „Dein Freund Devlin hat selbst zugegeben, dass er die Beleuchtung zu spät eingeschaltet hatte. Er hat sich sogar dafür entschuldigt, zu unaufmerksam in einen ihm unbekannten Hafen eingelaufen zu sein.“ Kühl musterte er sie. „Und wenn du eine Sicherheitsleine benutzt hättest, da wäre es überhaupt nicht zu einem Unfall gekommen. Aber ich denke, das haben wir gestern schon besprochen.“
    „Du hast die Nerven, über Sicherheit zu sprechen?“, platzte sie heraus und vergaß ihren Vorsatz, ruhig zu bleiben und sich nicht provozieren zu lassen. Dieser Mann war unverschämt dreist.
    „Warum nicht?“ Amüsiert funkelten seine Augen. „Klär mich doch bitte auf. Warum sollte ich nicht über Sicherheit sprechen?“
    Caroline spürte Stephanie Marsas frostigen Blick auf sich. Ganz offensichtlich missfiel der jungen Frau die Aufmerksamkeit, die Romano Caroline zukommen ließ. Carolines Verdacht verstärkte sich, dass Stephanie weit mehr war als Romanos Sekretärin.
    „Das weißt du ganz genau.“ Sie erschrak selbst über ihre Heftigkeit. Normalerweise hatte sie sich immer ganz gut im Griff und konnte sich auch in heiklen Situationen beherrschen. Durch ihren Beruf war sie es gewohnt, auch mit schwierigen Partnern zu kommunizieren und sich zu einigen. Dabei durfte sie weder Antipathien noch Abneigungen
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