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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
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spielt jetzt auch keine Rolle mehr.“ Er sah seine Mitarbeiter an. Sie hatten nie wirklich für ihn gearbeitet – immer nur gegen ihn. Onkel Harrys etwas exzentrischer Führungsstil und seine häufige Abwesenheit hatten dazu geführt, dass die Männer machten, was sie wollten und sich nichts sagen ließen. Aber vielleicht sahen sie in ihm auch nur den Playboy, den Liebling der Regenbogenpresse. „Ich muss nichts beweisen. Jetzt nicht mehr.“
    „Weil Sie alles hinschmeißen?“ Man konnte Paul ansehen, dass er genau damit rechnete.
    Über Carters Gesicht huschte ein Schatten. Daphne hielt den Atem an. Insgeheim teilte sie Pauls Einschätzung. Der Carter Matthews, der in den Klatschspalten beschrieben wurde, würde genau so reagieren. Er würde wütend und ohne einen Ausdruck des Bedauerns hinausstürmen und nie mehr zurückkehren.
    Aber der Carter Matthews, den sie gestern geheiratet hatte …
    „Nein. Ich schmeiße nicht alles hin.“ In Daphnes Herzen glomm ein Fünkchen Hoffnung auf. „Stattdessen werde ich eine Belohnung aussetzen … als kleinen Motivationsschub. Daphne hat angekündigt, dass heute Nachmittag ein kleines Brainstorming stattfindet. Ich bin sicher, dass ein paar fantastische Ideen dabei entstehen werden. Und für die beste Idee gibt es einen Preis.“
    „Was für einen Preis?“ Jetzt war die Aufmerksamkeit seiner Mitarbeiter definitiv auf Carter gerichtet.
    „Derjenige, der mit einem Spielzeugmodell aufwarten kann, das Aussicht hat, der Renner der nächsten Saison zu werden, erhält …“
    Erwartungsvoll sahen die Männer ihn an. „Mein Auto.“
    „Ihr Auto?“, rief Mike verblüfft. „Aber Sie lieben doch diesen Wagen? Der Lexus ist schließlich die Eintrittskarte zur Damenwelt!“
    Carter sah Daphne an. „Genau deshalb brauche ich ihn ja nicht mehr“, sagte er ruhig und verließ den Raum.
    Fassungslos blickte ihm die kleine Gruppe nach.
    Stunden später entdeckte Daphne Carter – eine Bierflasche in der Hand – auf der Veranda. Reilly war mit den Designern zum Essen in die Stadt gefahren – eindeutig ein Schachzug, um Daphne und Carter etwas Zeit zu zweit zu verschaffen.
    Daphne war nicht gerade glücklich, dass sie mit Carter allein war. Im Moment konnte sie ihren eigenen Gefühlen nicht trauen. Jedes Mal, wenn sie Carter ansah, begann ihr Herz wild zu pochen.
    „Was sollte das denn heute Mittag?“
    „Die Belohnung, meinst du?“ Er nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche und stellte sie wieder auf die Brüstung. „Nach diesem Wochenende werde ich einen Manager einstellen, der etwas vom Geschäft versteht.“
    „Heißt das, du gibst auf? Du machst es dir ja leicht.“
    Carter wandte sich mit einer heftigen Bewegung ihr zu. „Du glaubst, das ist leicht für mich? Ich habe die Firma übernommen und wollte es wirklich allen zeigen! Und hab ich es geschafft? Nein, die ganze Sache hat sich zur Katastrophe ausgewachsen.“
    „Unternehmen gehen eben manchmal bankrott. Das ist nicht immer der Fehler des Managers.“
    „Kann sein. Aber ich muss zugeben, dass ich alles nur noch schlimmer gemacht habe. Es dürfte für alle Beteiligten das Beste sein, wenn ich wieder in meine alte Rolle schlüpfe und …“
    „… und aufgebe“, beendete Daphne den Satz für ihn.
    „Ich habe das Studium abgebrochen, keinen Job länger als ein paar Monate durchgehalten. Habe nie geheiratet …“
    „Bis gestern.“
    „Ja.“ Ihre Blicke trafen sich.
    „Mach dir deswegen keine Sorgen“, sagte Daphne. Es überraschte sie selbst, wie sehr es sie verletzte, dass auch Carter die Heirat als Fehler betrachtete. „Sobald wir zurück sind, können wir versuchen, die Ehe annullieren zu lassen.“
    „Und wenn ich das nicht will?“
    „Jetzt sei endlich mal realistisch, Carter! Das kann doch nie funktionieren. Wir waren gestern einfach nicht bei Sinnen.“ Daphne holte tief Luft und war realistisch. „Eines Morgens wirst du aus diesem Traum erwachen. Vielleicht nicht morgen oder übermorgen, aber irgendwann wird der Tag kommen, an dem du erkennst, dass du einen Riesenfehler begangen hast.“
    „Wie kommst du darauf?“ Immer noch ruhte Carters Blick auf ihr. Ernst und aufmerksam.
    „Weil ich so etwas aus nächster Nähe kenne. Ich bin mit einer Mutter aufgewachsen, die Heiraten sozusagen als Sport betrieb. Die mal eben für ein Wochenende auf die Bermudas flog oder einen Bauchtanzkurs belegte, weil sie das gerade im Fernsehen gesehen hatte, oder vergaß einzukaufen, weil sie Yoga oder Tai
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