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Julia Festival Band 0105

Julia Festival Band 0105

Titel: Julia Festival Band 0105
Autoren: SARA CRAVEN
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darin, Leute hinters Licht zu führen.“
    „Wie wahr, mein Täubchen“, bemerkte Nick ironisch.
    „Vielleicht solltest du dir auch etwas mehr Mühe geben. Du scheinst auch nicht gerade vor Freude in die Luft zu springen. Dabei bekommst du doch jetzt, was du wolltest.“
    „Ich dachte, du würdest das vielleicht als taktlos empfinden.“
    „Wieso? Ich bekomme ja auch bald, was ich will“, behauptete Cally.
    „Ja, natürlich. Wie hatte ich das nur vergessen können?“ Nick umfasste ihr Kinn und zwang Cally, ihm in die Augen zu sehen. „Wir werden uns also wie werdende Eltern verhalten, uns darüber streiten, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird, uns Namen ausdenken, über Schulen und Universitäten diskutieren. Und ich werde dafür sorgen, dass du die kommenden sieben Monate in Watte gepackt wirst.“
    Wenn es doch nur so wäre, dachte sie traurig und sah wieder das Bild von Nick und Vanessa vor sich, das sie wahrscheinlich so lange verfolgen würde, wie sie mit Nick zusammenlebte.
    Ihr wurde wieder unwohl, und sie war den Tränen nahe. Verzweifelt befreite sie sich aus Nicks Griff und wandte den Blick ab, um vor Nick zu verbergen, wie sie sich fühlte. „Vielleicht sollten wir einander lediglich zu einem erfolgreichen Vertragsabschluss gratulieren“, sagte sie mit erstickter Stimme, löste den Sicherheitsgurt und tastete nach dem Türgriff. „Und nun entschuldige mich bitte, mir ist nicht gut.“
    Die Ärztin, die Nick gebeten hatte, nach seiner Frau zu sehen, war schlank und blond und Anfang dreißig.
    „Keine Sorge, Lady Tempest, Sie brauchen sich nicht in Watte packen zu lassen, denn Sie sind völlig gesund. Lassen Sie sich einfach ein wenig verwöhnen. Nächste Woche kommen sie dann in meine Praxis, damit wir die notwendigen Tests durchführen und den Papierkram erledigen können. Übrigens haben wir eine ausgezeichnete gynäkologische Abteilung in der Klinik von Clayminster. Dort habe ich auch schon zweimal entbunden.“ Sie stand auf. „Ach ja, noch etwas. Sie sollten die nächsten Wochen auf körperliche Liebe verzichten. Nur zur Sicherheit. Ich weiß, wie schwer Ihnen das fallen wird, Sie sind ja noch jung verheiratet, aber ab dem vierten Monat brauchen Sie nicht mehr zu verzichten.“ Dr. Hanson zwinkerte Cally mit Verschwörermiene zu. „Für manche Paare wird das Liebesleben dann noch erfüllter.“ Sie griff nach ihrem Ärztekoffer und wandte sich zum Gehen. „Übrigens habe ich Ihren Mann beruhigen können. Ich habe ihm erklärt, dass Ihre Tränen vorhin mit der hormonellen Umstellung zu tun haben. Und das Unwohlsein sollte sich im dritten Monat legen. Ich drücke Ihnen die Daumen.“
    Cally rang sich ein Lächeln ab. „Vielen Dank, Frau Doktor.“
    Dr. Hanson verabschiedete sich und verließ das Zimmer.
    Kurz darauf kam Nick herein und setzte sich auf die Bettkante. „Wie geht es dir, Cally?“, fragte er besorgt.
    „Viel zu gut, um tatenlos im Bett zu liegen. Außerdem bin ich fast verhungert.“
    Er lachte. „Dann kommst du zum Abendessen herunter?“
    „Warum nicht? Ich muss ja auch noch deine Mutter kennenlernen.“
    „Prima, dann sehen wir uns unten. Brauchst du Hilfe beim Baden oder Umziehen?“
    Cally zuckte zusammen. „Nein, vielen Dank.“
    „Keine Panik, Liebling.“ Nicks Stimme hatte wieder diesen Tonfall, den Cally nicht leiden konnte. „Ich melde mich nicht freiwillig. Margaret hat ihre Hilfe angeboten.“
    „Das ist sehr nett von ihr.“ Sie rang sich ein Lächeln ab. „Aber ich komme schon zurecht. Ich bin ja nicht krank, nur schwanger.“
    Nick stand wieder auf. „Okay, wir sehen uns in einer Stunde im Esszimmer.“
    Einen Moment sah es so aus, als würde er sich zu ihr hinunterbeugen und sie küssen. Cally Herz begann sofort aufgeregt zu pochen. Doch Nick ging wortlos in sein eigenes Schlafzimmer.
    Sie blickte ihm nach. Während sie allein im Bett gelegen hatte, hatte sie sich eine Strategie ausgedacht, wie sie Nick auf Distanz halten konnte, denn nur so glaubte sie, die kommenden Monate überstehen zu können. Dr. Hanson hatte ihr eine perfekte Begründung geliefert, warum er von nun an in seinem eigenen Zimmer nächtigen musste.
    Eine Stunde später lernte sie Nicks Mutter kennen. Dr. Tempest war groß und schlank, das leicht ergraute dunkle Haar war zu einem strengen Knoten gesteckt. Die Frisur betonte das fein geschnittene Gesicht und die bemerkenswerten Augen. Nick sah seiner Mutter sehr ähnlich.
    Die Begrüßung der neuen Schwiegertochter fiel
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