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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76
Autoren: Susan Mallery
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würde er sich gleich morgen früh bei Cynthia entschuldigen.
    Er musste ihr klarmachen, dass sie ohne ihn viel besser dran war. Dass sie mit der Zeit einen jungen Mann finden würde, der ihre Weltanschauung teilte. Jemand, mit dem sie eine Zukunft hätte.
    Als er die Treppe hinaufgegangen war, hörte er ein leises Schluchzen aus ihrem Zimmer. Es zerriss ihm fast das Herz. Das hatte er ihr angetan.
    Es war feige gewesen, mit Martha Jean auszugehen.
    Cynthia hätte so etwas nie getan – sich in der Situation mit einem anderen Mann getroffen. Sie war stark genug, um die Konsequenzen ihres Handelns zu überblicken – stärker als jeder andere Mensch, den er kannte. Er bewunderte sie sehr dafür. Und seinen Respekt würde er dadurch zum Ausdruck bringen, dass er sie nie wieder anfasste.
    Doch zuerst musste er wieder gutmachen, was er angerichtet hatte.

12. KAPITEL
    Tränen rannen unaufhaltsam über Cynthias Gesicht. Wie erwartet, konnte sie gar nicht aufhören zu weinen.
    Sie hatte Jonathan geliebt, und er hatte sie verlassen. Er war zu einer anderen Frau gegangen. Vielleicht lag er gerade jetzt mit ihr im Bett und machte genau das mit der anderen, was er vor kurzem noch mit ihr getan hatte. Das schmerzte sie am meisten. Es hatte ihm nichts bedeutet, mit ihr zu schlafen. Sonst hätte er nicht so einfach und so schnell zu der nächsten Frau gehen können.
    Sie zog die Beine an die Brust und umklammerte das Kissen noch fester. Ihre Mutter hatte sie gewarnt, und trotzdem hatte sie sich blindlings in Jonathan verliebt. Gerade so, als ob sie wirklich Cinderella sei und der hübsche Prinz alles in Ordnung bringen könne.
    Aber es half alles nichts. Morgen musste sie irgendwie die Kraft finden, um Jonathan wieder unter die Augen treten zu können. Kühl, aber freundlich, mit hoch erhobenem Haupt. Doch heute Abend musste sie ihrem Kummer freien Lauf lassen.
    Ein Lichtstrahl kam durch die Tür. Zu ihrer großen Bestürzung sah sie Jonathans Silhouette an der Tür. Cynthia unterdrückte ein Schluchzen und fragte sich, was sie jetzt bloß zu ihm sagen sollte. Es war eine Sache, sich auszumalen, wie sie ihm ganz cool entgegentreten würde, aber eine ganz andere Geschichte, mitten in einem Weinkrampf von ihm überrascht zu werden.
    „Ich habe viele Fehler gemacht“, sagte er ruhig. „Es tut mir wirklich leid. Zum Beispiel, dass ich nicht wusste, dass du noch Jungfrau warst. Ich hätte alles ein bisschen langsamer angehen lassen, um es schöner für dich zu machen.“
    Sie blinzelte. Die Tränen verschwanden aus ihren Augen, und sie konnte Jonathan wieder klar erkennen. War noch schöner überhaupt möglich? „Ich will nicht darüber sprechen.“
    „Ich möchte mich auch dafür entschuldigen, dass ich dich hinterher so kühl behandelt habe. Das wollte ich wirklich nicht. Aber ich musste mich erst von meiner Überraschung erholen. Sechsundzwanzigjährige Jungfrauen trifft man nicht alle Tage.“
    Sie schniefte. „Wahrscheinlich nicht.“
    Er trat einen Schritt näher und betrachtete ihr rotes, verweintes Gesicht. Cynthia dagegen sah nur seine Umrisse. „Ich möchte mich auch für heute Abend entschuldigen“, sagte er und kam näher. „Ich habe mich schon vor ein paar Wochen mit Martha Jean verabredet. Ehrlich gesagt hatte ich es vollkommen vergessen. Nach unserer Nacht hatte ich andere Probleme …“ Er setzte sich auf ihre Bettkante. „Ich dachte, dass ich einige Probleme lösen könnte, wenn ich mit ihr ausgehen würde. Aber das war falsch und noch feige dazu.“
    Cynthia wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht. „Ist sie … ist sie dir wichtig?“
    Jonathan schwieg für einen Moment. Nun konnte sie seinen entschlossenen Gesichtausdruck erkennen. Auf sie wirkte es, als habe er eine Tagesordnung ausgearbeitet und hake sie Punkt für Punkt ab. „Nicht so, wie du glaubst. Ich kenne Martha Jean schon seit Jahren. Ihr Hobby ist es, reiche Männer zu heiraten und sich wieder von ihnen scheiden zu lassen. Wenn sie gerade keinen Mann oder Verlobten hat, kommt sie zu mir. Ich finde sie ziemlich unkompliziert. Doch heute war alles anders. Vor allem deinetwegen.“
    „Du magst keine Komplikationen in deinem Leben?“
    „Ich vermeide sie um jeden Preis“, gab er zu und streichelte ihre Wange mit dem Zeigefinger. Er zögerte. „Cynthia, du bist eine kluge und schöne Frau. Du hast klare Wertvorstellungen, die ich nicht teile. Du siehst immer nur das Beste in den Menschen. Ich könnte mir vorstellen, dass es dein
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