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Julia Festival Band 0105

Julia Festival Band 0105

Titel: Julia Festival Band 0105
Autoren: SARA CRAVEN
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schreckliche Haushälterin mitnimmt und nie mehr zurückkehrt. Ich finde, das ist eine gute Investition.“
    „Kann schon sein. Zumal du jetzt frei über das Witwenhaus verfügen kannst.“ Traurig sah sie Nick an. „Kannst du dir eigentlich gar nicht vorstellen, wie es für mich sein wird, hier, ganz in deiner Nähe zu leben und mit ansehen zu müssen, wie glücklich du mit deiner Geliebten bist? Bitte tu mir einen Gefallen: Betraue sie nicht mit der Innenausstattung. Darum kümmere ich mich schon selbst. Die Vorstellung, die Frau könnte mein Haus betreten, ist mir unerträglich.“ Aus dem Augenwinkel nahm Cally eine Bewegung wahr und sah sich um.
    Cecily Tempest stand mit schockierter Miene an der Terrassentür.
    „Meine Geliebte? Wovon redest du, Cally?“, fragte Nick rau.
    „Tut mir leid, dass ich die Katze aus dem Sack gelassen habe.“ Cally stand schwankend auf. „Entschuldige, dass ich in deiner Gegenwart das Tabu gebrochen habe, über sie zu sprechen. Aber ich kann einfach nicht mehr. Wie kann ich den Menschen vorspielen, dass es mir prima geht, wenn mich die ganze Geschichte schier umbringt?“
    „Cally, mein armes Kind!“ Cecily kam näher und sah ihre Schwiegertochter mitleidig an, die sich wieder gesetzt hatte, weil sie sich kaum auf den Beinen halten konnte. „Du sprichst doch nicht etwa von Vanessa Layton?“
    „Doch, aber ich wollte nicht, dass du es hörst. Ich hatte ganz vergessen, dass Nick und ich nicht allein im Haus sind. Entschuldige bitte.“
    Dr. Tempest wandte sich ihrem Sohn zu. „Kannst du mir das bitte mal erklären, Nick?“
    Er hob hilflos die Hände. „Ich habe keine Ahnung, wie Cally darauf kommt.“
    Jetzt wurde es Cally zu dumm. „Wie kannst du das behaupten?“, fragte sie rau. „Ich habe euch zusammen gesehen – an unserem Hochzeitstag. Adele hat mir erzählt, wo ihr seid, und ich habe gesehen, wie du sie umarmt hast, gehört, was du zu ihr gesagt hast, was du ihr versprochen hast. Alles.“ Sie schluckte. „Dann hast du sie ins Schlafzimmer gebracht und die Vorhänge zugezogen. Nur wenige Stunden, nachdem du mich geheiratet hattest. Und dann bin ich weggelaufen.“
    Nick sah sie fassungslos an. Langsam begann er, ihr Verhalten zu verstehen.
    Dr. Tempest setzte sich zu Cally aufs Sofa und umfasste tröstend Callys kalte Hände. „Da hat die verwitwete Lady Tempest ja was Schönes angerichtet! Gut, dass du sie jetzt loswirst, Nick. Und was dein geliebtes Mädchen hier betrifft, so ist es höchste Zeit, endlich mit der Wahrheit herauszurücken.“ Sie atmete tief durch. „Vanessa Layton ist nicht Nicks Geliebte, Cally, sondern seine Halbschwester. Er wusste nicht, dass ich das schon lange weiß, deshalb die Geheimniskrämerei. Er wollte meine Gefühle nicht verletzen.“
    Cally sah sie völlig verwundert an. „Seine Schwester?“
    „Ja, das uneheliche Kind meines verstorbenen Mannes mit seiner ehemaligen Sekretärin.“
    „Ich habe versucht, es dir zu erzählen, Cally, aber du wolltest nicht zuhören und hast behauptet, Adele hätte dir schon alles gesagt.“ Nick war außer sich vor Wut auf diese Frau. Schließlich beruhigte er sich wieder und sah seine Mutter an. „Du hast es die ganze Zeit gewusst?“
    „Ja. Ich habe immer von Vanessa gewusst, war aber zu stolz, es zuzugeben.“
    „Wie hast du es herausgefunden, Mutter?“
    „Dein Vater hatte immer Affären, Nick, aber die Sache mit Barbara Miller schien ernster zu sein. Ich habe also einen Privatdetektiv beauftragt. So erfuhr ich, dass Barbara Millers Mann eine Gastprofessur im Ausland übernommen hatte und dass Barbara schwanger war. Graham, der immer behauptet hatte, ein Kind reiche ihm, freute sich auf das Baby und wollte mit Barbara ein neues Leben anfangen.“ Cecily senkte den Blick und spielte mit ihrem Platin-Ehering. „Das hat mir den Rest gegeben, meine Lieben. Ich sah ein, dass meine Ehe gescheitert war, und beschloss, nur noch für meinen Beruf zu leben.“
    Cally sah sie erschrocken an. Nick sagte: „Aber ihr habt euch nie scheiden lassen.“
    „Graham hat mich nie um die Scheidung gebeten, denn Mrs. Miller hatte es sich anders überlegt und ist bei ihrem Mann geblieben.“ Dr. Tempest rang sich ein Lächeln ab. „Sie hatte ihn etwa in der fraglichen Zeit in den USA besucht, sodass sie ihm einreden konnte, es wäre sein Kind. Später hat sie die Entscheidung bereut und hat die Affäre mit Graham wieder aufgenommen. Er hat sogar heimlich Alimente bezahlt. Von Scheidung war jedoch nie
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