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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350
Autoren: P Jordan
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löblich, Molly, doch es hat wirklich Zeit, bist du wieder in Australien bist.“
    „Aber …“
    „Kein aber. Sieh lieber zu, dass du noch so viel wie möglich in London unternimmst und dir alles ansiehst, was du möchtest.“
    Nach einigem Hin und Her gab Molly endlich nach, doch sie schien nicht sehr glücklich damit zu sein. „Dann also nochmals danke für alles“, sagte sie matt. „Es ist nur …“ Sie verstummte kurz, dann stieß sie hörbar die Luft aus. „Ich verstehe einfach nicht, wie das passieren konnte. Ich habe meiner Bank vor meiner Abreise einen Überweisungsauftrag erteilt. Das Geld hätte überwiesen werden müssen! “
    Patrick erklärte ihr, dass so etwas häufiger vorkäme, als die meisten vermuten. Ein Computerfehler, ein verlegtes Formular, ein Zahlendreher in der Kontonummer – all das könne leicht solche Probleme verursachen. Währenddessen überlegte er bereits fieberhaft, was er sie noch fragen könnte, um das Ende ihres Telefonats hinauszuzögern. Als Molly ihm schließlich zu Hilfe kam, indem sie sich nach seinem Roman erkundigte, stürzte er sich förmlich auf dieses Thema.
    „Du wirst es kaum glauben, aber es geht jetzt mit Siebenmeilenstiefeln voran“, eröffnete er ihr. „Ich schreibe zwölf, manchmal sogar vierzehn oder fünfzehn Stunden am Tag. Ich weiß, es klingt verrückt, so hart zu arbeiten, wo ich doch auf einer so schönen Insel Urlaub mache, aber ich will die Rohfassung unbedingt bis zu meiner Abreise fertig haben.“
    „Ach, Patrick, das ist ja großartig!“
    Ihre Stimme klang warm und aufrichtig. Fast war sie wieder die alte Molly, was Patrick dazu verleitete, sie nach ihrem Ausflug nach Cornwall zu fragen. Als sie darauf nichts erwiderte, nahm er an, dass er vielleicht zu leise gesprochen oder es eine Störung in der Leitung gegeben hatte.
    „Molly, bist du noch da?“
    „Ja …“
    „Hat dir Cornwall gefallen?“
    „Ich … ja, es war schön.“
    Selbst durchs Telefon hindurch konnte Patrick deutlich ihre Anspannung spüren. Verdammt! Er hätte wissen müssen, dass er mit dem Thema Cornwall ein heißes Eisen anfasste. Wie dumm von ihm!
    „Aber da wir schon einmal telefonieren, können wir auch gleich über unsere Rückreisedaten reden“, fügte sie hastig hinzu, als könnte sie nicht schnell genug das Thema wechseln. „Bleibt es bei deinem Flug am 30. Juni?“
    „Sicher. Molly, ich …“
    „Gut. Dann werden wir wohl irgendwo über dem Indischen Ozean aneinander vorbeifliegen.“
    Patrick spürte, wie ihm das Herz sank. „Ja, das werden wir wohl.“
    „Okay, dann will ich dich nicht länger von deinem dringend benötigten Schlaf abhalten.“
    Patrick wusste, dass jeder Versuch, das Gespräch zu verlängern, sinnlos war. Daher sagte er nur: „Es war schön, mit dir zu sprechen, Molly.“
    „Ja, ging mir umgekehrt auch so.“
    Es klickte in der Leitung. Patrick saß im Dunkeln auf der Bettkante und lauschte auf die Geräusche des Hauses und das ferne Murmeln der Wellen am Strand. Wieder hatte Molly klare und deutliche Signale gesendet. Sie hielt ihn nach wie vor für einen Schuft und hatte nicht das geringste Interesse daran, ihm noch eine zweite Chance zu geben.
    Zum ersten Mal seit seiner Ankunft auf der Insel fühlte Patrick sich zutiefst einsam und verlassen.
    Mollys Tagebuch. London, 17. Juni
    Nach allem, was Patrick für mich getan hat, habe ich mich furchtbar schäbig benommen, aber ich konnte einfach nicht anders.
    Als er mich fragte, wie es in Cornwall gewesen ist, musste ich wieder daran denken, was alles hätte sein können, und plötzlich war mir die Kehle wie zugeschnürt. Wir sind zwar irgendwie über den peinlichen Moment hinweggekommen, aber ich musste mit aller Kraft gegen die Tränen ankämpfen, weswegen ich unser Telefonat ziemlich abrupt und kühl beendet habe.
    Und das hat Patrick wirklich nicht verdient!
    Von Anfang an ist er mir ein wunderbarer Freund gewesen. Er hat mir das Buch über Londons Geheimnisse geschickt und seine Mutter gebeten, mir über meine U-Bahn-Angst hinwegzuhelfen. Er hat für mich herausgefunden, wo mein Vater in London gelebt hat, und zu guter Letzt hat er mein Cottage vor der Pfändung und damit mich vor dem Ruin gerettet.
    Im Grunde ist er jedes Mal in Aktion getreten, wenn ich etwas gebraucht habe, und wenn ich die Peter-Kingston-Geschichte in diesem Licht betrachte, erkenne ich, dass es vermutlich nur ein weiterer liebenswerter Versuch von ihm war, mir gefällig zu sein. (Vielleicht sogar etwas
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