Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
Vom Netzwerk:
nicht zugeben, wie chaotisch ihre schulische Laufbahn zwischen Ibiza und London gewesen war. „Ich habe einen Teil meiner Kindheit auf Ibiza verbracht und dort Spanisch gelernt.“
    Inzwischen hielt Silvana Gino auf dem Arm, der sich die Nähe zu seinem neuen Kindermädchen anstandslos gefallen ließ. Offenbar hatte er seine Fremdelphase überwunden!
    Es wäre zutiefst egoistisch von mir, wenn ich darauf bestehen würde, seine einzige Bezugsperson zu bleiben, überlegte Libby schweren Herzens. Also stimmte sie zu, als Silvana anbot, Gino zu baden und zu füttern. Sie gab dem Baby einen dicken Kuss auf die Wange und kehrte dann mit Raul ins Wohnzimmer ihrer Suite zurück.
    Dort aber stapfte sie energisch mit dem Fuß auf. „Ich kann dich nicht daran hindern, eine Nanny zu beschäftigen“, erklärte sie gereizt. „Aber du verschwendest dein Geld. Ich bin Ginos Mutter und werde mich daher auch in erster Linie um ihn kümmern, genauso, wie es bisher gewesen ist.“
    Ihr Temperament erstaunte ihn. Zudem war er davon ausgegangen, dass sie mit dem Kind ihre eigene finanzielle Zukunft absichern wollte und das Angebot, die Pflege für Gino in fremde Hände zu geben, dankbar annehmen würde.
    „Du kannst ja wohl kaum rund um die Uhr für Gino da gewesen sein, wenn du dich gleichzeitig um den Laden kümmern musstest“, gab er zu bedenken. „Außerdem bist du doch nach eigenen Angaben auch noch Künstlerin. Mit einem Baby kommt man allerdings nicht zum Malen.“
    „Ich habe ihn immer mit in den Laden genommen und gemalt, wenn er geschlafen hat. Außerdem liegt meine Kunst eher brach, seit … seitdem ich Gino habe.“
    Er dachte an die prachtvoll bunten Bilder in ihrem Apartment. „Es muss hart gewesen sein, etwas aufzugeben, das man liebt.“
    Wortlos streifte sie ihren Mantel ab und fuhr sich mit gespreizten Fingern durch die wilden Locken. „Nicht wirklich. Gino kommt immer zuerst. Ich liebe ihn mehr als alles andere auf der Welt.“
    Mit fest aufeinandergepressten Lippen schritt Raul zum Fenster. Er musste seinen Blick auf irgendetwas anderes lenken – nicht auf Libby. Seit sie diesen fürchterlichen Regenmantel nicht mehr trug, waren ihre vollen Brüste wieder deutlich in den Vordergrund gerückt. Es war Raul zwar unbegreiflich, aber er spürte ein unheilvolles Verlangen danach, sich näher mit ihren weichen, einladenden Kurven zu beschäftigen. An seinen Vater wollte er dabei überhaupt nicht denken …
    „Du wirst Silvanas Dienste spätestens dann benötigen, wenn du an unseren Vorstandssitzungen teilnimmst. Mein Vater hat Gino fünfzig Prozent seiner Firma hinterlassen, die du bis zu Ginos Volljährigkeit verwalten musst.“
    „Ich verstehe.“ Nachdenklich biss Libby sich auf die Unterlippe. Ihr graute davor, mit hochgebildeten Geschäftsleuten über Firmenpolitik diskutieren zu müssen. Sie würden ihr gegenüber alle so arrogant und überheblich auftreten wie Raul. „Allerdings weiß ich natürlich nicht viel über diese Dinge“, setzte sie leise hinzu.
    „So viel konnte ich selbst feststellen, als ich die Bilanzen deines Ladens gesehen habe“, bemerkte er verächtlich. „Aber keine Sorge! Du musst nichts weiter tun, als dort zu unterschreiben, wo ich es dir sage.“
    Gekränkt sah sie ihm in die Augen. Es hatte sie eine Menge Arbeit gekostet, Nature’s Way aufzubauen, und dafür war ihr insgesamt auch nicht viel Zeit geblieben. „Wenigstens scheint Silvana nett zu sein“, lenkte sie ein. „Ganz anders als deine Tante, diese alte Gewitterziege!“
    Insgeheim teilte Raul diese Auffassung, aber das konnte er vor Libby keinesfalls zugeben. „Ich werde nicht erlauben, dass du dich meiner Familie gegenüber so respektlos äußerst“, erwiderte er steif. „Du bist ausschließlich auf Wunsch meines Vaters hier, aber vergiss bitte nicht deine Position!“
    Seine Arroganz goss buchstäblich Öl in Libbys Feuer. „Was genau ist denn meine Position?“, wollte sie wissen und warf ihren Kopf so heftig zurück, dass ihre roten Locken nur so tanzten. „Deine geschätzte Tante hat mich jedenfalls angesehen, als wäre ich gerade erst aus einer dunklen Gosse hervorgekrochen. Und nebenbei, was bedeutet eigentlich das Wort puttana ? Vielleicht sollte ich Silvana bitten, es für mich zu übersetzen?“
    Rauls Miene war erstarrt. Noch nie in seinem Leben hatte jemand seine Autorität derart infrage gestellt oder in einem solchen Ton mit ihm gesprochen. Um ein Haar hätte er dieses unmögliche englische
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher