Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Saison Band 05

Julia Saison Band 05

Titel: Julia Saison Band 05
Autoren: HELEN R. MYERS CATHY GILLEN THACKER CHRISTINE RIMMER
Vom Netzwerk:
kein Spiel.“
    „Du bist da drin mit mir am Tisch gesessen, du hast mir alles von dir erzählt – abgesehen von einer Kleinigkeit, nämlich dem Allerwichtigsten …“
    „Es tut mir leid. Ich habe es dir doch erklärt. Es war einfach … so wunderbar, wieder mit dir zusammen zu sein. Ich …“ In der Abendkälte schlang sie die Arme eng um ihren Körper. Sie bemühte sich, mit ruhiger Stimme weiterzusprechen. „Hör zu, ich weiß, dass ich Mist gebaut habe. Ich hätte es dir sagen sollen, sobald wir am Tisch gesessen sind. Ich hätte …“
    „Versuch es mal mit vor zehn Jahren. Damals hättest du es mir sagen sollen.“
    „Wie denn? Ich habe es doch damals selbst noch nicht gewusst. Und als ich zurückgekommen bin, da warst du weg. Auf und davon. Ohne mir die Möglichkeit zu geben, dich zu erreichen.“
    „Du hättest nach mir suchen sollen.“
    „Das habe ich getan.“
    „Ich stehe in der Öffentlichkeit. Wenn du mich wirklich hättest finden wollen, dann hättest du das auch getan.“
    „Mitch, du hast den Staat verlassen. Du hast auf der Straße gelebt. Als du wieder eine bürgerliche Existenz aufgenommen hast, hast du deinen verdammten Namen geändert.“
    „Du hättest mich finden können. Dein Bruder verdient doch sein Geld damit, Leute zu finden. Er hätte mich finden können.“
    „Das hat er auch versucht. Das schwöre ich. Das hat er die ganze Zeit versucht. Er …“
    „Warte mal.“ Er kniff drohend die Augen zusammen. „Geld. Darum geht es, oder? Nur um Geld?“
    „Was?“
    „Schau mich jetzt nur nicht so süß und verwirrt an. Darauf falle ich nicht rein. Du willst nur Geld. Du hast ein Kind von irgendeinem anderen Kerl und jetzt willst du es mir unterschieben und dafür saftig Unterhalt kassieren.“
    „Das ist lächerlich. Und gemein.“
    „Nicht aus meiner Sicht.“
    Ein paar Männer in Anzug und Krawatte verließen das Restaurant und gingen um das Gebäude herum zum Parkplatz. Dabei gaben sie sich Mühe, Kelly und Mitch nicht anzustarren. Die Szene brachte ihr zu Bewusstsein, dass sie nicht die ganze Nacht hier stehen bleiben und sich gegenseitig Entschuldigungen und Anschuldigungen an den Kopf werfen konnten.
    „Hör zu, ich weiß, das war jetzt ein Riesenschock für dich. Und ich weiß, dass ich Mist gebaut habe. Ich bin dieses Gespräch völlig falsch angegangen – wenn es überhaupt einen richtigen Weg gibt, einem Mann zu sagen, dass man vor neun Jahren sein Kind auf die Welt gebracht hat. Aber es ist nun einmal eine Tatsache, dass wir zusammen ein Kind haben. Du hast eine Tochter. Das ist etwas, das du wissen musst. Und jetzt weißt du es.“
    Das schien ihn zu beruhigen. Er wandte sich ab, dann drehte er sich wieder um. Er hob die Hand und rieb sich den Nacken. „Du hast recht. Das ist ein Schock.“
    „Ja. Natürlich. Das verstehe ich.“
    „Ich weiß gar nicht, was ich denken soll. Ich brauche etwas Zeit, um das äh … zu verdauen.“
    „In Ordnung.“
    „Ich … melde mich. Darauf kannst du dich verlassen.“
    „In Ordnung. Ganz wie du willst …“
    Er entfernte sich bereits von ihr, das Handy am Ohr. Eine schwarze Stretchlimousine rollte um die Ecke und blieb stehen. Der Fahrer stieg aus, eilte um das Auto herum und machte Mitch die Tür auf. Mitch stieg ein.
    Ein paar Sekunden später fuhr das schwarze Auto los und verschwand in der Dunkelheit.
    Tanner setzte sich auf und legte die Fernbedienung weg. „Also, wie hat er reagiert?“
    Kelly warf Mantel und Handtasche auf einen Sessel. „Nicht gut.“
    Tanner stand auf. „Verdammt.“ Er musterte sie. „War es schlimm?“
    „Richtig furchtbar.“
    Er fluchte. Und dann kam er um den Couchtisch herum und umarmte sie. „Du musst Geduld haben, okay? Das wird sich schon einrenken.“
    „Ich weiß nicht. Er hat ein paar schreckliche Sachen gesagt. Er war wirklich, wirklich wütend.“
    „Was für Sachen?“
    Der Ausdruck in Tanners dunklen Augen gefiel ihr nicht. „Nein nein.“ Sie löste sich aus seiner Umarmung und ließ sich in den Sessel fallen.
    „Was? Ich habe doch nur gefragt, was er zu dir gesagt hat.“
    „Das musst du nicht wissen.“
    „Aber …“
    „Hör auf. Du hast ihn nie gemocht. Das ist mir klar. Aber er ist DeDes Vater. Wenn er sich etwas beruhigt hat, werden wir uns mit ihm auseinandersetzen. Es wird keinen Grund geben, dich ihm gegenüber noch feindseliger zu verhalten, als du es sowieso schon tust.“
    Schließlich zuckte er die Schultern. „Na schön. Dann sagst du mir eben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher