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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97
Autoren: ANNE MATHER
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seiner Stiefmutter beim Aussteigen zu helfen. Besorgt stellte er fest, dass sie auch erschöpft wirkte. Dann eilte Melissa auf sie zu.
    „Hallo, Gran“, rief sie und lächelte ihn strahlend an, bevor sie ihre Großmutter umarmte. „Vornehm geht die Welt zugrunde, was?“
    Diese tätschelte ihr die Schulter. „Ja. Ist es nicht nett von Milos, mich hier zu beherbergen, damit ich mich erholen kann? Aber ich werde mich wohl daran gewöhnen, von nun an hierherzukommen.“
    „Hast du das denn vor?“ Ein wenig verwirrt blickte Melissa ihn an. Dann besann sie sich auf ihre gute Erziehung. „Und, wie geht es dir? Ist dein Arm wirklich gebrochen?“
    „Ja“, antwortete Sheila selbstgefällig, als Milos sich bemühte, ihren Blick aufzufangen. Doch sie schien entschlossen, ihn nicht anzusehen, und er wartete angespannt darauf, dass sie etwas sagte.
    Zu seiner Erleichterung stieg im nächsten Moment Helen vor der Krankenschwester aus dem Hubschrauber, und Melissa eilte auf sie zu. Er beobachtete allerdings, wie sie dabei neugierig über die Schulter blickte.
    „Wir haben Melissa noch nicht von unserer Verlobung erzählt“, vertraute er Sheila schnell an.
    „Warum nicht?“, fragte sie verblüfft.
    „Wir hatten noch keine Gelegenheit dazu.“
    „Es gibt Telefone auf Santonos, oder? Soweit ich weiß, habt ihr hier sogar Handys.“
    „Wir wollten es ihr zusammen sagen“, erklärte er mühsam beherrscht. „Tu mir … uns beiden den Gefallen und behalte es erst mal für dich.“
    Spöttisch zog sie eine Augenbraue hoch. „War es Helens Idee, eure Beziehung geheim zu halten, oder deine?“
    „Es ist kein Geheimnis“, entgegnete er grimmig. „Melissa soll es heute Abend erfahren.“
    „Wenn du meinst.“ Sheila klang jetzt desinteressiert. Sie sah sich um, und ihre Augen begannen zu funkeln, als sie Stelios bemerkte, der einige Meter von ihnen entfernt stand. „Ist das dein Butler, Milos? Es wäre schön, wenn er mir mein Zimmer zeigen könnte.“
    Milos musste sich ein Lächeln verkneifen bei der Vorstellung, wie Stelios reagieren würde, wenn man ihn „Butler“ nannte. Doch er war froh, dass er Sheila ins Haus bringen lassen konnte. Susie Peel, die Krankenschwester, schloss sich den beiden an, und als Helen und Melissa zu ihm kamen, überquerten die anderen bereits die Terrasse.
    „Schläft Mum auch hier?“, erkundigte sich Melissa, während sie ebenfalls zur Villa gingen.
    Helen warf ihm einen flüchtigen Blick zu, bevor sie antwortete: „Ich dachte schon.“
    „Oh, klasse! Das heißt, ich kann auch bleiben, oder?“ Melissa sah zu ihm auf. „Ich habe keine Ahnung, was Sam dazu sagt, aber er wird es wohl verschmerzen.“
    „Na, er möchte bestimmt nicht, dass deine Gran bei ihm wohnt“, bemerkte Helen trocken.
    „Nein.“ Melissa schnitt ein Gesicht. „Kann ich zu Gran gehen? Ich bin gespannt, wie sie ihr Zimmer findet. Andrea hat ihr eins mit Meeresblick zugeteilt.“
    Fragend wandte Helen sich an ihn. „Das ist in Ordnung, oder? Dann könntest du mir vielleicht zeigen, wo ich schlafe.“
    Daraufhin blieb ihre Tochter stehen. „Das Zimmer würde ich auch gern sehen. Es ist bestimmt in der Nähe von meinem.
    Aber die Räume sind alle sehr schön“, fügte sie ein wenig neidisch hinzu.
    „Warum gehst du nicht zu Andrea und fragst sie, wann sie das Abendessen servieren will?“, schlug Milos vor, weil er verhindern wollte, dass sie sich zu ihrer Großmutter gesellte.
    Sie machte einen Schmollmund. „Warum?“, erkundigte sie sich dann ein wenig trotzig. „Wollt ihr mich nicht zu Gran lassen?“ Nach kurzem Zögern fuhr sie fort: „Es geht ihr doch gut, oder? Sie wird nicht … sterben oder so?“
    „Natürlich nicht“, beschwichtigte Helen sie, und Milos merkte, dass sie sich genauso über seinen Vorschlag wunderte. „Aber wenn Milos es möchte …“
    „Schon gut.“ Allerdings schmollte Melissa nun. „Ich hoffe nur, dass ich mich nicht an irgendwelche Regeln halten muss, solange wir hier sind. Sonst würde ich lieber aufs Weingut zurückkehren, selbst wenn Maya mich hasst.“
    „Das tut sie nicht“, protestierte Helen.
    Er fand, dass es nun an der Zeit war, den beiden etwas zu sagen. „Maya ist gar nicht so schlimm, wenn man sie näher kennt“, meinte er ruhig. „Aber das Weingut ist ihr sehr wichtig, und als du und deine Mutter aufgetaucht seid, hatte sie Angst davor, dass Sam es sich anders überlegen und es nicht Alex vermachen könnte.“
    Entgeistert sah Melissa ihn an.
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