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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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Schmuck und kaufte mir sogar ein Apartment, denn meine Wohnung war ihm zu armselig. Es gab da nur ein kleines Problem: Er war verlobt! Genau wie du dachte er mir immer nur die Rolle der Geliebten zu.“
    Sergej sah sie an, als hätte sie ihn geohrfeigt.
    Clementine holte tief Luft. „Der einzige Unterschied zur jetzigen Situation ist der, dass ich nicht mit ihm geschlafen habe. Und weißt du auch, warum? Weil körperliche Nähe für mich etwas Intimes ist, das ich nicht mit jedem teile. Ich steige nicht mit jedem ins Bett. Und das alles erzähle ich dir, damit dir endlich klar wird, was es für mich bedeutete, dass ich mit dir nach New York gegangen bin.“
    „Clementine …“
    „Nach dieser unerquicklichen Geschichte damals bin ich ein Jahr lang mit keinem Mann ausgegangen – bis ich dich traf“, schnitt sie ihm das Wort ab. „Ich dachte, ich wage es noch einmal, obwohl du genau seinem Bild entsprachst, Geld, Charisma und die Einstellung, dir gehöre die Welt. Ich habe gehofft, du wärst anders. Wie heißt es doch so schön? Im Zweifel für den Angeklagten. Aber letztendlich bist du viel schlimmer. Du hast mich nämlich in dem Glauben gelassen, es ginge dir wirklich um mich.“
    Regungslos sah Sergej sie an, als sie verstummte.
    „Das hättest du mir sagen müssen“, stieß er schließlich hervor.
    „Ich sage es dir jetzt. Ich wollte damals nur ganz normal sein, einfach nur mal einen netten Abend erleben. Und was geschieht? Du machst mir einen unsittlichen Antrag!“
    „Das habe ich nie getan!“
    „Doch. Du hast mich gebeten, mit dir nach New York zu kommen. Mein erster Gedanke war: oh nein! Nicht schon wieder einer von den Typen, die meinen, sich alles kaufen zu können. Überraschung! Ich lag genau richtig.“
    „Wir hatten einfach nicht genug Zeit.“
    „Stimmt. Deshalb habe ich mich ja auch darauf eingelassen. Ich hoffte, wenn ich mitkäme, würdest du sehen, wie ich wirklich bin, ich kleines Dummerle, ich“, fügte sie mit beißender Ironie hinzu.
    „Aber das tue ich doch, Clementine.“ Er berührte zart eine ihrer Wangen, und als sie zurückzuckte und den Kopf abwendete, nahm er sie beim Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. „Wirklich“, versicherte er.
    „Nein! Du siehst nur, was die anderen auch sehen. Sexy Clementine, das Mädchen für gewisse Stunden. Das hast du gestern ja wohl deutlich gemacht. Zwischen uns geht es um Sex, um sonst nichts.“
    „Das stimmt nicht. Ich habe dir etwas vorgespielt – ich habe gelogen.“
    Clementine erstarrte und wagte kaum zu atmen.
    „Ich habe gegen meine Gefühle für dich angekämpft. Ich wollte das alles nicht. Meine Eltern liebten sich mit verzehrender Leidenschaft – und das zerstörte ihr Leben. Mein Vater glaubte, jemanden zu lieben bedeute, ihn mit Haut und Haar zu besitzen. Ich hatte mir geschworen, nie so zu werden. Deshalb ließ ich auch niemanden an mich heran. Bis ich dich traf.“
    In seinen Augen sah sie tiefe Verwundbarkeit, während er zurückdachte.
    „Als ich dich in dieser Boutique sah, war schlagartig alles anders. Mit deinem Lächeln hast du mich in dein Leben gelassen. Ich konnte nicht ertragen, dass du wieder daraus verschwindest. Ich durfte dich nicht verlieren.“
    Clementine, die eben noch fuchsteufelswild gewesen war, war bestürzt.
    „Und deshalb wollte ich dich nie mehr aus den Augen lassen. Keine einzige Sekunde lang.“
    Sie schüttelte den Kopf und wagte es nicht, seinen Worten zu trauen.
    „Ich liebe dich, Clementine.“
    Plötzlich gaben ihre Beine nach, und sie setzte sich schwer auf den Koffer. Sergej sank inmitten des Gewühls im Flughafenterminal neben ihr auf die Knie.
    „Warum hast du mich denn dann weggestoßen?“, fragte sie.
    „Aus Angst. Ich hatte Angst.“
    Sie glaubte ihm.
    „Ich wollte nie wie mein Vater sein. Ich wollte die Frau, die ich liebe, nicht zerstören. Als ich entdeckte, dass du fort warst, wurde mir bewusst, dass ich genau wie er bin. Ich kann ohne die Frau, die ich liebe, nicht leben.“
    Er umklammerte ihre Hände. „Du wirfst mir vor, dein wahres Ich nicht zu erkennen, aber das stimmt nicht. Ich sehe eine Frau, die viel zu früh für sich selbst sorgen musste, in einem Alter, in dem sie zu jung dafür war. Ich sehe eine Frau, die unglaubliche Risiken eingeht.“ Er beugte sich vor, bis sein Gesicht nur Zentimeter von dem ihrem entfernt war. „Ich sehe eine Frau, die flüchtet, wenn sie Angst bekommt, doch ich lasse dich nicht mehr davonlaufen, Clementine. Ich werde dir folgen
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