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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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geht mir gut.“
    „Warst du beim Arzt?“
    „Hast du vergessen, dass ich Apothekerin bin? Ich habe ein umfassendes Wissen über Unpässlichkeiten und angemessene Medikamente.“
    „Bist du schwanger?“
    Die Vermutung kam aus heiterem Himmel, doch eigentlich durfte Shannay sich nicht darüber wundern. „Es geht mir gut“, wiederholte sie ausweichend. Dann gab sie Nicki den Hörer zurück und verließ den Raum unter dem Vorwand, einen kleinen Stapel Wäsche ins Schlafzimmer zu bringen.
    Anschließend ging sie ins Bad, ließ Wasser in die Wanne laufen und rückte als Verzögerungstaktik die Gegenstände auf dem Waschtisch zurecht.
    Schließlich kam Nicki herein. „Warum willst du denn nicht mit Daddy reden?“
    „Weil es nicht nötig ist. Wir schreiben uns immer E-Mails“, entgegnete Shannay vorsichtig.
    An den folgenden Abenden ging sie wieder zur Arbeit. Sie brauchte einige Tage, um sich zu einem Besuch beim Gynäkologen aufzuraffen, und sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte, als er nach der Untersuchung verkündete: „Meinen Glückwunsch. Sie sind in der sechsten Woche schwanger.“
    Der Rest des Tages verging wie in Trance. Während sie zur Arbeit fuhr, betete sie, dass es ein ruhiger Abend wurde und sie John überreden konnte, ihr vorzeitig freizugeben.
    Gegen neun Uhr, als sie gerade im Hinterzimmer eine Pause einlegte, ertönte der Türsummer. Mit einem Lächeln ging sie in den Verkaufsraum – und erstarrte. Denn der große breitschultrige Mann, der eintrat, war ihr schmerzlich vertraut.
    In schwarzer Jeans, weißem T-Shirt und kragenloser schwarzer Jacke aus feinstem Leder sah Manolo überwältigend attraktiv aus, und sie konnte nicht verhindern, dass ihr Herz höher schlug und sich ihr Puls beschleunigte.
    Wie ein Magnet zog er sie an. Sein Blick hielt ihren gefangen. Seine Augen wirkten beinahe schwarz und aufregend verwegen.
    Shannays Knie wurden weich in einer Mischung aus Angst und Entzücken, aus Hoffnung und Verzweiflung.
    Ohne den Blick von ihr zu lösen, teilte er John sachlich mit: „Meine Frau hört auf zu arbeiten. Mit sofortiger Wirkung.“
    Sie starrte ihn empört an. „Du kannst doch nicht einfach hier hereinmarschieren und …“
    „Du kündigst und kommst mit mir.“
    „Das kommt ja gar nicht infrage!“
    John trat vor. „Hören Sie, es geht nicht, dass …“
    Mit entschlossenem Blick unterbrach Manolo: „Ich weiß, dass Sie sich als guten Freund betrachten, aber hier geht es nur um meine Frau und mich.“ Er wandte sich an Shannay. „Hol deine Sachen.“
    „Das werde ich nicht tun!“
    Er deutete zum Hinterzimmer und fragte John: „Sind ihre Sachen da drinnen?“
    Fassungslos beobachtete sie, wie John nickte und einfach ihre Handtasche holte.
    „Danke.“ Manolo nahm die Tasche entgegen, packte Shannay fest am Handgelenk und zog sie zum Ausgang.
    „Was fällt dir eigentlich ein?“, fauchte sie verärgert. „Was soll das?“
    Er schob sie auf den Rücksitz der Limousine, die am Straßenrand wartete, und setzte sich zu ihr. „Ich bringe dich in ein Hotel.“
    „Das tust du nicht!“ Sie beugte sich zum Fahrer vor und verlangte: „Bringen Sie mich nach Applecross.“ Während sie Straße und Hausnummer nannte, erhaschte sie im Rückspiegel einen Blick auf vertraute Züge. „Carlos?“
    „Es tut mir leid. Ich habe meine Anweisungen.“
    Zornig drehte Shannay sich zu Manolo um. „Das kannst du doch nicht machen!“
    „Wieso nicht? Nicki schläft, Anna bleibt liebend gern über Nacht bei ihr, und im Kofferraum liegt Kleidung zum Wechseln für dich.“
    „Warum?“
    „Ich denke, das erklärt sich von selbst“, entgegnete er gelassen.
    Trotzig wandte sie den Kopf zum Fenster und schwieg.
    Carlos hielt in der Auffahrt des vornehmsten Hotels der Stadt, holte zwei Reisetaschen aus dem Kofferraum und übergab sie dem Portier, bevor er Shannay die Tür öffnete.
    Einen Moment lang spielte sie mit dem Gedanken, einfach sitzen zu bleiben. Aber es hätte nichts genutzt, eine Szene zu machen. „Dafür hasse ich dich“, raunte sie Manolo zu, als er sie durch das Foyer zu den Fahrstühlen zog.
    Er lächelte nur unbeirrt und schwieg, während sie in ein oberes Stockwerk fuhren.
    „Lass mich gefälligst los!“, fauchte sie, als Manolo sie mit festem Griff über den Korridor zog.
    „Gleich.“
    Sie bedachte ihn mit einem finsteren Blick. „Du bist stärker und schneller als ich. Demnach kann ich dir wohl kaum entkommen.“
    „Sicher ist sicher.“ Er blieb vor
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