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Julia Extra Band 0326

Julia Extra Band 0326

Titel: Julia Extra Band 0326
Autoren: Kate Walker , Kim Lawrence , Myrna Mackenzie , Susanne James
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er ihr vor. „Wir müssen alle unsere Fachkenntnisse einsetzen, damit es nicht untergeht. Ohne Zarek ist es wie ein führerloses Schiff. Es braucht einen Steuermann.“
    Sein steifer Tonfall und sein konzentrierter Gesichtsausdruck deuteten nicht darauf hin, dass er dieses Wortspiel bewusst benutzt hatte.
    „Aber ich leite doch die Reederei“, hielt Penny dagegen, während sie sich unwillkürlich verspannte.
    Denn genauso verhielt es sich seit dem Moment, in dem man Zarek für vermisst erklärt hatte. Sie hielt die Firma am Laufen. Der Rest der Familie hatte ihr kaum Zeit gegeben, sich über den Verlust ihres Mannes klar zu werden, geschweige denn ihn zu verarbeiten. Die drei hatten sie dazu gedrängt, einen neuen Vorstandsvorsitzenden für die Firma zu finden, und das Thema jeden Monat mindestens einmal auf den Tisch gebracht. Penny hatte wirklich alles darangesetzt, das Unternehmen zusammenzuhalten, aber nun reichte es ihr endgültig.
    „Es ist ein Reederei-Imperium“, wischte Petros ihren Einwand mit einer abfälligen Geste beiseite. „Und an der Spitze sollte ein Mann stehen. Außerdem wissen wir alle, dass Zarek nicht mehr zurückkehrt. Und solange nichts offiziell geregelt ist, bleibt die Firma für Investoren weiterhin unattraktiv.“
    „Du weißt, was du tun musst.“ Nun beugte Jason sich vor, um Pennys Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Offenbar hatte er beobachtet, wie sie die Lippen zusammenpresste, und fürchtete, sie könnte ihre Worte vom Vorabend zurücknehmen und es sich anders überlegen. „Penny, seit Zarek verschwunden ist, sind mehr als zwei Jahre vergangen. In der ganzen Zeit gab es nicht ein Lebenszeichen von ihm. Wir müssen endlich die Wahrheit akzeptieren und ihn für tot erklären lassen.“
    Nun war es heraus. Die Worte hingen förmlich im Raum. Aber nicht einmal in diesem Moment wusste sie, ob sie dies hier tatsächlich durchziehen konnte.
    „Man kann jemanden, der als vermisst gilt, erst nach sieben Jahren für tot erklären lassen“, wandte Penny ein.
    „Nicht in diesem Fall“, erinnerte Jason sie. „Nicht, wenn es so viele Beweise gibt. Alles deutet darauf hin, dass Zarek an jenem Tag an Bord der Jacht getötet wurde. Selbst der Anführer der Piraten hat gesagt …“
    „Ich weiß, was er gesagt hat!“, unterbrach sie ihn scharf – zum einen, weil sie keine Argumente hatte, zum anderen, weil sie jene Worte nicht noch einmal hören wollte.
    „Ja, das ist er“, hatte der Anführer der Piraten geantwortet, die Zareks Jacht geentert hatten, als man ihm später während der Ermittlungen ein Foto von ihm zeigte. „Und ja, er ist tot. Ich habe ihm eine Kugel in den Kopf gejagt.“
    Er war voller Hass gewesen und stolz darauf, dass er einen der reichsten Männer Griechenlands getötet hatte. Und so hatte es ihn nicht einmal gekümmert, dass er sich mit seiner Aussage schwer selbst belastete.
    „Und dann habe ich gesehen, wie er über Bord gegangen ist“, hatte er triumphierend hinzugefügt. „Wahrscheinlich haben die Haie ihn gefressen.“
    Trotz der warmen Sonnenstrahlen, die durch die Fenster fielen, fröstelte Penny. Monatelang hatten jene Worte sie in ihren Träumen verfolgt, und unzählige Male war sie nachts schweißgebadet und mit Herzrasen aufgewacht. In ihren Albträumen hatte sie sein Gesicht vor sich gesehen, als er sie verlassen hatte, mit harter Miene und einem feindseligen Ausdruck in den Augen. Noch immer hatte sie schwer damit zu kämpfen, dass sie ihm zuletzt so schlimme Dinge an den Kopf geworfen hatte. Nichts konnte das ungeschehen machen.
    „Dann weißt du ja, was die Anwälte gesagt haben – nämlich dass jemand aufgrund einer derartigen Aussage für tot erklärt werden kann.“
    „Ja …“
    Allerdings wollte sie es nicht wahrhaben, denn damit hätte sie ihre Niederlage gegen Hermione und deren Söhne eingestanden.
    Plötzlich erklang in einiger Entfernung ein gedämpfter Schrei, gefolgt von einem lauten Geräusch, das Penny herumwirbeln und zur Tür blicken ließ.
    „Bestimmt hat eine der dämlichen Hausangestellten wieder etwas fallen lassen“, meinte Jason ironisch. „Ich schätze, wir müssen jetzt noch etwas auf unseren Kaffee warten. Penny …“
    „Ich ziehe ihr die Kosten für das kaputte Geschirr von ihrem Gehalt ab“, fügte Hermione bissig hinzu, sichtlich frustriert über die Tatsache, dass nicht alles nach ihren Vorstellungen lief.
    Dann stand sie auf, schob ihren Stuhl zurück und ging zur Tür, um die Angestellte
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