Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
Vom Netzwerk:
an.
    „Vertrau mir, Lilian.“ Zärtlich blickte er sie an. „Was auch immer zwischen dir und mir passiert, hat absolut nichts mit Carter zu tun.“
    Verdutzt starrte sie ihm hinterher, während er zu seiner Kabine ging.

3. KAPITEL
    Lilian konnte sich nicht erinnern, jemals eine so schmale Stadt wie Juneau gesehen zu haben. Hartnäckig schienen sich die Häuser auf dem schmalen Streifen zwischen dem Gastineau-Kanal und den steilen Klippen festzuklammern. Was dem Ort an Breite fehlte, wurde durch die Länge ersetzt. Die Häuserreihe zog sich an der gesamten Bucht entlang.
    „Über die Gletscher fliegen, so was macht man nicht alle Tage“, ließ sich Carter hinter ihr vernehmen.
    Lilian schlang ihren Mantel enger um sich, denn es war ziemlich kühl. Und sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal derart mies gelaunt gewesen war. „Große Lust habe ich nicht.“
    „Zu spät, jetzt haben wir die Maschine gebucht. Du wirst sehen, es wird dir gefallen. In solche Gegenden kommt man sonst nie.“
    Gut möglich, dachte Lilian, aber musste er dazu unbedingt die Trasks einladen?
    Molly Trask stand am Ende der Gangway und begrüßte sie mit einem fröhlichen Guten Morgen.
    „Na, bereit zum Aufbruch?“, fragte Carter.
    Molly schüttelte den Kopf. „Ziemlich voreilig von mir, Ihre Einladung anzunehmen. Ich habe ja schon Schwierigkeiten, auf dem Schiff hin und her zu laufen, wie soll ich da auf einem vereisten Gletscher balancieren?“
    „Da muss ich eben auf Sie aufpassen. Wird mir ein Vergnügen sein.“
    Molly blinzelte ihn leicht verlegen an. „Sind Sie sicher?“
    Er nickte. „Kommt sonst noch jemand mit?“
    „Christopher wird jeden Moment hier sein.“ Natürlich, dachte Lilian, und biss die Zähne zusammen.
    „Was ist mit den anderen?“
    „Die Kinder wollten unbedingt mit dem Hundeschlitten fahren, sie sind schon alle weg.“
    Carter blickte auf die Hafenmole, wo die Ausflugsbusse aufgereiht standen. „Angeblich soll ein Kleinbus uns abholen und zu dem kleinen Flughafen bringen. Ich gehe mit Molly schon mal auf die Suche. Du wartest hier auf Christopher.“ Er hielt Molly den Arm hin. „Unterwegs können Sie mir erzählen, was Sie in Vermont den ganzen Tag so treiben.“
    Lilian unterdrückte einen Seufzer, während sie den beiden hinterherblickte. Wenn ihr Vater auf eine Kreuzfahrtromanze aus war, dann konnte sie gar nichts dagegen tun. Auch wenn sie selber noch so frustriert war. Heute Nacht hatte sie wegen der ungewohnten Bewegung des Schiffes kaum geschlafen und viel Zeit gehabt, ihren Mordgelüsten gegenüber Christopher nachzugehen. Doch obwohl sie schrecklich wütend auf ihn war, spürte sie noch immer ein Kribbeln im Bauch, wenn sie an gestern Abend dachte.
    Vielleicht sollte sie es mal mit einem Voodoo-Zauber probieren. Oder wenigstens irgendwas nach ihm werfen.
    Sie kramte nach ihrem Handy, um ihre Nachrichten zu überprüfen. Obwohl sie ihn nur aus dem Augenwinkel sah, erkannte sie ihn schon von Weitem an seinem selbstsicheren Gang. Als sie hochblickte, lächelte er ihr strahlend zu, und unwillkürlich lächelte sie zurück, ehe ihr einfiel, dass sie ihn eigentlich hasste.
    „Wo sind denn die anderen?“, fragte er, als er vor ihr stand.
    „Carter und Molly suchen schon mal den Kleinbus. Und einer musste ja auf Sie warten.“
    „Ich Glücklicher.“ Sie ist richtig sauer, dachte Christopher, während er seinen Blick über sie schweifen ließ. Mit ihrem weißen Pelzhut und dem langen dunklen Mantel sah sie aus wie eine russische Zarin. Ihre Augen blitzten streitlustig.
    „Das ist also Juneau“, sagte er.
    „Vielleicht wollen Sie ja lieber eine Stadtbesichtigung machen. Sie brauchen nicht unbedingt mitzukommen.“
    „Die Gletscher interessieren mich aber mehr.“
    Während sie nebeneinander hergingen, fragte er: „Haben Sie gut geschlafen?“
    „Hätte nicht besser sein können“, erwiderte sie schnippisch.
    „Ich kam mir vor wie in einer Hängematte bei dem Geschaukel. Das war sehr angenehm. Und morgens mit einem Kaffee geweckt zu werden, gefällt mir auch ganz gut.“
    „Warum gehen Sie nicht wieder zurück? Bestimmt kriegen Sie dann noch einen Kaffee.“
    „Warum sind Sie eigentlich so gereizt? Weil ich Sie gestern Abend geküsst habe, oder weil es Ihnen gefallen hat?“
    „Ich weiß gar nicht, wieso ich überhaupt mit Ihnen rede.“
    „Weil heute ein wunderschöner Tag ist und wir in einer fantastischen Gegend sind. Kommen Sie schon, Sie werden sich den Tag doch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher