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Julia Extra Band 0316

Julia Extra Band 0316

Titel: Julia Extra Band 0316
Autoren: Susan Stephens , Helen Bianchin , Fiona Harper , Kate Hewitt
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meinte. Es wäre ein Risiko gewesen, aber … sie hatte ihn ja ohnehin verloren, weil sie ihn zu heftig abgewiesen hatte!
    Oder gab es noch Hoffnung für sie?
    In die eine der Tüten mit Frühstück hatte er einen Zettel gelegt, in dem er versicherte, er würde Alice Zeit geben, bis sie von sich aus bereit war, und so lange auf sie warten.
    All diese Angebote hatte sie abgelehnt, und seitdem meldete er sich nicht mehr.
    Ob er trotzdem noch wartete? Oder war es zu spät?
    „Alice? Setz dich in Bewegung“, forderte Coreen ihre Freundin auf. „Im Victoria und Albert Museum wurde ein neues Ausstellungsstück für die Modesammlung angeschafft. Es wird dir bestimmt gefallen. Und heute Abend wird eine Art Vernissage veranstaltet, mit Getränken und allem, was dazugehört. Du brauchst nur am Seiteneingang deinen Namen zu nennen.“
    „Danke für den Tipp, Coreen! Mir war heute an unserem freien Tag tatsächlich ein bisschen langweilig.“
    Ja, auf Dauer war es wenig reizvoll, aus dem Fenster zu blicken und immer nur an Cameron zu denken. Sie hatte ungefähr schon zehn E-Mails an ihn geschrieben und sofort gelöscht. Vielleicht sollte sie lieber mit ihm direkt sprechen. Dazu müsste sie sich von seiner Assistentin eine Termin geben lassen.
    Aber vielleicht hatte er schon eine Neue gefunden? Und damit war natürlich keine Assistentin gemeint. Eine, die noch eleganter und umwerfender aussah als Jessica? Aber die gab es bestimmt nicht.
    „Alice, bist du noch dran?“, erkundigte sich Coreen.
    „Ja, klar. Was zieht man zu dieser Vernissage am besten an?“
    „Was man anzieht, ist egal, Hauptsache du bist mit dir zufrieden. Vintage, würde ich vorschlagen, weil du bestimmt Gleichgesinnte triffst. Ich hab’s: Nimm das blaue Minikleid. Mit der passenden Jacke.“
    Alice hatte ein anderes Kleid im Sinn und entschied, dass es an der Zeit wäre, ihre Outfits selber auszusuchen. Coreen würde vielleicht ein bisschen schmollen, aber dann doch froh sein, dass ihr Schützling endlich auf eigenen Beinen stand.
    Die Weihnachtsbeleuchtung funkelte, als Alice aus der U-Bahnstation in Kensington kam und zum Museum ging. Hierher war sie früher oft mit ihrer Großmutter gekommen, und vor allem die Sammlung historischer Kleider hatte sie beide immer wieder fasziniert. Sie kannte jedes einzelne bis ins Detail.
    Vielleicht kommt daher mein Interesse an Vintagemode?, überlegte sie. Und fragte sich gleich darauf, ob sie mit dem schwarzen, kurzärmeligen Kleid mit dem rosengemusterten Satineinsatz an der Taille und einem breiten Streifen desselben Stoffs am Saum eine gute Wahl getroffen hatte.
    Na ja, es war zu spät, nach Hause zu laufen und sich einen unförmigen Pullover anzuziehen!
    Sie ging zum Seiteneingang, wo sie dem Sicherheitsmann ihren Namen nannte. Er lächelte sie freundlich an und winkte sie weiter.
    Die Modeabteilung befand sich ein Stockwerk tiefer, hinter einer Halle voller Statuen – die meisten von ihnen göttlich schöne, muskulöse Männergestalten, die sie sofort an Cameron denken ließen.
    Dabei kannte sie ihn nur im eleganten Businessanzug!
    Kurz vor dem Ausstellungsraum für Mode wurde Alice langsamer. Wenn hier eine Vernissage stattfand, wo waren dann die anderen Besucher? Man hörte niemand reden, kein Gläserklirren, kein Lachen.
    Vielleicht hatte Coreen sich in der Zeit geirrt? Ja, wahrscheinlich begann die Veranstaltung erst später.
    Zögernd betrat sie den Raum, in dem die Kleider ausgestellt wurden. Bisher war sie natürlich immer nur tagsüber hier gewesen. Seltsamerweise war es so allein und ohne volle Beleuchtung gar nicht gruselig. Im Gegenteil, die Ausstellungstücke schienen in ihren von kleinen Spotlights erhellten Vitrinen förmlich zu leuchten.
    Alice war begeistert. Endlich konnte sie alles in Ruhe betrachten, ohne dass jemand schubste oder sich vordrängte! Vor allem ihren Lieblingsstücken gönnte sie jetzt viel Zeit, zum Beispiel dem Ballkleid aus grellrosa Seide oder dem Kleid aus den Zwanzigerjahren mit den Pailletten und der Perlenstickerei.
    So wanderte sie herum und kam schließlich zur ersten der achteckigen Vitrinen, die jeweils nur ein Stück beherbergten. Diese hier enthielt ein besticktes Hochzeitskleid aus der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts.
    Ein Stück weiter stand die zweite, in der allerdings kein Licht brannte. Vermutlich war hier das neue Stück ausgestellt, und seinetwegen war sie ja hier.
    Leider konnte sie nicht viel sehen, nur, dass es ein langes Kleid aus
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