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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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Manchmal kommt es mir so vor … ich dachte, ich frage dich lieber.“
    Er nahm ein Stück Toast von ihrem Teller. „Manchmal zerredet man die Dinge nur, dushka . Wenn ich im Bett eine professionelle Dienstleistung wollte, würde ich jemanden dafür buchen.“
    Clementine holte tief Luft. Okay, das ist offensichtlich ein heikles Thema. „Ich rede ja auch nicht von bestimmten … Praktiken.“ Sie hielt den Blick auf die Tischplatte gerichtet. „Ich meine Gefühle. Es kommt mir so vor, als fehlte etwas.“
    Sergej machte eine ungeduldige Geste und ging zurück ins Schlafzimmer. „Du sprichst in Rätseln!“, rief er. „Was willst du denn noch? Reichen dir mehrere Orgasmen pro Nacht nicht?“
    „Das ist hier gar nicht der Punkt!“ Wieso ist er jetzt so ärgerlich? Männer sind wirklich überempfindlich bei diesem Thema. Sie folgte ihm seufzend ins Haus, schlang von hinten die Arme um seine Taille und legte das Gesicht an seine Schulter. Er blieb stocksteif stehen, aber wenigstens entzog er sich ihr nicht. „Bei Sex geht es schließlich nicht nur um den Orgasmus. Das muss ich dir doch nicht erst sagen.“
    Seine Haltung wurde noch starrer, trotzdem ließ Clementine ihn nicht los.
    „Du irrst dich, kisa . Genau darum geht es bei uns.“
    So einfach ist das also, dachte sie. Ein Satz reicht, um eine Welt einstürzen zu lassen.
    Sie lachte nervös. „Wie meinst du das?“ Ihre Arme sanken herab, und Sergej trat einen Schritt zurück. Er drehte sich zu ihr um.
    „Clementine“, sagte er mild. „Das hier ist zwar alles sehr romantisch – Paris, das Château, unser kleiner Ausflug, aber wir haben lediglich eine sexuelle Beziehung. Du bist eine wunderbare Frau, und ich schätze mich glücklich, dich kennengelernt zu haben, mehr ist jedoch nicht zwischen uns.“
    „Machst du gerade Schluss mit mir?“ Clementine erkannte ihre eigene Stimme kaum. „Hast du mich nach Paris gebracht, um das mit uns zu beenden?“
    „Natürlich nicht!“
    An seinem Gesicht konnte sie ablesen, dass er genau das vorgehabt hatte. Nur hatte er inzwischen offensichtlich seine Meinung geändert. Ebenso deutlich wurde ihr klar, dass er sie nicht liebte – und nie lieben würde.
    „Du weißt so gut wie ich, dass es irgendwann aus sein wird. Alle Beziehungen enden früher oder später.“ Er nahm sie bei den Händen. „Ich will ganz ehrlich sein, Clementine, du bedeutest mir sehr viel.“
    Am liebsten hätte sie sich in eine Ecke verkrochen, doch ihr Stolz ließ das nicht zu. „Gut zu wissen, Champ.“ Sie entzog sich seinem Griff und ging hoch erhobenen Hauptes zurück auf den Balkon. Sergej machte keine Anstalten, sie zurückzuhalten. Ihm war offenbar klar, dass sie jetzt Zeit für sich brauchte. Wahrscheinlich hat er schon Dutzende Frauen weinen sehen bei seinem Verschleiß.
    „Clementine! Es ist doch noch gar nicht vorbei“, hörte sie seine Stimme hinter sich.
    „Natürlich nicht. Das habe ich durchaus verstanden. Ich möchte nur nicht weiter darüber reden. Können wir das Thema wechseln?“ Sie zwang sich zu einem unbeschwerten Ton.
    „Wir fahren bald nach Paris zurück. In einer Stunde etwa. Vielleicht hast du Lust, dir Versailles anzusehen. Ich vermute, du interessierst dich für Marie Antoinette.“
    Clementine schloss die Augen. Wie gut er mich kennt, dachte sie, letztlich aber nicht gut genug, um zu wissen, wie sehr sie ihn liebte. Sonst wäre er nicht so grausam, so gnadenlos ehrlich.
    Das hieß jedoch nicht, dass sie sich nicht noch eine Weile der Illusion hingeben konnte, es mache ihr nichts aus, nicht geliebt zu werden. Immerhin bedeute ich ihm sehr viel. Sie verzog das Gesicht. Das ist doch was, oder?
    Sie wusste jetzt, was sie zu tun hatte, einen Flug buchen und nach Hause fahren. Es war vorbei.
    Sergej war wütend. Er erinnerte sich nicht, schon jemals zuvor so aufgebracht gewesen zu sein. Es war eine eiskalte Wut, die sich im Herzen eines Mannes für Wochen und Monate einnisten konnte. Deshalb schwieg er auf der Fahrt. Ihm war auch klar, weshalb Clementine so still war, denn er hatte ihr nicht gerade Anlass zum Jubeln gegeben. Er hatte sie verloren, doch der Schnitt war notwendig.
    Sein Zorn nahm von Kilometer zu Kilometer zu, während er den Sportwagen durch die malerischen Straßen von Paris lenkte. Clementine fing an, Small Talk zu machen, redete darüber, wie sauber alles sei im Vergleich zu London, um schließlich auf das Allerweltsthema, das Wetter, zu kommen.
    „Ich hätte gern etwas Zeit für mich“,
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