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Julia Extra Band 0299

Julia Extra Band 0299

Titel: Julia Extra Band 0299
Autoren: ABBY GREEN RAYE MORGAN HELEN BIANCHIN CAROLE MORTIMER
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herauszupressen.
    Einmal mehr versetzte ihn ihre Abgebrühtheit in Erstaunen. Sie war keineswegs das sanfte schüchterne Mäuschen, für das er sie so lange gehalten hatte.
    Isandro steckte die Hände tief in die Hosentaschen, sodass sich der Stoff über seinem Schritt spannte. Das am Hals offene Hemd gab den Blick auf ein kleines Dreieck bronzefarbener Haut frei.
    Für eine Sekunde empfand Rosanne seine Gegenwart als überwältigend intensiv. Bilder erschienen vor ihrem geistigen Auge, wie sie nackt unter ihm lag und er sich auf ihr bewegte. Sie erinnerte sich daran, wie er in sie eindrang, zärtlich und tief und leidenschaftlich.
    Sie schüttelte den Kopf. Ihr war heiß. Das Zimmer. Es musste an diesem Zimmer liegen. Es war viel zu heiß hier drinnen.
    „Dann lässt du mir keine andere Wahl“, stellte er fest.
    „Keine Wahl …?“
    Sein Anwalt hatte ihm dazu geraten, Rosanne die regelmäßigen Besuchszeiten nicht zu verwehren. Sich ihrem Wunsch in den Weg zu stellen, würde ihm letztendlich nur schaden.
    Isandro hatte keine Ahnung, warum sie das kleine Vermögen nicht annahm, das er ihr in Aussicht stellte. Allerdings vermutete er, dass sie glaubte, mit ihrer Besorgnis-Scharade noch mehr aus ihm herausholen zu können.
    „Wenn es stimmt, was du behauptest – dass du nur hier bist, um Zac zu sehen – dann wirst du mit uns in einer halben Stunde nach Sevilla aufbrechen. Du wirst für eine gewisse Zeit in meinem Haus wohnen, um deine guten Absichten zu beweisen. Ich bewillige dir täglich ein paar Stunden, die du unter Aufsicht mit dem Jungen verbringen darfst.“
    „Aber …“
    „Nichts aber. So lauten meine Bedingungen, Rosanne. Und du befindest dich nicht in der Position zu handeln.“
    Er beobachtete die verschiedenen Ausdrücke, die nacheinander über ihr Gesicht huschten. Kein Wunder, dass sie vor seinem Vorschlag zurückschreckte. Das bewies doch nur, wie falsch ihre Absichten waren. Zwei Jahre absoluter Freiheit im Tausch gegen ein Leben in einem kleinen spanischen Dorf außerhalb Sevillas … binnen weniger Tagen würde sie die Wände hochgehen. Ganz zu schweigen von der Zeit, die sie mit Zac verbringen musste. Sein Lächeln glich dem eines Engels, aber der kleine Racker konnte auch den Geduldigsten hin und wieder zur Verzweiflung bringen.
    „Ich gebe dir fünf Minuten, um darüber nachzudenken.“
    Immer noch sprachlos sah Rosanne ihrem Ehemann nach, wie er das Zimmer verließ. Der Verstand sagte ihr, dass sie in London bleiben und sich mit ihrem Anwalt in Verbindung setzen sollte. Aber das würde dauern. Bis dahin hielten Isandro und Zac sich längst in Spanien auf. Unter Umständen vergingen Monate, bis sie ihren Sohn wiedersah. Zweifellos würde Isandro sich vor dem Scheidungsrichter alle Mühe geben, sie in einem denkbar schlechten Licht dastehen zu lassen.
    Und wenn sie das Angebot ablehnte, mit ihrem Sohn zusammenzuleben, würde Isandro vor Gericht noch leichteres Spiel haben.
    Vielleicht hoffte er ja genau darauf? Dass sie sich selbst schadete?
    Zac war hier. Sie hatte ihn gesehen. Unmöglich, ihn jetzt wieder zu verlassen. Noch mehr wollte und konnte Rosanne von seinem Leben nicht verpassen. Dann würde sie eben ihrem Ehemann ihre guten Absichten beweisen – und wenn es das Letzte war, was sie auf Erden tat.
    „Und?“ Mittlerweile in Jackett und mit Krawatte, stand Isandro auf der Türschwelle zur Suite.
    Rosanne hielt seinem Blick stand und erklärte laut und deutlich: „Ich komme mit.“
    Plötzlich geschahen die Dinge mit furchterregender Geschwindigkeit. Isandro zog ein Handy aus der Hosentasche und wählte eine Nummer. Von dem in schnellem Spanisch geführten Gespräch verstand Rosanne nur Bruchstücke. Vor zwei Jahren hatte sie die Sprache fließend beherrscht. Jetzt waren ihre Kenntnisse eingerostet.
    Schließlich klappte er das Telefon wieder zu. Sein kontrollierter Gesichtsausdruck war schwer zu deuten, doch unter der Oberfläche spürte Rosanne Wut und Ungeduld. Isandro wollte nicht, dass sie ihn und Zac begleitete, das war offensichtlich.
    Bestimmt hatte ihm jemand den Rat gegeben, ihr die Reise nach Spanien anzubieten. Und er hatte erwartet, dass sie Nein sagen würde.
    „Wo können wir deine Sachen abholen?“
    Rosanne schüttelte den Kopf. „Nirgends. Ich habe alles mitgebracht.“
    Isandros Blick wanderte zu dem kleinen Koffer auf dem Boden. „Das ist alles?“
    „Da ist alles drin. Mein Pass ist in meiner Handtasche.“
    „Dann hast du gar nicht hier
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