Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0297

Julia Extra Band 0297

Titel: Julia Extra Band 0297
Autoren: Sharon Kendrick , Miranda Lee , Annie West , Jennie Lucas
Vom Netzwerk:
Geld?“
    „Ich arbeite im Marketing.“ Sie glaubte, ein Lächeln über sein Gesicht huschen zu sehen, und setzte hastig zu einer Erklärung an. „Das mag ein bisschen langweilig klingen, aber es ist alles andere als eintönig. Die Firma, in der ich arbeite, verkauft Gesundheitsprodukte und Präparate für alternative Therapien. Als ich dort angefangen habe, waren die Zahlen rückläufig. Also mussten die Verkaufsstrategien überdacht werden. Glücklicherweise fiel dieser Zeitpunkt mit einem allgemeinen Umdenken zusammen, was das körperliche Wohlbefinden angeht, und …“ Sie zuckte die Schultern, weil ihr erst jetzt das Funkeln in seinen dunklen Augen auffiel. „… und nun befinden wir uns auf dem aufsteigenden Ast.“
    „Ach Alice, wie leidenschaftlich du über das Geschäft sprichst. Dann bist du wohl eine Karrierefrau geworden?“
    „Bei dir klingt es, als sei das falsch.“
    „Wirklich? So meinte ich es nicht. Aber wenn eine Frau ihr Herz an die Karriere hängt, bleibt ihr nur wenig Spielraum für andere Dinge“, sinnierte er und blickte auf ihre ringlosen Hände. „Vor allem für eine Familie.“
    Nimm es ja nicht persönlich, flehte sie sich an. Dennoch verspürte sie einen Stich des Bedauerns und biss sich auf die Unterlippe. Nur weil du keine Familie gegründet und Kinder bekommen hast, bedeutet das nicht, dass du einen Fehler gemacht hast. „Dafür ist später noch genug Zeit“, antwortete sie. Warum nur hatte sie ihm gegenüber stets das Gefühl, sich verteidigen zu müssen?
    „Du glaubst, Frauen könnten alles haben?“
    „Ich denke, die Männer würden ihnen gerne einreden, dass es nicht geht … aber wir Frauen schulden es uns, es wenigstens zu versuchen.“
    „Dann bist du also eine Feministin in Seidenstrümpfen und Strapsen?“, stellte er trocken fest, wobei er sich seinem unvermittelt auflodernden Verlangen nur allzu deutlich bewusst war.
    Sein Blick wanderte über ihren Körper, und ein Prickeln überfiel ihre Haut. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du so abscheulich altmodisch warst“, entgegnete Alice. „Hast du die Uhren auf Kalfera zurück auf Mittelalter gestellt?“
    Kyros streckte seine langen Beine aus. Seine momentane Sitzposition war ihm unangenehm. Was vielleicht auch daran lag, dass seine erregte Männlichkeit schmerzhaft gegen den Hosenbund drängte. Ob sie es schon bemerkt hat?, überlegte er. Wie würde sie wohl reagieren, wenn er ihre Hand dorthin legte? Ihn streicheln und den Reißverschluss öffnen und ihn mit dem Mund verwöhnen, wie sie es in der Vergangenheit so oft getan hatte?
    „Hast du mich denn vermisst, agape mou?“, fragte er und verfluchte sich selbst, weil er sein Verlangen einfach nicht zügeln konnte.
    Es war lange her, dass sie diese Koseworte vernommen hatte. Die Worte bedeuteten „mein Schatz“ und gehörten zu den wenigen griechischen Ausdrücken, die sie gelernt hatte. Sie jetzt zu hören überrumpelte sie. Und – ungleich grausamer – versetzten sie sie wieder in eine Zeit und an einen Ort, an die sie sich sonst sorgfältig weigerte zu denken.
    Kennengelernt hatten sie sich während Alices Anfangsmonaten auf dem College, bei einer Begrüßungsparty für die Erstsemester. Sie war achtzehn, intelligent und begierig auf alles, was das Leben für sie bereithalten mochte. Kyros, der atemberaubend attraktive Grieche Kyros, hingegen war exotischer als alle Menschen, denen sie in ihrem kleinen Heimatstädtchen begegnet war.
    Der schimmernde bronzefarbene Teint, die schwarzen Haare und der durchtrainierte schlanke Körper waren einfach ein Traum. Dazu gesellten sich seine Arroganz und die unverhohlenen Attitüden eines Machos. Zu einer Zeit, in der britische Männer versuchten, ihren Gefühlen unablässig Ausdruck zu verleihen, stellte Kyros ihre Antithese her … und wurde von Frauen umschwärmt.
    Immer noch entsetzt, erinnerte Alice sich daran, wie offensichtlich einige dieser Frauen sich an ihn herangemacht hatten.
    Gerüchte kursierten, dass er mit mindestens dreien von ihnen geschlafen hatte. Sie hingegen hatte ihm kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Nicht weil sie damit einen besonders ausgeklügelten Verführungsplan verfolgte, sondern weil sie keinerlei Erfahrung in diesem Bereich besaß. Nein, nach einem Blick auf ihn wusste sie, dass er weit außerhalb ihrer Liga spielte.
    Jahre später erst erkannte sie, dass Männer wie Kyros geborene Jäger waren. Sie mochten die Jagd, und sie reizte das Unbekannte. Ihre natürliche Frische,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher