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Julia Extra Band 0316

Julia Extra Band 0316

Titel: Julia Extra Band 0316
Autoren: Susan Stephens , Helen Bianchin , Fiona Harper , Kate Hewitt
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würde herrlich werden, redete sie sich täglich, ja, stündlich ein.
    Und irgendwann würde sie es wohl auch wieder glauben.
    Im Café herrschte Hochbetrieb, denn es war Freitagmittag, und viele Angestellte aus den umliegenden Büros aßen hier eine Kleinigkeit. Plötzlich hörte Alice eine Stimme, die ihr bekannt vorkam, und dann entdeckte sie auch schon ihren Exfreund Paul, der mit einem hübschen, dunkelhaarigen Mädchen an einem Tisch saß. Vermutlich Felicity, seine alte neue Flamme.
    Paul lächelte verlegen. Kurz neigte er sich zu der jungen Frau und schien etwas zu erklären. Sie nickte, dann stand er auf und kam zur Bar, wo Alice mit Coreen saß und Prosecco trank.
    „Hallo, Alice!“, begrüßte er sie.
    „Hallo, Paul. Wie geht es dir?“ Sie lächelte, und es war nicht mal vorgetäuscht.
    „Oh, danke gut. Und dir? Du siehst irgendwie anders aus. Sehr hübsch.“ Er klang ein bisschen überrascht.
    Sie trug heute eine dunkelgrüne Jacke zu einem knielangen Rock mit einem sehr bunten, großen Blumenmuster, dazu grüne Pumps. Weil sie ja geschäftlich beim Notar gewesen war. Aber auch sonst hatte sie angefangen, ihre langweilig bequemen Sachen mit ein bisschen Vintagemode aufzupeppen. Ja, sie hatte ihren eigenen Stil gefunden.
    „Ich wollte mich nur erkundigen, ob du … mir nichts nachträgst“, sagte Paul befangen und rieb sich den Nasenrücken.
    „Keine Sorge, ich bin darüber weg“, versicherte Alice aufrichtig. „Aber darf ich dich was fragen?“
    „Na ja, kommt darauf an.“ Er trat von einem Fuß auf den anderen.
    „Warum bist du zu Felicity zurück?“, erkundigte sie sich direkt. „Und sag es mir ehrlich. Das bist du mir schuldig, oder?“
    Er blickte von Felicity zu Alice und entschied offensichtlich, wirklich ehrlich zu sein. „Ich weiß nur nicht, wie ich es formulieren soll, sodass es nicht gemein klingt“, warnte er.
    „Das ist mir egal. Sag es mir einfach“, ermutigte sie ihn.
    „Oh, du hast dich nicht nur äußerlich verändert, richtig? Du wirkst viel selbstsicherer. Also: Du bist wirklich ein tolles Mädchen, freundlich und nett, aber … du hast mich nicht ein einziges Mal so angesehen, wie Felicity das tut.“
    „Ach so. Und wie sieht sie dich an?“, wollte Alice wissen.
    Paul blickte zu seiner Freundin hinüber. Sie fing den Blick auf und begann zu strahlen.
    „Als ob sie es wirklich meint “, erklärte er und verabschiedete sich.
    Alice bekam Pauls Worte nicht mehr aus dem Kopf. Nachts lag sie da und dachte darüber nach. Sie erinnerte sich an Felicitys Blick, der sagte, Paul wäre ihre Sonne, ihr Mond, ihre Sterne und alles.
    Und ich habe nie so gestrahlt, wenn ich ihn angesehen habe?, überlegte Alice.
    Warum auch? Du hast ihn doch nicht geliebt, erwiderte eine innere Stimme kritisch.
    Richtig, sie hatte weder für Paul noch einen seiner Vorgänger wirklich tiefe Gefühle empfunden, nicht einmal für ihren ersten Freund Tim, der sie wegen einer ihrer Freundinnen verlassen hatte, ohne sich auch nur zu entschuldigen.
    Die Zurückweisung hatte geschmerzt, ihr Stolz war gekränkt, aber … ihr Herz nicht wirklich gebrochen.
    Trotzdem hatte sie danach ihre Erwartungen heruntergeschraubt, was nichts genutzt hatte. Die jungen Männer verließen sie sozusagen scharenweise.
    Hatten sie alle, wie Paul, gespürt, dass Alice sich mit ihnen nur begnügt hatte? Weil sie zwar alles andere als Traummänner, aber wenigstens greifbar waren?
    Dann war es kein Wunder, dass sie sich schließlich jungen Frauen zugewandt hatten, denen sie alles bedeuteten. Und die das auch zeigten.
    Sie hatten sie verlassen, weil ihnen die wahre Liebe begegnet war. Das konnte man ihnen nicht verübeln.
    Inzwischen trauerte sie keinem von ihnen mehr nach.
    Mit Cameron war es etwas anderes. Ihn liebte sie wirklich. Aber sie hatte ihn fortgeschickt, weil sie zu viel Angst hatte, dass er ihr Gefühl nicht erwiderte.
    Früher, als unscheinbares Aschenputtel, hatte sie hoffen können, sie brauche sich nur zu verwandeln, und die wahre Liebe würde auch ihr begegnen.
    Nun war die Verwandlung vollzogen, der Märchenprinz war in ihr Leben getreten, er hatte Interesse an ihr bekundet … aber was, wenn er es nicht wirklich ernst meinte und sie nur für zwei, drei Monate eine Beziehung miteinander führen würden?
    Dann würde sie am Boden zerstört sein. Weil sie sich mit keinem anderen Mann eine Zukunft vorstellen konnte.
    Trotzdem hätte sie ihm die Chance geben sollen, zu beweisen, dass auch er es ernst mit ihr
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