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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350
Autoren: P Jordan
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Bitte nimm die drei neuen Blätter und die Blütenknospe zur Kenntnis.
    PS: kein Wasser im Unterteller, keine Moskitos J
    Lächelnd drückte Molly den Zettel an sich und wandte sich dem nächsten zu, der an der Wand neben dem Lichtschalter klebte.
    Der Gecko hat Babys bekommen. Sie wohnen hinter dem Bild an dieser Wand. Ihre Namen sind Leonard, Zac und Elizabeth.
    Mollys Lächeln vertiefte sich, während sich gleichzeitig ein dicker Kloß in ihrem Hals bildete. Sie ging in die Küche, wo ein weiterer Zettel neben der Spüle ihr mitteilte:
    Dieser Wasserhahn tropft nicht mehr.
    „Unglaublich“, teilte sie dem leeren Raum mit. „Dieser Mann hat sich nicht nur als Zimmergärtner und Geckozüchter betätigt, sondern scheint außerdem noch Klempner zu sein.“
    Sie versuchte, sarkastisch zu klingen, um sich selbst zu beweisen, dass sie nicht gerührt war, aber sie ertappte sich dabei, wie sie ein Schniefen unterdrückte. Rasch wandte sie sich von der Spüle ab, nur um eine weitere Notiz zu entdecken, die am Kühlschrank klebte.
    Champagner und Pralinen sind hier drin.
    Ach, Patrick …
    Dies war wieder eine seiner vielen liebevollen Gesten, und Molly wusste nicht, ob sie die Kraft haben würde, sie zu ertragen. Nach längerem Zaudern zog sie dann doch die Kühlschranktür auf und erblickte eine Flasche Dom Perignon und eine große Schachtel belgische Trüffel.
    Wie in aller Welt hatte Patrick diese exotischen Kostbarkeiten auf der Insel aufgetrieben?
    Molly spürte heiße Tränen in sich aufsteigen, aber sie blinzelte sie energisch zurück. Wenn sie einmal anfing zu weinen, würde sie so schnell nicht wieder damit aufhören können, das wusste sie genau. Nachdem sie mehrmals tief durchgeatmet hatte, ging sie zu ihren Koffern, die noch immer neben der Haustür standen, und brachte sie ins Schlafzimmer. Das warme Licht der Nachmittagssonne fiel durch die Ritzen der Bambusjalousien und warf ein Muster aus goldenen Streifen auf den Holzfußboden und das ordentlich gemachte Doppelbett.
    Auf jedem Kissen lag ein Zettel. Auf dem ersten stand: Wir müssen reden, Molly. Auf dem anderen: Ich habe dir so viel zu sagen.
    Mollys Herz schlug hart und schnell wie die Flügel eines Vogels, der sich in die Luft schwingen will. Aber ihre Knie zitterten so stark, dass sie stattdessen hilflos auf die Bettkante sank. Was hatten diese Nachrichten zu bedeuten?
    Wo sollten sie reden?
    Wann?
    Wie?
    Wahrscheinlich hat er damit nur gemeint, dass er mir bald eine Mail schreiben will, sagte Molly sich. Anstatt sich wegen zweier Klebezettel auf dem Kopfkissen verrückt zu machen, sollte sie besser auspacken. Vernünftig sein. Sich eine Tasse Tee machen.
    Aber etwas in ihr konnte noch keine Ruhe geben, und so schob sie die Jalousientüren auf, die zum Bad führten. Am Spiegel klebte eine weitere Notiz. Sie war länger als die anderen und sah eher aus wie eine Liste.
    Mit angehaltenem Atem trat Molly näher und las:
    10 Gründe, warum ich Molly wiedersehen sollte:
Um ihr zu sagen, wie leid es mir tut, dass ich unsere Begegnung in London so vermasselt habe.
Um ihr zu erklären, dass ich sie nie absichtlich verletzen wollte.
Um ihr zu sagen, dass ihre Mails Licht in meine Tage gebracht haben und
in meine Nächte.
Um ihr zu sagen, dass die Begegnung mit ihr mich und
mein ganzes Leben verändert hat.
Um ihr zu sagen, dass ich sie unbedingt noch einmal küssen muss.
Und wieder.
Und wieder.
Und wieder.
    Als sie bei Punkt 10 angelangt war, lachte und weinte Molly gleichzeitig. In diesem Augenblick begann das Telefon auf dem Nachttisch zu läuten.
    Falls es einer der Insulaner war, würde sie ihn auf morgen vertrösten. Ihr war absolut nicht nach einem gemütlichen Plausch über ihre Ferien zumute. Nicht heute Abend.
    Wenn es allerdings Patrick war …
    Aber nein, er konnte es unmöglich sein!
    Okay, völlig unmöglich war es nicht, aber doch sehr unwahrscheinlich.
    Mit äußerster Vorsicht, als hielte sie eine Bombe in der Hand, die jeden Moment explodieren konnte, hob Molly den Hörer ans Ohr und flüsterte: „Ja, bitte …?“
    „Du bist also wieder zu Hause.“ Es war eine weiche, tiefe Stimme, und sie klang wundervoll britisch. „Willkommen zurück, Molly.“
    „ Patrick …?“
    „Ja, ich bin’s. Wie geht es dir?“
    Er klang, als würde er lächeln, was Molly absurderweise sofort glücklich machte.
    „Mir geht es gut, danke“, erwiderte sie und strahlte dabei über das ganze Gesicht.
    „Ich dachte, du würdest früher zu Hause
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