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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350
Autoren: P Jordan
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ankommen.“
    „Ich habe auf einen späteren Flug umgebucht.“
    „Verstehe. Und hast du dich schon wieder häuslich eingerichtet?“
    „Noch nicht wirklich.“ Molly schwieg einen Moment, dann fügte sie mit einem Anflug von Übermut hinzu: „Ich war bis jetzt damit beschäftigt, das ganze Chaos hier aufzuräumen.“
    „Chaos?“, wiederholte Patrick verdutzt. „Wie meinst du das?“
    „Na ja, während meiner Abwesenheit hat ein Typ hier gewohnt und im ganzen Haus kleine Papierfetzen hinterlassen.“
    „Im Ernst? Das ist ja regelrecht empörend.“
    „Du sagst es“, bestätigte Molly. „Manche Männer sind wirklich grauenhaft schlampig.“
    Am anderen Ende der Leitung blieb es so lange still, dass Molly sich schon fragte, ob sie den Bogen vielleicht überspannt hatte.
    „Bist du noch da, Patrick?“
    „Ja, Molly.“
    „Ich war vorhin im Bad.“
    „Und wie hast du es vorgefunden?“
    „Es war der unordentlichste Raum von allen.“
    Eine weitere Pause trat ein. Dann stellte Patrick fest: „Sieht ganz so aus, als ob der Typ, der bei dir gewohnt hat, sich für einiges zu entschuldigen hat.“
    „Ach, ich weiß nicht …“ Molly schluckte schwer. „Wenn ich ehrlich sein soll, gefällt mir sein Stil eigentlich ganz gut.“
    Und dann konnte sie das Spiel plötzlich nicht mehr durchhalten.
    „Wo warst du?“, brach es aus ihr heraus. „Ich habe in Heathrow auf dich gewartet, aber du bist nicht mit den anderen Passagieren herausgekommen.“
    „Du hast auf mich gewartet?“
    „Ich wollte mit dir reden. Es gibt so viel, was ich dir zu sagen habe, aber ich konnte dich nirgends entdecken. Was ist denn passiert, Patrick?“
    „Ich bin gar nicht geflogen.“
    „Was?“ Eine jähe Hitzewelle schoss durch Mollys Körper. „Aber warum denn nicht?“
    „Weil ich bei deiner Rückkehr hier sein wollte.“
    „Was soll das heißen, hier? “
    „Auf der Insel. Ich bin gerade am Strand und schaue durch die Bäume zu deinem Haus hoch. Ich kann das Licht hinter deinem Schlafzimmerfenster sehen.“
    Es war schon fast dunkel, als Molly den Weg zum Strand hinunterhastete. Er war ziemlich steil und von versteckten Baumwurzeln durchzogen, sodass sie mehr als einmal ins Stolpern geriet. Sie konnte schon den weißen Sand sehen.
    Und die undeutlichen Umrisse eines Mannes.
    Er kam über den Sand auf sie zu.
    Sie fing an zu rennen.
    Jetzt rannten sie beide mit ausgebreiteten Armen aufeinander zu.
    Und dann, endlich –
    Als Patrick sie in seine Arme schloss, wollte Molly ihm alles sagen, was sie sich vorgenommen hatte, aber bevor sie dazu kam, verschloss er ihre Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss.
    Den sie natürlich erwiderte.
    Und das dauerte eine ganze Weile.
    Sie saßen im warmen Sand und beobachteten, wie der Vollmond über dem Meer aufging – eine riesige Scheibe aus geschmolzenem Gold.
    „Ich habe so viele Fehler gemacht“, sagte Patrick. Mollys Kopf ruhte an seiner Schulter und er spürte, wie sein Herz vor Glück überfloss. „Aber jetzt glaube ich, dass sie alle zusammen diesen Moment vorbereitet haben.“ Er küsste sie sanft auf die Schläfe. „Hast du überhaupt eine Ahnung, wie lange ich schon in dich verliebt bin?“
    „Seit du mich in der Oper in meinem schwarzen Kleid gesehen hast“, antwortete Molly, ohne zu zögern.
    Patrick lachte und schüttelte den Kopf.
    „Was ist so witzig daran?“, erkundigte Molly sich pikiert. „So glamourös wie an diesem Abend habe ich noch nie in meinem Leben ausgesehen.“
    „Du warst wunderschön“, versicherte Patrick ihr, „aber verliebt habe ich mich schon lange vorher.“
    „Wann genau?“ Sie kuschelte sich noch dichter an ihn und blickte erwartungsvoll zu ihm auf. „Ich bin ganz Ohr.“
    „Du willst, dass ich dir den exakten Zeitpunkt nenne?“ Mit einem amüsierten Lächeln strich er ihr eine rebellische Locke aus der Stirn. „Ich fürchte, da muss ich dich enttäuschen, mein Engel. Es war eher ein schleichender und ziemlich heimtückischer Prozess, aber auf jeden Fall ist es vor unserer ersten Begegnung passiert. Deine Mails waren so hinreißend offen und ehrlich, dass ich dir nach und nach verfallen bin, ohne es überhaupt zu merken.“
    „Dann hatte es nichts mit meinem Aussehen zu tun?“
    In Patricks Augen blitzte es übermütig auf. „Du vergisst das Foto von dir, das an der Kühlschranktür hängt. Ich will lieber nicht nachrechnen, wie viel Zeit ich damit verbracht habe, deine Beine anzustarren oder mir die Farbe deiner Augen
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