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Julia Extra Band 0326

Julia Extra Band 0326

Titel: Julia Extra Band 0326
Autoren: Kate Walker , Kim Lawrence , Myrna Mackenzie , Susanne James
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zurechtzuweisen. Dieses herablassende Verhalten riss Penny aus ihrer Lethargie und führte ihr mit aller Macht vor Augen, warum sie am Vorabend ihre Entscheidung getroffen hatte. Sie musste von hier verschwinden!
    „Du hast ja so recht, Jason“, erklärte sie nachdrücklich. „Zarek ist verschwunden, und die Odysseus Reederei gehört mir, sodass ich damit machen kann, was ich will. Sobald wir die Formalitäten erledigt haben, gehört das Unternehmen dir, Jason.“
    Mit diesem Entschluss würde sie endlich ein neues Leben beginnen können.
    Schweren Herzens nahm sie ihr Wasserglas vom Tisch und prostete Jason damit spöttisch zu. Allerdings wagte sie nicht, es an die Lippen zu führen, weil ihre Kehle wie zugeschnürt war.
    „Der König ist tot“, verkündete sie betont locker. „Es lebe der König!“
    Danach herrschte Schweigen, eine beklemmende Atmosphäre, die ihr das Atmen schwer machte.
    Ein Geräusch veranlasste Jason, der neben ihr saß, sich umzudrehen. Bis auf Penny, die mit ihren Gedanken woanders war, blickten alle Anwesenden schockiert zur Tür. Gleichzeitig ging ein ungläubiges Raunen durch den Raum. Selbst Hermione fasste sich mit ihrer schlanken, perfekt manikürten Hand entsetzt an den Hals.
    „Also …“, begann Penny, verstummte jedoch, als ihr bewusst wurde, dass alle Augen auf einen Punkt hinter ihrem Rücken gerichtet waren.
    Im selben Augenblick erklang eine vertraute Stimme.
    „Der König ist tot? Ich glaube, da täuscht du dich.“
    Penny fühlte sich, als hätte man ihr einen Schlag versetzt. Ihr wurde schwindelig, als sie sich ebenfalls umwandte und sich zwang, den großen, dunkelhaarigen Mann auf der Türschwelle anzusehen.
    Das konnte nicht wahr sein. Es war ausgeschlossen! Es musste ein Traum sein – oder ein Albtraum oder beides. Denn es konnte einfach nicht stimmen …
    „Denn wie du siehst, gineka mou , bin ich ausgesprochen lebendig.“
    Gineka mou , hatte er gesagt. Meine Ehefrau! Sie spürte, wie ihr das Blut unter seinem brennenden Blick aus dem Gesicht wich, als Zarek den Raum betrat.
    „Ich … Du …“
    Penny wollte aufstehen, doch ihre Beine versagten ihr den Dienst. Ja, selbst der Boden schien unter ihren Füßen nachzugeben, als hätte eine große Flut das Haus fortgetragen und aufs Meer hinausgespült. Und der eisige Ausdruck in Zareks Augen erstickte selbst nach so langer Zeit jeden Impuls, sich ihm in die Arme zu werfen. Er erinnerte sie an ihre letzte Begegnung, ihre heftige Auseinandersetzung, in der sie beide ihre Ehe als Lüge entlarvt hatten.
    Penny sank auf ihrem Stuhl zurück und schüttelte matt den Kopf, bevor sie sich mit zittriger Hand die Augen rieb, um sich zu vergewissern, dass sie nicht halluzinierte.
    Als sie dann jedoch blinzelte, war Zarek immer noch da. Mit schroffen Zügen und einem bohrenden Blick stand er vor ihr. Mit einem Mal fühlte sich Penny schwach und verletzlich.
    Penny schien es, als würde sie ihm zum ersten Mal begegnen, so lange hatte sie ihn nicht gesehen. Er trug einen hellgrauen Anzug und ein weißes Hemd. Ein Outfit, das seinen immer noch durchtrainierten Körper betonte. Niemand in diesem Raum vermochte sich seinem unwiderstehlichen Charisma zu entziehen.
    „Zarek …“, brachte Penny heiser hervor. „Du …“
    „Allerdings, ich bin es wirklich .“ Zarek nickte unmerklich, ohne auch nur eine Sekunde lang den Blick von ihrem Gesicht abzuwenden. „Zarek Michaelis. Dein verschollener Ehemann. Endlich wieder zu Hause.“

3. KAPITEL
    Endlich wieder zu Hause.
    Aber war das hier wirklich noch sein Zuhause, fragte sich Zarek. Sein Gefühl vermittelte ihm etwas anderes.
    Zwar befand er sich wieder auf Ithaka, im Haus seiner Familie, wo er aufgewachsen war und auf das er sich immer gefreut hatte, wenn er weg war. Doch nun war von dieser Freude nichts mehr zu spüren.
    Was ihn allerdings auch kaum überraschte. Schließlich war seine Familie gerade im Begriff gewesen, ihn für tot erklären zu lassen. Schlimmer noch: Niemand schien sich über seine Rückkehr und die Tatsache zu freuen, dass er noch lebte.
    Nicht einmal Penny, die gerade feierlich auf sein Ableben angestoßen hatte, während er die Tür öffnete. Dabei war sie doch seine Frau.
    Aber was hatte er erwartet? Dass sie überglücklich seinen Namen rufen und sich ihm in die Arme werfen würde? Falls er sich das erträumt hatte, musste er unglaublich naiv sein. Schließlich hatte sie es ihm selbst gesagt. Und seine stille Hoffnung, dass sie auf ihn gewartet hatte,
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