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Julia Extra Band 0295

Julia Extra Band 0295

Titel: Julia Extra Band 0295
Autoren: SHARON SALA MELISSA JAMES ALLY BLAKE JACKIE BRAUN
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übersät. An ihrer kurvenreichen Figur, sie trug Jeans und ein dunkelrotes T-Shirt, gab es nichts auszusetzen. Sie war weder zu dünn noch zu üppig.
    Auf den ersten Blick mochte seine Nachbarin nichts Auffälliges an sich haben. Doch als sie Cilla ansah, verlieh ihr liebevolles Lächeln Jennifer eine Schönheit, die von innen heraus strahlte. Sie mit seinen Kindern, dieser Anblick ging ihm durch und durch. Er fühlte sich plötzlich in Sicherheit und doch …
    Keine Träumereien! Noah schüttelte den Kopf, um wieder klar zu denken. Seit Belinda vor drei Jahren spurlos verschwunden war, hatte er keine Frau mehr berührt. Er wollte auch gar nicht, dass sein Körper aus seinem Schlaf erwachte. Das brachte nur unerwünschte Komplikationen mit sich. Aber das stand alles in seiner Verfügungsgewalt.
    Er war nach Hinchliff gezogen, damit sich etwas veränderte. Und siehe da, es hatte sich etwas verändert. Er lebte jetzt neben einer faszinierenden Frau. Schlimm war nur, dass er noch nie ein Wort mit ihr gewechselt hatte. Was würde passieren, wenn sie sich kennenlernten? Und Tim Verdacht schöpfte …?
    Reiß dich zusammen, Brannigan. Vielleicht findet sie dich unsympathisch.
    So eingebildet zu glauben, dass diese Frau nur auf ihn gewartet habe, war er nicht. Was hatte er denn zu bieten? Er stand finanziell wieder ganz am Anfang und versuchte, hier als Architekt und Bauunternehmer Fuß zu fassen. Sein Geschäft in Sydney hatte er verkauft, um die Schulden zu bezahlen, die er erst nach Belindas Verschwinden entdeckt hatte. Er kam mit seinen drei Kindern kaum zurecht. Nicht einmal die Depression seiner Frau hatte er richtig eingeschätzt.
    Nachdem sie die Kekse herausgenommen und Schokoladenpulver in die Milch gerührt hatte, schaute Jennifer auf die Armbanduhr. „Hm. Weißt du was, Priscilla Amelia? Es ist Essenszeit. Am besten, ich koche Buchstabennudeln für alle.“
    „Ja“, schrie Rowdy, der Buchstaben nur von der Sesamstraße her kannte und Nudeln in jeder Darreichungsform liebte. „Buchstabennudeln.“
    „Und noch mehr Kekse?“, fragte Cilla mit Daumen im Mund.
    „Aber sicher. Danach.“ Jennifer unterdrückte das Lachen. „Aber vielleicht sollten wir eurer Mutter und eurem Vater Bescheid sagen, dass ihr hier seid. Tim, bitte sei so lieb …“
    „Meine Mummy ist tot.“ Cillas Stimme klang völlig teilnahmslos.
    Noah wusste, was nun kam. Er schloss die Augen und sandte ein Stoßgebet gen Himmel. Es würde nichts nützen.
    Als Jennifer etwas sagen wollte, vermutlich eine Entschuldigung, ließ Tim sie gar nicht erst zu Wort kommen. „Mummy ist nicht tot. Sie war nur traurig. Deshalb ist sie weggegangen. Sie kommt wieder.“
    Cilla schwieg und sah Tim mit großen Augen an, als wüsste sie, was gleich geschehen würde.
    „Halt den Schnabel, Daumenlutscher! Mummy findet uns. Sie findet uns“, schrie Timmy. „Auch wenn wir ganz weit weg von zu Hause sind. Nana und Pa wissen, wo wir sind. Sie hat gesagt, dass sie wiederkommt.“
    „Ich habe keine Mummy“, sagte Rowdy mit Unschuldsmiene und drehte sich nach Jennifer um, die die Kekse auf einen Teller legte und damit zum Tisch ging.
    „Wegen dir ist sie weggelaufen, du Versager“, faucht Tim, stürzte die Milch herunter, stopfte sich einen Keks in den Mund und sprang auf.
    Ganz der Sohn seiner Mutter. Wenn es Schwierigkeiten gab, nichts wie weg …
    Bevor Tim das Weite suchen konnte, klopfte Noah an die Hintertür und trat ein. „Hallo“, sagte er. „Wie ich sehe, haben meine Kinder jemanden gefunden, der sie durchfüttert.“ Er versuchte, einen scherzhaften Ton anzuschlagen. Aber auch das konnte die Situation nicht mehr retten. In der großen Küche lag Hochspannung in der Luft.
    Tim sah seinen Vater herausfordernd an. Er wusste, dass er eine Strafe verdient hatte, und handelte getreu dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung.
    Inzwischen ließ Cilla die halbe Hand in ihrem Mund verschwinden. Sie schaukelte hin und her. Gleich würde sie versuchen, sich in Luft aufzulösen. Noah wusste nicht, wie er ihr helfen sollte. Jedes Mal, wenn sie verschwand, starb er fast vor Angst. Und wenn er ihr das zu erklären versuchte, erntete er immer die gleiche herzzerreißende Reaktion. Ich bin ein böses Mädchen, Daddy. Bitte geh nicht fort wie Mummy.
    „Kommen Sie herein, Mr. Brannigan, und nehmen Sie auch einen Keks.“ Jennifer klang äußerst gefasst. Und mit einem Mal konnte Noah die Luft wieder atmen. Die Art, wie sie ihn ansah, war noch bezwingender als
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