Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0326

Julia Extra Band 0326

Titel: Julia Extra Band 0326
Autoren: Kate Walker , Kim Lawrence , Myrna Mackenzie , Susanne James
Vom Netzwerk:
lebte, hatten die Einheimischen sie immer herzlich begrüßt. Dabei waren ihre mangelnden Sprachkenntnisse nie ein Problem gewesen.
    „Und, hatten Sie einen guten Fang?“
    Hatte sie etwas Falsches gesagt? Der Fremde betrachtete sie einen Moment lang so durchdringend, dass sie fast Angst vor ihm bekam. Jetzt wünschte Penny plötzlich, sie hätte Argus mitgenommen. Nicht umsonst war der Hund nach dem Riesen Argos aus der griechischen Mythologie benannt worden, dessen Name „Wächter“ bedeutete. Mit ihm fühlte Penny sich sicher.
    Allerdings machte der Fremde auch keine Anstalten, sich ihr zu nähern. Vielmehr schüttelte er unvermittelt den Kopf, nachdem er eine Weile über ihre Frage nachgedacht hatte.
    „Nein“, entgegnete er barsch, bevor er sich abwandte, um das Boot an einem Eisenring am Steg zu vertäuen. Dann hockte er sich hin, um sich zu vergewissern, dass der Knoten hielt.
    Als sie das Spiel seiner Beinmuskeln beobachtete, erschauerte Penny wieder. Diesmal wusste sie, dass es nicht nur an der kühlen Brise lag, die über ihre Haut strich.
    Was war bloß mit ihr los? Ihr wurde ganz schwindelig bei den unerwarteten Gefühlen, die plötzlich auf sie einstürmten.
    War es wirklich möglich, dass sie sich wieder für einen Mann interessierte? Seit Zareks Tod hatte sie nicht mehr derartiges gefühlt. Sie hatte schon geglaubt, ihre Sinne seien für immer erloschen. Aber warum erwachten sie gerade jetzt? Was war so Besonderes an diesem unnahbaren Angler mit Bart? Oder lag es nur daran, weil sie schon so lange alleine war und sich einsam fühlte?
    Von einer seltsamen inneren Unruhe befallen, wollte Penny aufstehen. Doch es schien ihr unmöglich, so sehr hatte der Fremde sie in seinen Bann gezogen. Ihre Kehle war plötzlich wie zugeschnürt, und ihr Herz pochte so wild, dass ihr das Atmen schwerfiel.
    In diesem Zustand hätte sie nicht allein an den Strand gehen sollen. Ihre gedrückte Stimmung und die unangenehme Begegnung mit Hermione hatten sie so aus der Fassung gebracht, dass sie keinen klaren Gedanken fassen konnte. Stattdessen betrachtete sie wie gebannt einen völlig Fremden. Er hatte einen tollen Körper, fiel ihr auf. Aber reichte das, um sie so zu verwirren?
    Schließlich stand der Angler wieder auf und wandte so den Kopf, dass sie einen Blick auf sein Gesicht erhaschen konnte. Beim Anblick der langen Narbe, die sich vom Kinn bis zur Schläfe zog und sich hell von seiner gebräunten Haut abhob, stieß sie unwillkürlich einen erschrockenen Laut aus.
    „O nein …“
    Sie verstummte, als er zu ihr herumwirbelte. Seine ganze Körperhaltung, die Anspannung und sogar die Art, wie er das Tau umklammerte, bewiesen ihr, dass er ihre Reaktion bemerkt hatte und missbilligte.
    „Das … muss sehr wehgetan haben“, brachte Penny stockend hervor.
    „Ja, das hat es“, bestätigte er schroff.
    „Und … jetzt immer noch?“
    „Nein, jetzt nicht mehr.“
    „Woher …?“
    Verlegen verstummte sie, als seine Augen sie wütend anfunkelten. Hatte sie ihn tatsächlich fragen wollen, wie er sich verletzt hatte? Sie musste verrückt sein. Es war fast dunkel, und sie stand einem Furcht einflößenden, kräftigen Fremden gegenüber und stellte ihm Fragen, die er offensichtlich nicht beantworten wollte.
    Warum interessierte es sie überhaupt? Was hatte dieser Mann an sich, das sie so berührte? Sollte sie nicht lieber den Mund halten? Seine Narbe war Beweis genug, dass ihm körperliche Gewalt nicht fremd war. Vielleicht war er gefährlich?
    „So viele Fragen“, spöttelte der Fremde nun in einem Tonfall, bei dem sich ihr Magen zusammenkrampfte. „Warum so neugierig?“
    „Ich …“
    Pennys Herz schlug schneller, während sie nach einer Antwort suchte.
    „Ja …?“, hakte er fragend nach. Ganz bewusst blieb Penny ruhig sitzen. Dabei versuchte sie, möglichst gelassen zu wirken. Auf keinen Fall wollte sie ihm das Gefühl vermitteln, dass sie Angst vor ihm hatte. Doch als er plötzlich einen Schritt auf sie zumachte, sprang sie hastig auf.
    „Penny! Bist du hier?“, hörte sie in diesem Moment eine vertraute Männerstimme aus der Dunkelheit rufen.
    „Jason!“
    Eine große Erleichterung breitete sich in ihr aus. In diesem Moment wäre ihr jeder Angehörige von Zareks Familie willkommen gewesen. Jason war allerdings auch der Einzige, der von Anfang an nett zu ihr war. Den Grund dafür hatte sie nie hinterfragt. Er war kaum älter als sie und im herkömmlichen Sinne attraktiv.
    Und von ihm hatte sie auch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher