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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76
Autoren: Susan Mallery
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und stand auf. „Wie schmeichelhaft.“
    Martha Jean lächelte und öffnete den Reißverschluss ihres Kleides. Das hautenge Stück glitt zu Boden.
    Jonathan betrachtete sie und starrte ihren makellosen Körper an. Sie trug nur noch einen trägerlosen BH, einen Slip, Hüfthalter, Strapse und Strümpfe. Nichts an ihr erregte ihn. Er konnte nur noch an eine andere Frau denken. Eine Frau, die charmant, ehrlich und vollkommen uninteressiert an seinem Geld war und auch sonst nicht tat, was er wollte. Eine Frau mit Charakter. Plötzlich wusste er nicht mehr, was er hier zu suchen hatte.
    „Ich muss jetzt gehen“, sagte er und eilte zum Telefon. Er ließ sich von der Auskunft mit einem Taxiunternehmen verbinden.
    „Was machst du da?“, fragte Martha Jean, als er eingehängt hatte. „Du willst schon weg? Aber wir haben es doch noch gar nicht getan!“
    „Ich weiß.“ Er starrte sie an. „Es tut mir leid, aber unsere Beziehung kann so nicht mehr weitergehen.“
    Sie funkelte ihn wütend an. „Wie kannst du es wagen? Du bist gekommen, um mich zu verwöhnen. Verflucht, Jonathan, ich habe zwei Wochen auf diesen Abend gewartet, und du wirst nicht eher verschwinden, bevor wir getan haben, was wir beide wollen. Was um alles in der Welt ist bloß in dich gefahren?“
    Er ging zur Tür. „Es ist schon komisch“, sagte er zu ihr. „Mir ist klar geworden, dass ich andere Ansprüche stelle. Und du kannst sie nicht länger erfüllen.“
    Cynthia und ihre Mutter saßen auf dem Wohnzimmersofa, während die Zwillinge im Arbeitszimmer ein Video ansahen. Die Pizza war schon kalt, und Cynthia hatte kaum einen Bissen angerührt.
    „Möchtest du darüber reden?“, fragte Betsy. „Und komm mir bloß nicht damit, dass du nicht weißt, was ich meine. Du sagst kaum etwas, hast kaum etwas gegessen, und siehst aus, als hätte man dir ein Messer in die Rippen gestoßen.“
    Cynthia schüttelte den Kopf. Was sollte sie schon sagen? Dass sie ein Dummkopf war? Dass sie an etwas geglaubt hatte, das es gar nicht gab? Dass sie einem Mann ihr Herz geschenkt hatte, dem sie vollkommen gleichgültig war?
    „Ich weiß, dass es um Jonathan geht“, sagte Betsy ruhig. Sie legte ihrer Tochter eine Hand auf den Arm. „Ich habe versucht, dich zu warnen, Liebes. Er ist nicht dein Typ. Er ist zu erfahren für dich und lebt in einer ganz anderen Welt als wir. Wenn du dich unbedingt in ihn verlieben musst, handelst du dir nichts als Liebeskummer ein.“
    „Zu spät“, flüsterte Cynthia und versuchte zu lächeln. „Schon passiert.“
    Betsy sah sie mitleidig an und nahm sie in den Arm. „Das tut mir aber leid. Kann ich etwas für dich tun?“
    Cynthia schloss die Augen und versuchte nicht zu weinen. Der Schmerz in ihr war fast unerträglich, aber wenn sie jetzt auch noch ihren Tränen freien Lauf ließ, dann würde sie nicht wieder aufhören können.
    „Es ist mein Fehler“, sagte Betsy. „Du hast gesehen, wie sehr Frank und ich uns geliebt haben, und du wolltest dasselbe für dich. Aber du bist viel zu selten mit Männern ausgegangen. Du hättest alle möglichen Jungen kennenlernen müssen, um herauszufinden, welcher am besten zu dir passt. Und jetzt hast du dich in Jonathan verliebt, stimmt’s?“
    Cynthia nickte. „Es ist alles egal. Er will nichts von mir wissen.“
    Ihre Mutter strich ihr übers Haar. „Ich weiß, dass du es jetzt nicht hören willst. Aber mit der Zeit lässt der Kummer nach, und die Zeit heilt alle Wunden. Versprich mir nur, dass du das nächste Mal jemanden suchst, der in deinem Alter ist und besser zu dir passt.“
    Cynthia konnte sich ein nächstes Mal nicht vorstellen. Kaum hatte sie ihr Herz einem Mann geschenkt, hatte er es gebrochen. Warum sollte sie dieses Risiko noch einmal eingehen?
    Jonathan kehrte um Mitternacht in sein stilles Haus zurück. Mit dem ersten Taxi war er zu seinem Büro gefahren, wo er Zeit zum Nachdenken brauchte. Ein zweites Taxi hatte ihn schließlich nach Haus gebracht. Tief im Inneren wusste er, dass er aus Feigheit ein Zusammentreffen mit Cynthias Familie vermeiden wollte. Vermutlich wusste Betsy schon, was er ihrer Tochter angetan hatte. Er stand in der dunklen Diele und fragte sich, womit er sein Handeln rechtfertigen konnte. Und er wusste, dass es keine Entschuldigung gab. Was er getan hatte, war falsch gewesen.
    Er hatte Cynthia gemieden, und heute Abend hatte er ihr furchtbar wehgetan. Die Vergangenheit war nicht mehr zu ändern, aber in Zukunft wollte er es besser machen. Als erstes
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