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JULIA EXTRA BAND 0272

JULIA EXTRA BAND 0272

Titel: JULIA EXTRA BAND 0272
Autoren: Barbara McMahon , Lucy Monroe , Penny Jordan , Sandra Marton
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„Sehen wir uns in Aspen?“
    Es dauerte einen Moment, bis Dante es schaffte, die unerwünschten Erinnerungen, die ihm durch den Kopf schossen, zu verdrängen. Erinnerungen an eine Frau, die er glaubte längst vergessen zu haben.
    „Tut mir leid“, erwiderte er höflich, „aber ich fürchte, wir schaffen es nicht.“
    Charlotte warf ihm einen dankbaren Blick zu, während sie sich wieder setzte. Er stand noch und drückte kurz ihre Schulter.
    „Ich bin gleich zurück.“
    „Genehmigen Sie sich eine Zigarre?“, fragte Eves Mann Dennis. „He, Russo, warten Sie! Ich leiste Ihnen Gesellschaft.“
    Doch Dante bahnte sich bereits einen Weg durch die Menge, hin zum Ausgang. Er stieß die Tür auf und fand sich auf einem schmalen Flur wieder. Eine überraschte Kellnerin stieß fast mit ihm zusammen, murmelte eine Entschuldigung und klärte ihn hastig auf, dass er falsch abgebogen sei.
    Er nahm eine andere Tür, dann lief er einen kurzen Flur hinunter, landete beim Lieferanteneingang und betrat einen Hof, wo er den Kopf zurücklegte und die kalte Nachtluft tief einsog.
    Dio , er musste übergeschnappt sein. Nach all dieser Zeit war sie immer noch da. Taylor Sommers, die er seit drei Jahren nicht gesehen hatte, ging ihm heute Abend im Kopf herum,und wahrscheinlich nicht nur heute, sondern schon die ganze Zeit. Wie hatte ihm das bloß entgehen können?
    Weil du es nicht wissen wolltest , sagte ihm eine innere Stimme.
    Er biss die Zähne zusammen. Nein, dachte er grimmig, nein. Das war nicht sie, sondern Wut – jahrelang aufgestaute Wut, die sich jetzt ohne Vorwarnung Bahn brach, zusammen mit all den sorgfältig begrabenen Erinnerungen.
    Erinnerungen nicht an Taylor. Nicht daran, wie es mit ihr gewesen war. Höchstens an ihr Flüstern im Bett.
    Ja, Dante, ja … komm … oh, ja, … bitte, bitte, komm …
    Er stöhnte. Der Drang, mit ihr vereint zu sein, war wie eine Droge gewesen. Jetzt erinnerte er sich wieder. Aber darüber war er längst hinweg, schon zu dem Zeitpunkt, als sie ihn verlassen hatte, war er darüber hinweg gewesen.
    Nur das Ende machte ihm so zu schaffen. Dass sie schneller gewesen war als er. Dabei hatte ja eigentlich er sie verlassen wollen. Leider hatte er ihr nie sagen können: „Du bist mir nur zuvorgekommen, cara , mehr nicht. Du hast unsere Affäre beendet, bevor ich es tun konnte.“
    Dass es dazu nie gekommen war, machte ihn wahnsinnig. Vielleicht war es ja erbärmlich, dass ihm das so wichtig war … aber so war es nun einmal. Ganz offensichtlich, sonst würde er jetzt nicht hier draußen in der Kälte herumstehen, auf einen Haufen leerer Pappkartons starren und sich endlich eingestehen, dass er seit jenem Abend eine Riesenwut im Bauch hatte. Seit diesem Abend Ende November vor drei Jahren, der genauso kalt gewesen war wie der heutige, als Taylor ihm auf seinem Anrufbeantworter eine Nachricht hinterlassen hatte.
    „Dante“, hatte sie gesagt, „tut mir leid, aber ich muss unsere Verabredung absagen. Ich glaube, ich bekomme eine Erkältung. Ich nehme wohl besser zwei Aspirin und lege mich ins Bett. Entschuldige, dass ich dir Ungelegenheiten mache.“
    Entschuldige, dass ich dir Ungelegenheiten mache.
    Aus irgendeinem Grund hatte er sich über diese Höflichkeitsfloskel geärgert. Redete so eine Frau mit ihrem Geliebten?
    Da hatte er ihre Stimme zum letzten Mal gehört. Nachdem er mehrmals vergeblich versucht hatte, sie telefonisch zu erreichen, war er noch an jenem Abend zu ihrer Wohnung gefahren.Dort hatte er von der Hausmeisterin erfahren, dass sie überstürzt ausgezogen sei. Nur einen lumpigen Zettel hatte sie hinterlassen! „Danke für alles“, hatte sie geschrieben. „War nett mit dir.“
    Und Dante hatte die Beleidigung geschluckt. Was hätte er auch sonst tun sollen? Drei Jahre. Drei lange Jahre – und jetzt holte ihn das alles plötzlich wieder ein. Die Demütigung. Die Wut …
    „Dante?“
    Er drehte sich um. Charlotte. Hatte sie ihn doch tatsächlich gefunden. Sie stand auf dem Hof, eingehüllt in den Samtumhang, den er ihr geschenkt hatte, mit vor Empörung geröteten Wangen.
    „Ach, hier bist du“, sagte sie spitz.
    „Charlotte. Verzeih. Ich … wollte nur kurz Luft schnappen …“
    „Du hast versprochen, mir alle Peinlichkeiten zu ersparen.“
    „Und daran halte ich mich auch. Ich bin nur kurz rausgegangen, um …“
    „Kurz? Du bist seit fast einer Stunde wie vom Erdboden verschluckt! Wie kannst du es wagen, mich vor meinen Freunden so zu blamieren?“ Ihre Stimme
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