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Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
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Armbanduhr. „Ich sehe eigentlich keinen Grund, warum wir nicht gleich heute Nachmittag abreisen sollten.“
    „Heute Nachmittag?“, wiederholte sie entsetzt. „Das kann doch wohl kaum dein Ernst sein? Ich muss noch eine Million Dinge regeln, bevor ich mit Gino in einem anderen Land ein neues Leben anfangen kann.“ Ein anderes Land. Ein neues Leben. Das klang auch in Libbys Ohren völlig unreal. „Warum diese Eile?“
    Anstatt ihr zu antworten, begutachtete Raul die vielen Landschaftsbilder, die im Wohnzimmer verteilt herumstanden. „Sind das deine Arbeiten?“, wollte er wissen.
    „Ja. Meine bevorzugten Materialien sind Ölfarben und Kohle.“
    Landschaftsmotive oder auch Stillleben von außergewöhnlichen Pflanzen, Terrassenecken, Strandbilder, Meeresperspektiven … Man hatte das Gefühl, in den farbenfrohen, lebendigen Bildern das Wasser rauschen zu hören oder die duftenden Blumen anfassen zu können. „Verkaufst du viele davon?“
    Sein skeptischer Ton gefiel ihr nicht. „Einige. Aber hauptsächlich im Sommer, wenn es hier von Touristen nur so wimmelt. Ich stelle sie im Laden aus, aber im Winter hat das alles keinen Zweck.“
    „Du wirst dich um deinen Lebensunterhalt nicht mehr kümmern müssen, sobald du in der Villa Giulietta wohnst“, bemerkte er kühl. „Vor allem musst du nicht länger als Stripteasetänzerin auftreten.“
    „Was für ein Glück, denn ich bin noch nie als Stripteasetänzerin aufgetreten“, konterte Libby und wurde rot, als Rauls Blick absichtlich an ihren Brüsten hängenblieb.
    „Der Purple Pussy Cat Club ?“, erinnerte er sie.
    Ihre Wangen brannten noch heißer als zuvor. Er hatte also von dem Club gehört, in dem sie und Liz früher gearbeitet hatten, und hielt sie nun für eine Tänzerin. Das waren die Nachteile, wenn sie sich als ihre Mutter ausgab! „Ich war keine Tänzerin“, erklärte sie zögernd. „Ich habe an der Bar gearbeitet, das ist alles.“
    Ihr Traum, einmal die Kunsthochschule zu besuchen, war an der Realität gescheitert. Wegen des unsteten Lebens ihrer Mutter hatte Libby nur eine sehr lückenhafte, unvollständige Schulbildung genossen. Nach dem relativ schlechten Abschluss musste sie als Putzfrau und Bedienung in einem Imbiss jobben, bis Liz ihrer Tochter schließlich die Stelle als Bardame vermittelte – eben in dem Nachtclub, in dem Liz als Tänzerin arbeitete.
    Es war der einzige Job gewesen, den Liz bekommen konnte, nachdem sie einige Jahre auf Ibiza gelebt hatte und dann nach England zurückgekehrt war. Sie hatte ihn zwar gehasst, aber sie und ihre Tochter brauchten dringend Geld. Und alles war besser, als beim Sozialamt Schlange zu stehen und am Existenzminimum zu leben. Liz war sehr unkonventionell gewesen und oft auch unverantwortlich, aber sie hatte ihren Stolz gehabt.
    Noch immer sah Raul sie erwartungsvoll an, und irgendetwas in seinem Blick fand Libby zutiefst erotisch. Sie konnte sich nicht von ihm abwenden, so als würde sie in seinem Bann stehen und von den mitternachtsschwarzen Augen hypnotisiert werden.
    Er kam auf sie zu und streckte – beinahe widerwillig – eine Hand aus, um eine der feuerroten Locken mit den Fingerspitzen zu berühren. „Du bist also keine Stripperin?“
    „Nein!“
    „Schade“, brummte er kaum hörbar. „Ich hätte dich für eine private Vorstellung gebucht.“
    „Tja, das wäre pure Geldverschwendung“, gab sie schnippisch zurück und brachte ein paar Schritte Abstand zwischen sich und Raul. „Hör mal, ich glaube nicht, dass das funktionieren wird. Wenn du solche Dinge sagst, kann ich mir nicht vorstellen, mit Gino nach Italien zu kommen. Schon gar nicht von jetzt auf gleich!“ Sie nahm den Kleinen aus seinem Hochstuhl und presste ihn schützend an sich. „Außerdem hat Gino nächste Woche einen wichtigen Arzttermin wegen seiner Atembeschwerden.“
    Gedankenverloren stand Raul am Fenster und blickte in den Regen hinaus. „Selbstverständlich werdet ihr mit mir kommen. Du wirst dir doch nicht die Chance entgehen lassen, ein Leben im Luxus zu führen?“ Angewidert von sich selbst spürte er, wie sich Verlangen in seiner Lendengegend regte. Ganz offensichtlich hatte er schon zu lange keine Frau mehr in den Armen gehalten. Ein Umstand, den er ändern würde, sobald er wieder zu Hause war!
    Doch zuerst musste er Elizabeth Maynard davon überzeugen, ihn augenblicklich nach Italien zu begleiten. Immerhin hielt sie fünfzig Prozent seines Unternehmens in ihrer Kontrolle, und ohne sie konnte er seine
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