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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
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Gedanke kam mir heute früh auch.“ Er lehnte sich an den Türrahmen. „Aber dann fand ich es gar nicht so schlimm, verheiratet zu sein. Vor allem nicht mit dir.“
    „Gar nicht so schlimm?“ Daphne zog eine Augenbraue hoch. „Du meinst, es ist besser, als gefoltert zu werden?“
    Ein jungenhaftes Lächeln huschte über Carters Gesicht. Irgendwo drehte jemand eine Dusche an, und das Geräusch des fließenden Wassers drang zu ihnen herüber. Anscheinend standen Carters Mitarbeiter allmählich auf.
    „Darf ich hereinkommen?“
    „Klar“, antwortete sie betont nonchalant. Was für ein seltsames Gefühl, Carter in ihr Schlafzimmer zu bitten … und noch seltsamer, dass er jetzt ihr Mann war und eigentlich jedes Recht der Welt hatte, hier zu sein.
    Carter strich ihr liebevoll durchs Haar, während er die Tür hinter sich schloss. Sie waren allein – zwischen ihnen lag jedoch so viel Unausgesprochenes … Ungeklärtes. Nach der Trauung waren sie zurückgekehrt, hatten sich im Wagen heiß geküsst und auch im Flur nicht voneinander lassen können. Bis einer der Designer die Treppe heruntergekommen war, um sich noch etwas aus dem Kühlschrank zu holen.
    In diesem Moment war Daphne wieder zur Besinnung gekommen. Plötzlich zerriss der rosarote Schleier, der sich zwischen sie und die Realität gelegt hatte. Schnell hatte sie Carter und seinem Mitarbeiter eine gute Nacht gewünscht und war in ihr Schlafzimmer geflohen. Sie hatte wirklich das Schlimmste getan, was sie überhaupt nur hatte tun können …: Sie war genauso geworden wie ihre Mutter.
    Wie oft hatte sie sich geschworen, sich nie so zu verhalten? Nie so verantwortungslos und unüberlegt zu handeln!
    „Du bist wunderschön“, murmelte Carter.
    „Unsinn!“ Daphne lachte nervös. „Schau mich doch an, ich sehe völlig verquollen und unausgeschlafen aus.“
    „Nein, wunderschön.“ Er lächelte verwegen. „Und um das Wichtigste nicht zu vergessen: Du bist meine Frau!“
    „Carter …“
    Er legte ihr einen Finger auf den Mund. „Nicht jetzt! Die Zweifel sind dir ins Gesicht geschrieben, und ich kann deine kritischen Gedanken förmlich hören. Warum verhalten wir uns nicht einfach völlig normal und geben uns Zeit, uns an den Gedanken zu gewöhnen?“
    „Den Gedanken, dass wir letzte Nacht die schlimmste Entscheidung unseres Lebens getroffen haben?“
    „Oder die beste!“ Er küsste sie auf die Stirn … und ging.
    Daphne starrte die Tür an und wünschte sich, sie könnte die Zeit zurückdrehen.
    Nach einem herzhaften von Reilly zubereiteten Frühstück versammelte Daphne die Männer um einen Pingpongtisch. Unter der Dusche hatte sie sich geschworen, sich ausschließlich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, und ihre Heiratsurkunde ganz unten im Schrank versteckt. Aus den Augen, aus dem Sinn … so hatte sie gehofft.
    Sie merkte, dass Reilly sie mit Genugtuung musterte, woraufhin sie ihn mit einem „Ein-Wort-und-du-bist-entlassen-Blick“ bedachte. Sie straffte die Schultern und drückte Lenny und Mike einen Pingpongschläger in die Hand. „Hier geht es um mehr als nur ein Tischtennismatch. Bei jedem Schlag müsst ihr eurem Gegner etwas über euch selbst verraten.“
    Paul verzog das Gesicht. „O nein! Bitte nicht so ein gefühlsduseliges Psychospielchen, wo wir uns zum Schluss in den Armen liegen und tief in die Augen schauen.“
    Daphne musste lachen. „Keine Angst! Es geht lediglich darum, die anderen besser kennenzulernen. Ihr könnt sagen, was ihr wollt. Das kann etwas aus eurem Privatleben sein, etwas Berufliches … Es geht einfach darum, das Teamgefühl zu stärken.“
    „Meinen Sie nicht, dafür hätte Reilly schon gesorgt? Ich meine … wie oft muss man schon wegen einer Bratpfanne auf einen Baum klettern?“
    „Seid froh, dass ihr sie gefunden habt, sonst wäre die Küche kalt geblieben“, erwiderte Reilly trocken.
    Die Männer regten sich noch ein bisschen auf und taten, als hätten sie die Schatzsuche für unsäglichen Kinderkram gehalten, aber Daphne merkte ihnen an, dass sie einen Heidenspaß dabei gehabt hatten. Und vor allem – sie hatten Carter haushoch geschlagen. Abends war der Tag bei ein paar Bier in allen Einzelheiten gründlich durchgekaut worden … Unter viel Gelächter hatten sie die verwegensten Ideen entwickelt. Es war so hoch hergegangen, dass Carters und Daphnes Abwesenheit nicht einmal bemerkt worden war.
    „Jede unserer Übungen baut auf der vorhergehenden auf. Wenn ihr als Team zusammenarbeitet, fangt ihr auch
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