Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0325

Julia Extra Band 0325

Titel: Julia Extra Band 0325
Autoren: Sharon Kendrick , Brenda Jackson , Jackie Braun , Stacy Connelly
Vom Netzwerk:
Seite an Seite tauchten sie auf.
    Endlich hatte Alyssa sich wieder etwas gefasst. „Kim, Kevin! Wie geht es euch? Schön, euch hier zu sehen. Ich bin aus dem gleichen Grund hier wie ihr – um das Kinderkrankenhaus zu unterstützen.“
    „Als ob du dir das leisten könntest“, erwiderte Kim verächtlich, ohne auf die anderen Gäste in ihrer Nähe Rücksicht zu nehmen, die jedes Wort hören konnten. „Tante Claudine hat uns erzählt, du müsstest einen Kunden besuchen. Aber offenbar bist du nur aus Waco verschwunden, um in aller Ruhe deine Wunden lecken zu können. Du bist immer noch nicht darüber hinweg, dass ich dir Kevin ausgespannt habe, stimmt’s?“
    Kim hatte sich kein bisschen verändert. In aller Öffentlichkeit versuchte sie, ihre Cousine lächerlich zu machen. In diesem Augenblick wünschte Alyssa sich nichts sehnlicher, als woanders zu sein. Sie empfand es als ausgesprochen demütigend, diesen Streit vor den Augen fremder Menschen auszutragen. Am schlimmsten aber war es, dass es in Gegenwart der Westmorelands geschah.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte sie Clint, der auf sie zusteuerte. Als er neben ihr stand, legte er den Arm um ihre Taille. Auch die anderen Westmorelands waren näher gekommen.
    „Willst du uns deine Freunde nicht vorstellen, Alyssa?“, forderte Clint sie mit steinerner Miene auf.
    Alyssa räusperte sich. „Clint, das sind Kim und Kevin. Kim ist meine Cousine. Kevin, Kim, darf ich euch mit Clint Westmoreland bekannt machen?“
    Jetzt schaute Clint Alyssa an, und in seinem Gesichtsausdruck las sie, dass er längst wusste, was hier gespielt wurde. Kevin war ihr Ex-Verlobter, und Kim war die Frau, die ihn verführt hatte. Ausgerechnet ihre Cousine hatte ihr den Bräutigam ausgespannt.
    Kim, die noch nie einem gut aussehenden Mann hatte widerstehen können, warf Clint ein zuckersüßes Lächeln zu. „Sie sind also der Kunde, für den sie Waco Hals über Kopf verlassen hat“, sagte sie, während sie ihn von Kopf bis Fuß musterte.
    Clint lächelte – ein Lächeln, das seine Augen nicht erreichte. „Nein, ich bin kein Kunde von Alyssa“, verkündete er mit fester Stimme. „Ich bin ihr Ehemann.“
    Solange sie lebte, würde Alyssa Kims schockierten Gesichtsausdruck nicht vergessen. Als Clint ihr erklärte, wer er war, blieb ihr der Mund offen stehen. Auch Kevin war wie vom Donner gerührt, fand aber schnell die Fassung wieder. Während er sich stammelnd für Kims Unhöflichkeit entschuldigte, nahm Clint Alyssa bei der Hand und wandte den beiden den Rücken zu.
    Die anderen Westmorelands taten es ihm gleich und ließen Kim und Kevin wie dumme Schulkinder stehen. Die beiden hatten knallrote Köpfe bekommen und wären am liebsten im Erdboden versunken.
    Den ganzen Abend über erwähnten weder Clint noch jemand aus seiner Familie den Vorfall, und auch nach ihrer Rückkehr auf die Ranch spät in der Nacht verlor niemand ein Wort darüber.
    Alyssa glaubte jedoch nicht, dass Clint die Angelegenheit auf sich beruhen lassen würde. Bestimmt wollte er von ihr wissen, wie es zu dieser unerfreulichen Szene auf dem Ball hatte kommen können.
    Sie war bereits zu Bett gegangen, während Clint mit seinen Brüdern und Cousins noch Karten spielte. Obwohl sie ziemlich erschöpft war, wollte sie unbedingt wach bleiben, um mit ihm zu reden. Es war höchste Zeit, dass er die ganze Geschichte erfuhr – und den Grund, warum Kim sie so sehr hasste.
    Erst Stunden später betrat Clint das Schlafzimmer. Er hatte Krawatte und Jackett abgelegt und die obersten drei Knöpfe seines Hemdes geöffnet. Er schloss die Tür, lehnte sich gegen den Rahmen und betrachtete Alyssa. Ein unbehagliches Schweigen entstand. Sie musste ihm alles erklären. Ihm war der Vorfall schließlich genauso unangenehm gewesen wie ihr selbst. Er hatte es nicht verdient, zum Gespött der Leute zu werden. Im Grunde genommen war es ihre Schuld, dass er in diese peinliche Situation geraten war.
    Noch immer sagte er kein Wort. Sie fühlte sich unwohl unter seinem forschenden Blick. Den ganzen Abend über hatte er sich nichts anmerken lassen, aber sie fragte sich, ob er es nur seiner Familie zuliebe getan hatte. Auf die musste er schließlich auch Rücksicht nehmen.
    „Warum hast du mir nicht die ganze Wahrheit gesagt?“, fragte er schließlich.
    Alyssa seufzte. Inzwischen kannte sie Clint gut genug, um zu wissen, dass er sich nicht mit einer ausweichenden Antwort zufrieden geben würde. „Ich habe nicht geglaubt, dass es notwendig ist“,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher