Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
Vom Netzwerk:
ungewöhnlich war. Ihm nach neunzehn einsamen Jahren zu begegnen war für sie wie eine Offenbarung gewesen, und sie hatte geglaubt, Asad und sie würden zusammengehören.
    Aber sie hatte sich getäuscht. Er hatte sie nicht gewollt, zumindest nicht für mehr als ein paar Monate, und er hatte ihr in keiner Hinsicht gehört.
    „Wir haben uns über das Studium kennengelernt …“ Asad war auf sie zugekommen und hatte mit ihr geflirtet. Als er sie gefragt hatte, ob sie mit ihm ausgehen wolle, hatte sie sofort zugesagt. Damals war er für sie nur Asad Hanif gewesen. Ein ausländischer Student von vielen. Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass er Scheich war.
    Asad warf Iris einen Blick zu. „Obwohl ich wenig Ahnung von Geologie hatte und Iris sich nicht für Betriebswirtschaft interessierte.“
    „Unsere Freundschaft hat nicht lange bestanden. Also hatten wir offenbar doch weniger Gemeinsamkeiten, als es zuerst schien.“ Erleichtert stellte Iris fest, dass sie weder bitter noch vorwurfsvoll klang.
    Obwohl sie nie eine gute Schauspielerin gewesen war, übertraf sie sich an diesem Abend selbst. Bisher war es ihr gelungen, sich nicht anmerken zu lassen, wie aufgewühlt sie innerlich war.
    Nun legte Asad seine Gabel auf seinen leeren Salatteller. „Als junger Mensch hat man eben wenig Lebenserfahrung.“
    „Du warst fünf Jahre älter als ich.“
    Er zuckte die Schultern, eine Geste, die Iris nur zu gut kannte.
    „Jedenfalls hoffe ich, es hat sich nicht so angehört, als würde ich alte Freundschaften erneuern wollen.“ Ein eisiger Schauer lief ihr bei der Vorstellung über den Rücken. „Ich bin hier, um zu arbeiten.“ Dann zuckte sie die Schultern, was vermutlich ziemlich verkrampft wirkte.
    In seiner Nähe hatte sie noch nie locker sein können, doch das spielte keine Rolle. In absehbarer Zeit würde sie wieder aus seinem Leben verschwinden, was er sicher genauso wünschte.
    Und sie würde niemals wieder nach Kadar zurückkehren, egal, wie förderlich es ihrer beruflichen Laufbahn wäre.
    „Es wäre schade, wenn du eine so weite Reise machst, ohne unsere Kultur kennenzulernen.“ Forschend blickte Asad sie an.
    Sie kannte diesen Gesichtsausdruck, und ihr Herz krampfte sich zusammen.
    „Bei deinem Stamm zu leben ist für Iris und Russell bestimmt die ideale Gelegenheit, einen Einblick in unsere Kultur zu bekommen“, sagte Catherine und lächelte dabei erst Asad und dann Iris an. „Ich wohne gerne bei den Beduinen. Es ist eine ganz andere Art zu leben. Allerdings weiß ich nicht, warum es unseren Kindern immer schwerer fällt als uns, sich für die Zeltstadt zu begeistern.“
    Sie zwinkerte ihrem Mann zu, und dieser blickte sie daraufhin so liebevoll an, dass Iris sich einerseits für die beiden freute, aber andererseits auch traurig wurde. Dieses Paar liebte sich genauso wie ihre Eltern, empfand jedoch genauso viel für seine Kinder.
    Erst im nächsten Moment wurde ihr die Bedeutung von Catherines Worten bewusst. „Wir sollen bei Scheich Asads Stamm wohnen?“, hakte sie schockiert nach. „Ich dachte, wir würden hierbleiben.“
    Damit meinte sie den prachtvollen Palast, in dem sie sich schon jetzt wie zu Hause fühlte.
    „Unser derzeitiges Lager liegt viel dichter an der Bergkette, wo ihr eure Untersuchungen durchführt“, erklärte Asad mit einem ihr unerklärlichen zufriedenen Unterton.

2. KAPITEL
    „Wenn Sie bei den Sha’b Al’najid wohnen, sparen Sie viel Zeit“, ergänzte Scheich Hakim.
    „Aber …“
    „Es wird eine einmalige Erfahrung, glauben Sie mir“, sagte Catherine. „Asad hat den Stamm zwar in eine andere Richtung gebracht als Hakims Vater, aber ihr Lebensstil hat viel mit dem von früher gemeinsam.“
    Für sie wäre es die reinste Tortur, aber wenigstens wäre das Lager nur der Ausgangspunkt für sie, wie Iris sich einzureden versuchte. „Ja, sicher“, erwiderte sie. „Zumindest in der Zeit, die wir dort verbringen.“
    Fragend sah Catherine sie an. „Ich verstehe nicht ganz.“
    „Wenn wir im Gelände sind und die Untersuchungen durchführen, mit denen Kadar unsere Firma beauftragt hat, verbringt das Team den größten Teil der Zeit in einem Camp“, sagte Iris. „Es wäre also kaum ein Unterschied, wenn unser Ausgangspunkt hier oder in dem Beduinenlager wäre.“
    „Du wohnst nicht allein in einem Lager, solange du nur diesen Jüngling als Beschützer hast.“ Asads Ton duldete keinen Widerspruch.
    Und erschütterte Iris zutiefst. Sie konnte sich nicht vorstellen, warum es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher