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Julia Extra Band 0297

Julia Extra Band 0297

Titel: Julia Extra Band 0297
Autoren: Sharon Kendrick , Miranda Lee , Annie West , Jennie Lucas
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Party“, stellte Kyros fest.
    „Allerdings.“ Alice entdeckte einen ehemaligen Klassenkameraden und winkte ihm zu. „Die Gastgeber arbeiten beide in der Bankbranche. Sie haben dieses Haus gerade erst gekauft. Das hier ist ihre Einweihungsparty. Gehen wir zu ihnen und begrüßen sie.“
    Kyros wandte sich zu ihr um. In der tiefen Schwärze seiner Augen flackerte Verärgerung auf. „Aber ich möchte jetzt mit niemandem reden.“
    „Hältst du das nicht für ein bisschen unhöflich?“
    „Nicht wirklich.“ Auf seinen Lippen erschien jenes schmale Lächeln, mit dem er normalerweise Menschen warnte, noch länger mit ihm zu diskutieren, weil es reine Zeitverschwendung wäre. „Sieh dich doch um. Die Leute legen es doch geradezu darauf an, um Mitternacht völlig betrunken zu sein. Die Abenteuerlustigen tanzen bereits. Jeder kümmert sich um seinen eigenen Spaß. Niemand hier kennt mich … warum sollte man mich auch kennenlernen wollen?“
    Alice schnappte sich einen unmoralisch aussehenden lila Cocktail und trank einen ordentlichen Schluck. „Oh, ich bitte dich, Kyros. Abgesehen von der Tatsache, dass du im Vergleich zu allen anderen kläglich underdressed bist, hat dich schon beim Hereinkommen jede Frau begutachtet. Alle Männer beobachten dich, um zu sehen, was du als Nächstes tun wirst.“
    „Dann sollte ich sie wohl beruhigen“, sagte er sanft und umfasste ihren Ellenbogen. „Ich bin an keiner der anwesenden Frauen hier interessiert … mit Ausnahme derjenigen, deren Parfüm meine Sinne verwirrt. Ist das Rose?“
    „Jasmin“, erwiderte sie automatisch.
    „Ah, Jasmin. Süß und berauschend.“ Genau wie sie. Mit dem Daumen streichelte er langsam die zarte Haut an ihrem Arm. Seine Berührung verursachte ihr eine Gänsehaut. „Was ich möchte, sind ein paar ungestörte Augenblicke mit dir … ein bisschen über die Vergangenheit plaudern, wie ehemalige Liebespaare es zu tun pflegen. Erzählen, was in den Jahren danach passiert ist.“
    „Ich denke nicht …“
    „Dann denk nicht“, sagte er. „Du bist neugierig. Ich bin neugierig.“ Sein Daumen folgte einem federleichten Pfad bis zum Handgelenk. Er spürte ihren gleichmäßigen Puls. „Sehr neugierig.“
    Hatte er seine Worte absichtlich so gewählt, dass sie wie eine erotische Einladung klangen? Möglicherweise. Sie wollte ihm sagen, er solle aufhören, sie zu berühren – aufhören, seine Stimme so verführerisch klingen zu lassen, dass sie Alice an warme dunkle Schokolade erinnerte. Aber kein Laut drang über ihre Lippen. Alles, was sie empfand, war eine schmerzhafte Leere tief in ihrem Inneren.
    Doch vielleicht hatte er auf gewisse Weise auch recht. Vielleicht sollte sie die Lücken in ihrer überbordenden Fantasie mit ein paar Fakten füllen. Schließlich musste es in seinem Leben Dutzende Frauen mit gebrochenem Herzen geben. Frauen wie sie. Würde es ihr nicht guttun, davon zu erfahren? Zu verstehen, dass alles, was sie mit ihm geteilt hatte, nichts Besonderes oder Einzigartiges gewesen war? Bestimmt würde es wehtun, aber wenn es ihr gelang, ihre damalige Beziehung als das zu begreifen, was sie wirklich war, würde es ihr dann nicht helfen, Kyros von seinem Podest zu stürzen, auf dem er in ihren Tagträumen seltsamerweise immer noch stand?
    „Okay. Warum nicht?“, erwiderte sie leichthin, entzog sich jedoch zugleich eilig seiner Berührung.
    Der Garten war riesig. An einem ruhigen Flecken ganz in der Nähe des Flussufers blieben sie stehen. Hier störten sie weder die Musik noch andere umherschlendernde Gäste. Der herrliche Duft von Blumen erfüllte die Luft.
    Kyros deutete auf eine Bank, die sich um den Stamm eines alten Baumes zog. „Setzen wir uns dorthin.“
    Obwohl man auf der Bank recht hart saß, empfand Alice den Platz als merkwürdig intim. Dabei war sie sich der unangenehmen Tatsache bewusst, wie nahe sie einander nun waren. Unablässig zupfte sie am Saum ihres Kleides, damit der spitzenverzierte Rand ihrer Strümpfe nicht hervorblitzte.
    „Mach dir deswegen keine Gedanken“, meinte er. „Ich habe nichts dagegen, deine Beine zu sehen.“
    „Ich schon“, entgegnete sie, als er ihr das Cocktailglas aus den plötzlich kraftlosen Händen nahm und im Gras abstellte.
    „Das brauchst du doch gar nicht“, murmelte er.
    „Sagt wer?“
    Auf seinen Lippen erschien ein spöttisches Lächeln. „Ich.“
    Das Wort wirkte selbstherrlich und aufregend zugleich. Und es entsetzte Alice, dass sie überhaupt so dachte.
    „Rücksichtslos
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