Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0299

Julia Extra Band 0299

Titel: Julia Extra Band 0299
Autoren: ABBY GREEN RAYE MORGAN HELEN BIANCHIN CAROLE MORTIMER
Vom Netzwerk:
rücksichtslose Geschäftsmann. Aber dann gab es noch die geheime, tief verborgene Seite, von der sie geglaubt hatte, sie allein zu kennen. Wegen dieses Kontrasts hatte sie sich einst in ihn verliebt.
    Sie warf ihm einen raschen Seitenblick zu. Lippen, auf denen das Versprechen ungeahnten sinnlichen Glücks zu liegen schien.
    Unvermittelt wandte er ihr das Gesicht zu. Ihre Blicke trafen sich. Hitze breitete sich in den tiefsten Regionen ihres Körpers aus. Hektisch schaute Rosanne aus dem Fenster. Fast konnte sie das spöttische Lächeln fühlen, das nun seine Mundwinkel umspielte.

3. KAPITEL
    Das attraktive Gesicht kam immer näher und näher, der sinnliche Mund verspottete und verhöhnte sie. Rosanne fühlte Panik in sich aufsteigen. Sie wollte zurückweichen, fort von dem grausamen Lächeln und den kalten eisigen Augen. Irgendetwas zupfte an ihrer Kleidung, zog an ihr, und plötzlich wurde sie durch einen kurzen heftigen Ruck in die Realität zurückgeholt.
    Rosanne öffnete die Augen. Sie befand sich in einem Flugzeug und musste wohl eingeschlafen sein. Wieder dieses seltsame Ziehen. Sie blickte zu Boden und schaute direkt in die violetten Augen ihres Sohnes. Der Kleine schleifte ein abgenutztes Schmusetuch hinter sich her. Er wirkte noch ganz verschlafen, die weichen Haare waren zerzaust.
    Sie sehnte sich so sehr danach, ihn auf die Arme zu heben, doch sie hielt sich zurück. Vielleicht machte sie ihm Angst. Allein dieser Moment mit ihm allein war alles Bisherige wert und rückte die Dinge in eine andere Perspektive. Isandro und seine Drohungen verblassten in der Bedeutungslosigkeit.
    „Hi, Zac“, sagte sie leise.
    Mit einer Hand hielt er sich an ihrem Bein fest, mit der anderen deutete er stolz auf sich. „Zac!“
    Dann legte er eine Hand an seinen Kopf und verzog das Gesicht. Anscheinend erinnerte er sich an Rosanne und den gestrigen Tag, als er hingefallen war.
    „Oh, ja, das stimmt … du bist gefallen. Hast du dir am Kopf wehgetan?“
    Zac nickte und rieb sich den Kopf. Rosanne beugte sich zu ihm hinunter und gab vor, seinen Kopf gründlich nach einer Beule zu untersuchen. Zac begann zu kichern.
    In diesem Moment näherte sich ihnen eine ältere Frau in einem dunklen Kleid. Sie nahm Zacs Hand und musterte Rosanne neugierig.
    „Ich bin María, Zacs Nanny.“
    Rosanne streckte die Hand aus. „Ich bin Rosanne …“ Sie unterbrach sich. Was sollte sie sagen? Ich bin Zacs Mutter? Ich bin Mrs. Salazar?
    Aber María wartete nicht auf eine Erklärung. Lächelnd schüttelte sie die dargebotene Hand. „Entschuldigen Sie mich, Zac braucht etwas zu essen.“
    Rosanne nickte und winkte Zac zum Abschied, der bereits durch den Gang des Flugzeugs davonflitzte, weil irgendetwas seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Sie wandte sich ab und starrte blickleer aus dem Fenster in die undurchdringliche weiße Wolkenschicht.
    Es war unendlich erleichternd, Zac so gesund und munter zu sehen. Dass er sich so prächtig entwickelt hatte, rechtfertigte ihre Entscheidung von damals. Nicht, dass sie persönlich jemals eine Rechtfertigung gebraucht hatte. Was ihren Sohn anging, war sie nur ihren Instinkten gefolgt. Zac hatte den grausamen Schmerz nicht erleben sollen, den ihr Bleiben früher oder später bedeutet hätte. Es wäre purer Egoismus gewesen, ihn nicht zu verlassen.
    Unvermittelt fragte sich Rosanne, ob sie sich jetzt vielleicht egoistisch verhielt: Einfach so zurückzukommen und Zac kennenlernen zu wollen. Vielleicht hätte sie besser fortbleiben und Isandro und Zac ihr Leben weiterführen lassen sollen.
    Doch die Sehnsucht war stärker gewesen.
    „Warst du hungrig?“
    Rosanne fuhr herum. Sie war so in ihre Gedanken versunken, dass sie gar nicht gemerkt hatte, wie Isandro sich auf den Platz auf der anderen Seite des Ganges gesetzt und Krawatte und Jackett abgelegt hatte. Der oberste Hemdknopf stand offen. Seine bronzefarbene Haut wirkte so unglaublich attraktiv … Was war nur los mit ihr? Obwohl sie sich vom ersten Moment an zu ihm hingezogen gefühlt hatte, hatte sie doch nie dieses rein sexuelle Verlangen gespürt …
    „Ja.“ Sie schaute auf ihren leeren Teller, auf dem nicht der kleinste Rest der köstlichen Paella zurückgeblieben war.
    Stirnrunzelnd erinnerte Isandro sich an die zusammengerollte schlafende Gestalt gestern Nacht auf dem Sofa. Das Bild hatte etwas merkwürdig Schutzloses ausgestrahlt, das seine Seele rührte. „Hast du im Hotel nichts gegessen?“
    Errötend schüttelte Rosanne den Kopf.
    „Du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher