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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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hatte – und Clementine trug das grüne Kleid, das im Übrigen kein einziges Fältchen aufwies.
    Tags darauf liefen sie durch die Stadt. Auch wenn sie ein paar Touristenattraktionen besichtigten, ließen sie sich im Grunde einfach treiben. Irgendwann standen sie vor dem Schaufenster eines Juweliers. Die Auslagen waren derart dezent gestaltet, dass es sich um ein sündhaft teures Geschäft handeln musste. Sergej nahm ihre Hand und sagte beinahe förmlich: „Erlaube mir bitte, dir eine Freude zu bereiten – zu deinem Geburtstag.“
    Damit entwaffnete er sie völlig. Sie kam sich wie eine Prinzessin vor, als er sie in den Laden geleitete, wo man ihr einen Stuhl anbot und ihr dann zahllose erlesene Schmuckstücke vorlegte. Die Preise waren tatsächlich unglaublich. Clementine kam es vor, als wäre sogar die Luft zum Atmen in dem Etablissement teuer. Trotzdem fühlte sie sich nicht deplatziert, sondern geschätzt. Sergej gab ihr das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Nach langem Zögern entschied sie sich für roséfarbene Diamantohrringe.
    „Glücklich?“, fragte er.
    „Glücklich“, bestätigte sie. Obwohl das Wort nur ungenügend beschrieb, wie ihr eigentlich zumute war.
    An ihrem Geburtstag herrschte das reinste Bilderbuchwetter. Sergej hatte einen Flug über die Loire mit einem Fesselballon organisiert. Später am Abend nahmen sie ein Dinner ein und fuhren anschließend zu einem Château, in dem sie übernachten würden. Es gehörte einem seiner Freunde, der es ihm zur Verfügung stellte. Clementine hatte das Gefühl, sich zwicken zu müssen – ganz sicher war das alles ein Traum. Niemals hätte sie für möglich gehalten, einmal in einem Schloss aus dem sechzehnten Jahrhundert zu schlafen und Champagner an der Seite des wunderbarsten Mannes der Welt zu trinken. Sie musste ihre Empfindungen einfach mit Sergej teilen.
    „Freut mich, dass ich dir dadurch unvergesslich bleibe.“
    „Ich kann mir nichts vorstellen, das perfekter wäre als dieser Moment. In meinem ganzen Leben werde ich diesen Augenblick nicht vergessen.“ Sofort verdrehte sie ironisch die Augen. „Unglaublich, dass ich das tatsächlich gesagt habe. So was von uncool.“
    Sie hatte schon fast zwei Gläser Champagner getrunken. Offensichtlich löste das ihre Zunge.
    „Keine Angst, Clementine, du bist sehr süß“, beruhigte Sergej sie.
    „Oh nein! Du machst es nur noch schlimmer. Glaub mir, Champ, keine Frau will gerne als süß bezeichnet werden.“
    „Okay. Dann eben unglaublich sexy.“ Er nahm ihr den Sektkelch aus der Hand und zog sie an sich. „Zeit, ins Bett zu gehen.“
    „Ist es nicht schrecklich früh dafür?“, zog sie ihn auf.
    „Schon, aber wir haben eine lange Nacht vor uns.“
    Er weiß wirklich, wie man eine Frau glücklich macht, dachte Clementine am anderen Morgen. Sie saß auf dem Balkon, aß ein köstliches Croissant, trank Orangensaft und ließ den Blick über die Wälder schweifen, die zum Château gehörten.
    Hier sind früher die französischen Könige zur Jagd geritten, hatte ihr Sergej am Abend zuvor erzählt, als sie in der Parkanlage umherstreiften. Ebenso wie sie, interessierte er sich für Geschichte. Sie teilten etliche gemeinsame Interessen. Er ist der interessanteste Mann, der mir jemals begegnet ist, dachte sie.
    Das betraf nicht nur den Sex, der zugegebenermaßen fantastisch war. Es geht inzwischen viel tiefer, gestand sie sich ein, zumindest bei mir. Was Sergej anging, war sie sich keineswegs sicher. Obwohl er sich geradezu bilderbuchmäßig um sie bemühte und sie verwöhnte, verspürte sie doch eine gewisse Distanz, eine Wand, die sie nicht überwinden konnte. Dabei sehnte sie sich so nach Nähe. Dafür hätte sie alles aufgegeben, auf alles verzichtet, die Ohrringe, das Château, die Reise nach Paris, alles.
    „Sergej!“, rief sie.
    In einem schicken Anzug erschien er auf dem Balkon. Clementine fühlte sich im Vergleich zu ihm etwas unpassend gekleidet. Sie trug nur einen Morgenrock und hatte sich noch nicht einmal gekämmt.
    Bilde ich mir das nur ein, oder wirkt er heute Morgen noch unnahbarer? fragte sie sich.
    „Was ist, kisa ?“
    „Ich würde gern mit dir über letzte Nacht reden.“ Sie befeuchtete sich nervös die Lippen mit der Zungenspitze. „Versteh mich nicht falsch, es war fantastisch –, aber gibt es vielleicht irgendetwas, das du dir von mir wünschst?“
    „Und was sollte das sein, Clementine?“
    Sergej sah sie mit undurchdringlichem Blick an.
    „Ich … ich weiß nicht.
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