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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97
Autoren: ANNE MATHER
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Mut sank, doch sie musste ehrlich sein. „Ich weiß.“
    Melissa krauste die Stirn. „Was ist hier los? Warum sind Milos’ Sachen hier?“
    Helen schüttelte den Kopf. „Ich schätze, er hat sie hier gelassen“, erwiderte sie müde. „Schließlich ist es seine Suite.“
    „Wow!“ Starr blickte Melissa sie an. „Heißt das, er hat dir seine Räume überlassen?“
    Helen seufzte. „So ungefähr.“ Sie wünschte, Milos wäre da.
    „Mann!“ Ihre Tochter war sichtlich beeindruckt. Schließlich blinzelte sie ungläubig. „Erzähl mir nicht, ihr beide seid ein Paar!“
    Nun zögerte Helen. Eigentlich hatte sie es Melissa anders beibringen wollen, doch Milos würde es ihr sicher nicht übel nehmen. „Würde es dir denn etwas ausmachen?“, erkundigte sie sich heiser, woraufhin Melissa begeistert aufschrie.
    „Machst du Witze?“, rief sie. „Heißt das, wir werden für immer auf Santonos leben?“
    „Nein.“
    „Warum nicht?“
    „Weil Milos ab und zu in Athen ist – geschäftlich.“
    „Ich weiß. Er besitzt Öltanker. Das hat er mir erzählt“, erwiderte Melissa ungeduldig. „Aber das spielt keine Rolle. Athen ist auch schön.“
    „Es freut mich, dass du nichts dagegen hast.“
    „Dann stimmt es also?“, hakte ihre Tochter nach. „Schläfst du mit Milos?“
    „Melissa!“ Helen war schockiert über ihre Direktheit. Als sie in ihrem Alter war, hatte sie eine ganz andere Sichtweise gehabt.
    „Und?“
    Melissa wartete auf eine Antwort, und Helen konnte nicht anders, als es zuzugeben. „Aber wir werden heiraten“, fügte sie schnell hinzu. „Sobald Milos’ Eltern von der Kreuzfahrt zurück sind.“
    „He, das musst du nicht sagen.“ Melissa kam um das Bett herum und legte ihr liebevoll den Arm um den Nacken. „Man muss nicht heiraten, um sich seine Liebe zu beweisen.“ Dann schnitt sie ein Gesicht. „Jedenfalls hatte ich es schon vermutet. Ich bin nicht so naiv, wie du denkst.“
    Unter Tränen blickte Helen sie an. „Danke.“
    „Warum bedankst du dich?“
    Helen schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht. Ich schätze, weil du so bist, wie du bist. Du kannst manchmal sehr feinfühlig sein, Mellie.“
    „Nenn mich bloß nicht so!“, rief ihre Tochter abfällig. „Aber warte, bis Milos zurückkommt. Ich werde ihn fragen, was für Absichten er hat.“
    Helen war entsetzt. „Wag das ja nicht!“
    Nun kicherte Melissa. „Warum nicht? Er wird schließlich mein Vater, oder?“
    „Ja.“ Helen zögerte einen Moment. „Was deinen Vater angeht …“
    „Du meinst Richard.“
    „Also gut, Richard.“ Helen biss sich auf die Lippe. „Milos hat mir erzählt … Oh, Melissa, warum bist du nicht zu mir gekommen, als Richard dir gesagt hat, dass er nicht dein Vater ist?“
    „Wenn Milos mit dir gesprochen hat, weißt du, warum.“
    „Aber du warst mir wichtiger als Richard“, protestierte Helen. „Und hätte ich davon gewusst, hätte ich ihn verlassen.“
    „Wirklich?“
    Erst jetzt wurde Helen klar, in welchem Maße Richards Geständnis Melissas Selbstvertrauen zerstört hatte. „Natürlich!“ Sie zog Melissa an sich und drückte sie. „Du warst immer der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich dachte, das wüsstest du.“
    Melissa schniefte. „Aber meinen leiblichen Vater hast du nicht geliebt, stimmt’s? Sonst hättest du ihn geheiratet, nicht Richard.“ Nach einer Pause fuhr sie fort: „Es sei denn, er war schon verheiratet. War das so, Mum? Konntest du ihn deswegen nicht heiraten? Richard sagte, ich sei das Ergebnis eines One-Night-Stands und du hättest keine Ahnung, wer mein Vater sei.“
    Helen war verblüfft. „Natürlich weiß ich das. Ich war noch Jungfrau, bevor … bevor du entstanden bist.“
    „Und, war er verheiratet?“
    „Ich dachte es damals“, gestand Helen unglücklich. „Erst vor Kurzem habe ich herausgefunden, dass ich mich geirrt hatte.“
    „Und wer ist es?“, fragte Melissa ungeduldig. „Sag es mir. Kenne ich ihn? Es ist doch hoffentlich nicht Mark Greenaway?“
    „Nein.“ Für einen Moment schloss Helen die Augen. „Er ist es nicht.“
    Ihre Tochter war sichtlich erleichtert. „Kenne ich ihn?“
    Wieder schüttelte Helen den Kopf. „Wen hättest du denn gern als Vater?“ Verzweifelt versuchte sie, das Ganze hinauszuzögern, bis Milos zurückkehrte.
    Melissa krauste die Stirn. „Du willst es mir immer noch nicht sagen, stimmt’s?“
    „Doch.“ Helen machte eine hilflose Geste. „Aber beantworte zuerst meine Frage.“
    Melissa machte ein
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