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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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und bedeutete Löwe . Es gab keinen Grund zu der Annahme, dass dieser Mann ihr Asad war.
    Und dennoch wurde sie das ungute Gefühl nicht los, das sie beschlichen hatte, als Scheich Hakim den Namen ihrer Kontaktperson erwähnte. Seit sie diesen Auftrag im Mittleren Osten angenommen hatte, hatte sie eine dunkle Vorahnung, die sie zunehmend schlechter verdrängen konnte.
    „Bist du sicher, dass wir nicht gekidnappt und an irgendwelche Sklavenhändler verkauft werden sollen?“, scherzte Russell wenig überzeugend, als er ebenfalls die Treppe betrat.
    Nun musste Iris lachen. „Du bist ein Idiot.“ Trotzdem konnte sie nicht weitergehen.
    „Aber ein charmanter, das musst du zugeben. Und wer würde eine Frau wie dich nicht kidnappen wollen?“, meinte er augenzwinkernd.
    Mit dem dichten roten Haar und der hellen Haut hätte er ihr kleiner Bruder sein können. Ja, mit einem Bruder oder einer Schwester wäre ihre Kindheit weniger einsam gewesen. Ihre Eltern hatten einander genügt und sich nie wirklich für sie interessiert. Die beiden arbeiteten zusammen, sie reisten zusammen, und sie hatte nie dazugehört. Vermutlich war sie ein Unfall gewesen, auch wenn die beiden es nie ausgesprochen hatten.
    Anders als sie war Russell jedoch nicht angepasst und hätte daher noch stärker wie ein Kuckuck im Nest gewirkt als sie. Dennoch ähnelten sie sich äußerlich sehr. Er hatte zwar Sommersprossen und sie nicht und keine blauen, sondern grüne Augen, aber sie hatten beide lockiges rotes Haar wie ihre Mutter, ein leicht eckiges Kinn wie ihr Vater und helle Haut. Mit seinen einsachtzig überragte Russell sie um gut fünfzehn Zentimeter.
    Sie neigten beide dazu, sich wie typische Wissenschaftler zu kleiden. An diesem Abend trug Iris allerdings ein leuchtend blaues Etuikleid und einen schwarzen Paschminaschal. Und entgegen ihrer Gewohnheit hatte sie das Haar nicht zu einem Pferdeschwanz gebunden, sondern locker hochgesteckt und sich sogar die Wimpern getuscht und Lippenstift aufgetragen. Schließlich aß sie mit einem Scheich und dessen Familie zu Abend.
    Mit zwei Scheichs , wie sie sich beunruhigt ins Gedächtnis rief.
    Russell hatte statt des obligatorischen T-Shirts und der Cargohose ein Hemd und eine Khakihose gewählt.
    Nun stöhnte Iris. „Kein vernünftiger Mensch würde dich entführen.“
    Er lachte, wirkte allerdings immer noch besorgt.
    Es wird gut laufen, sagte sie sich energisch. Schließlich war sie keine naive Studentin mehr, sondern eine Geologin, die für eine renommierte Firma arbeitete.
    „Und warum machst du dann so ein Gesicht?“ Russell ging eine Stufe hinunter, als wollte er sie auch dazu bewegen. „Ich weiß, dass du diesen Auftrag eigentlich nicht wolltest.“
    Das stimmte, doch dann war ihr klar geworden, wie albern es war. Sie konnte keine lukrativen Aufträge im Mittleren Osten ausschlagen, nur weil sie einmal einen Mann geliebt hatte, der daher stammte. Außerdem hatte ihr Chef ihr zu verstehen gegeben, dass sie diesmal keine andere Wahl hatte.
    „Alles okay. Mir macht nur der Jetlag zu schaffen.“ Sie zwang sich, die Treppe hinunterzugehen, und hakte sich bei Russell unter, als er ihr den Arm hinhielt.
    Nein, bei diesem Mann handelte es sich bestimmt nicht um ihren Asad.
    Wie standen die Chancen, dass dies derselbe Mann war, der ihr vor sechs Jahren das Herz gebrochen hatte? Der Mann, den sie niemals wiederzusehen gehofft hatte?
    Gleich null, wie sie sich sagte.
    Sicher, ihr Asad hatte einem Beduinenstamm angehört und eines Tages Scheich werden sollen, wie sie zum Schluss erfahren hatte.
    Sie hoffte, dass er es nicht war.
    Wenn doch, wusste sie nicht, was sie tun sollte. Da sie bei Coal, Carrington & Boughton befördert werden wollte, konnte sie diesen Auftrag nicht aus persönlichen Gründen ablehnen. Nein, sie durfte sich ihre Karriere nicht verbauen. Asad hatte ihr schon genug weggenommen. Ihren Glauben an die Liebe. Ihre Träume von einer rosigen Zukunft.
    Als Russell ihr im nächsten Moment einen Geologenwitz erzählte, verdrehte Iris die Augen, musste aber trotzdem lachen.
    „Schön, dass du immer noch Sinn für Humor hast.“ Die tiefe Stimme in der Eingangshalle klang jedoch alles andere als erfreut.
    Dieser Widerspruch fiel Iris allerdings kaum auf, denn der Klang der vertrauten Männerstimme ließ ihr Herz noch immer schneller schlagen und jagte ihr prickelnde Schauer über den Rücken.
    Unvermittelt blieb sie stehen. Unter seinem durchdringenden Blick stockte ihr der Atem.
    Asad hatte
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