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Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
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Geschäfte nicht weiterführen.
    „Wenn wir in Italien ankommen, werde ich Gino sofort von einem Spezialisten untersuchen lassen“, versicherte er ihr. „Schließlich ist er ein Carducci, und sein Vater hätte ganz bestimmt nur das Beste für ihn gewollt.“
    Meine Mutter ebenfalls, dachte Libby traurig und sah sich in der heruntergekommenen Wohnung um.
    „Wie könntest du Gino um sein Geburtsrecht bringen?“ Raul beschloss, seine Taktik zu ändern. „Die Frühlingssonne in Latium wärmt schon jetzt den See neben der Villa Giulietta, und das Klima dort wird dem Kleinen guttun. Er kann sich in dem großen Haus und auf dem riesigen Grundstück nach Herzenslust austoben, in den Orangenhainen spielen und später auf dem lago segeln lernen.“ Er selbst würde es ihm beibringen, so wie sein Adoptivvater es ihm gezeigt hatte! Das nahm Raul sich fest vor.
    Plötzlich kam ihm ein störender Gedanke. „Gino hat doch wohl einen Pass?“, wollte er wissen.
    „Ja, den hat er.“ Obwohl Liz ein ziemlich chaotisches Leben geführt hatte, war es ihr doch wichtig gewesen, kurz nach Ginos Geburt einen Pass für ihn zu beantragen. Vermutlich hoffte sie, Pietro würde früher oder später nach seinem Sohn fragen und ihn nach Italien einladen.
    Offenbar mag Raul seinen Halbbruder, dachte Libby erleichtert. Und Liz hätte bestimmt gewollt, dass Gino in einem großen Haus und nicht in dieser verschimmelten Wohnung aufwächst.
    Sie dachte daran, wie hartnäckig sich die Bank weigerte, ihren Dispositionskredit zu erweitern. Und daran, wie viele schlaflose Nächte sie damit verbrachte, sich um die Miete für den nächsten Monat zu sorgen. Sie war pleite, um ehrlich zu sein. Und in absehbarer Zeit würden sie und Gino ohnehin kein Dach mehr über dem Kopf haben.
    Da kam Pietro Carduccis Testament wie ein Wunder aus heiterem Himmel. Es könnte für Libby der rettende Anker in der Not sein. Finanzielle Sicherheit für Gino bis ans Ende seines Lebens! Und Raul hatte es auf den Punkt gebracht: Sie durfte ihrem kleinen Bruder sein Geburtsrecht nicht verwehren. Zudem die Aussicht, den Jungen von einem Facharzt untersuchen zu lassen …
    „In Ordnung“, stimmte sie mit klopfendem Herzen zu und hatte das unwirkliche Gefühl, sich offenen Auges in den Abgrund zu stürzen – in ein besseres, unbekanntes Leben voller Fremdkontrolle. „Wir kommen heute noch mit dir mit.“
    „Gut.“ Er hatte nicht eine Sekunde daran gezweifelt, dass das Vermögen seiner Familie Libby nach Italien locken würde. Entschlossen nahm er ihr Gino aus den Armen. „Ich kümmere mich um ihn, während du eure Sachen zusammenpackst. Mein Privatjet wartet in Newquay am Flughafen. Ich werde den Piloten anweisen, in etwa zwei Stunden startbereit zu sein.“

3. KAPITEL
    „Wir sind in wenigen Minuten da“, verkündete Raul.
    Libby war in die vorbeiziehende italienische Landschaft vertieft, aber beim Klang seiner Stimme horchte sie auf, und in ihrem Magen begann es zu kribbeln, als sie in sein schönes Gesicht blickte. Seine subtile Erotik wirkte extrem anziehend auf Libby, und sie fragte sich ernsthaft, wie es wohl wäre, ihn zu küssen. War er ein zärtlicher oder eher ein fordernder Liebhaber?
    Ihre Wangen brannten, und sie hoffte inständig, er möge ihre Gedanken nicht erraten. Wie konnte sie sich zu einem Mann hingezogen fühlen, den sie kaum kannte und auf den ersten Blick unsympathisch fand? Offenbar führte ihr Körper ein höchst unwillkommenes Eigenleben.
    Er ist so furchtbar ernst und konservativ, dachte Libby. Und dabei vermutlich nicht älter als Mitte dreißig!
    Seine arrogante Haltung ihr gegenüber war nervtötend. Noch in Cornwall hatte Raul von ihr wissen wollen, ob sie wirklich alle Farben des Regenbogens in ihrer Garderobe vereinigen musste. Ihr orangefarbener Lackregenmantel gefiel ihm ganz eindeutig nicht besonders.
    Ob alle Männer seiner Gesellschaftsschicht so verkrampft waren? Mit Miles hatte Libby auch nur schlechte Erfahrungen gemacht. Ihre kurze Affäre mit Mr Miles Sefton nahm ein jähes Ende, als Libby zufällig ein Gespräch mithörte, das er mit seinem Vater, dem alten Graf Sefton, führte. Natürlich sei sein Techtelmechtel mit der Bedienung vom Golfclub nichts Ernstes, sondern lediglich ein unbedeutender Zeitvertreib.
    Die Erinnerung an diese erniedrigende Episode schmerzte Libby. Vielleicht wiederholte sich die Vergangenheit, und auch Raul würde ihr unmissverständlich klarmachen, wie wenig sie wert war. Ein kleiner Niemand, den er
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