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Julia Extra Band 0326

Julia Extra Band 0326

Titel: Julia Extra Band 0326
Autoren: Kate Walker , Kim Lawrence , Myrna Mackenzie , Susanne James
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…“
    Penny verstummte, als sie sich umdrehte und nur noch das Boot im Lichtkegel der Laterne sah, das sanft auf den Wellen schaukelte. Der geheimnisvolle Fremde war verschwunden. Und sie hatte keine Ahnung wie viel er gesehen oder gehört hatte. Ob er etwas von ihrem Wortwechsel mit Jason mitbekommen hatte, fragte sich Penny mit pochendem Herzen. Ein ungutes Gefühl beschlich sie.

2. KAPITEL
    In Zukunft muss ich etwas vorsichtiger sein, sagte sich Zarek, als er sich vom Hafen entfernte. Kurz darauf erreichte er das kleine weiße Haus, in dem er seit seiner Ankunft auf der Insel vor wenigen Tagen wohnte.
    Er hatte sich eben fast verraten. Hätte Penny seine Stimme erkannt, hätte sie sofort gewusst, dass er noch lebte.
    Und noch sollte sie es nicht erfahren. Die Zeit war noch nicht reif dafür. Zuerst musste er herausfinden, wie die Dinge inzwischen standen. Denn es war schon zwei Jahre her, dass er zuletzt auf Ithaka gewesen war. Und viel weniger Zeit war vergangen, seit er sich wieder an alles erinnern konnte. Damals hatte er geglaubt, er würde nach einer Woche zurückkehren. Niemals hätte er für möglich gehalten, dass es Jahre dauern würde, bis er endlich nach Hause finden würde.
    Doch nun war er zurückgekehrt. Und offenbar nicht zu früh, wie er sich sagte, als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel und er den kleinen Wohnraum betrat. Anscheinend stimmte, was er gehört hatte. Seine Stiefmutter und ihre Familie wollten sich das Unternehmen unter den Nagel reißen. Seine Abwesenheit schien Hermione und ihre Söhne geradezu ermuntert zu haben, die alleinige Kontrolle über die Odysseus Reederei anzustreben.
    Und Penny half ihnen sogar noch dabei, indem sie ihn für tot erklären wollte. Außerdem war sie nun offensichtlich mit Jason, seinem verhassten Stiefbruder, zusammen. Zarek hatte alles mit eigenen Augen gesehen und mit eigenen Ohren gehört. Wie ein Liebespaar hatten die beiden eng umschlungen am Strand gestanden. Bei dem Anblick war ein unbändiger Zorn in ihm aufgeflammt. Da er nicht tatenlos zusehen konnte, hatte er sich abgewandt und war gegangen, bevor der Drang, sich zu erkennen zu geben, übermächtig geworden war.
    Zarek schüttelte den Kopf und ließ den Blick durchs Fenster auf das Meer schweifen, das nun im Mondschein dalag. Leise schlugen die Wellen an den Strand.
    Jason hatte bereits die ersten Schritte unternommen, um das Ziel zu erreichen, das seine Mutter und er immer verfolgt hatten. Kaum hatte man sein, Zareks, Verschwinden bestätigt, hatte sein älterer Stiefbruder die Handlungsvollmacht für die Leitung der Reederei beantragt. Sobald sich ihm die Gelegenheit bot, hatte er sie ergriffen. Aber natürlich verfügte Penny über alle Rechte.
    Penny, die für die kurze Zeit ihrer Ehe weitaus mehr entschädigt worden war, als sie es sich je hätte erträumen lassen.
    Unwillkürlich fuhr Zarek über die lange Narbe an seiner Schläfe und verzog das Gesicht. In solchen Momenten fühlte er sich hilflos seinen dunklen Erinnerungen ausgeliefert.
    Sie waren einer der Gründe, warum er inkognito nach Ithaka zurückgekehrt war und sich mit den langen Haaren und dem Vollbart getarnt hatte. Offenbar hatte es funktioniert. An diesem Abend war er zum ersten Mal seiner Frau begegnet, und sie hatte ihn offenbar nicht erkannt.
    Aber schon beim Klang ihrer Stimme hatte er wieder an ihre letzten Worte zum Abschied denken müssen.
    „Dann geh doch endlich! Ich werde dich nicht aufhalten.“
    Dabei hörte er sie so deutlich, dass er aufblickte und in den Spiegel über dem Kamin sah, fast als würde er damit rechnen, dass die Tür aufgegangen und Penny in den Raum getreten war.
    Zarek schüttelte den Kopf, als könnte er ihre schrillen Worte dadurch verdrängen. Dann blickte er wieder aus dem Fenster auf den Strand. Dexa Beach, einer der schönsten Strände von Ithaka, lag völlig verlassen da. Der Wind hatte inzwischen aufgefrischt und fegte durch die Olivenbäume.
    Nachdem ihre Ehe innerhalb kurzer Zeit gescheitert war, hatte er geglaubt, Penny wäre genauso froh über eine Auszeit wie er. Sie hatte nicht einmal mehr mit ihm schlafen wollen. Dabei war der Sex eines der Dinge gewesen, die von Anfang an gestimmt hatten, die Basis ihrer Beziehung.
    „Aber wenn du jetzt gehst, ist es endgültig vorbei!“, hatte sie ihn angeschrien und den sinnlichen Mund verächtlich verzogen. „Denn ich werde ganz bestimmt nicht auf dich warten.“
    Hatte sie doch auf ihn gewartet? Zuerst hatte er es angenommen, als er
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