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JULIA EXTRA BAND 0272

JULIA EXTRA BAND 0272

Titel: JULIA EXTRA BAND 0272
Autoren: Barbara McMahon , Lucy Monroe , Penny Jordan , Sandra Marton
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Tasse Kaffee, die sie sich vor zwei Minuten eingeschenkt hatte. Tally atmete tief durch.
    „Mach ruhig weiter so“, sagte sie in die Stille hinein. „Du wirst schon sehen, was du davon hast.“ Vielleicht stellte sich ja heraus, dass Walter Dennison doch nicht bereit war, die monatliche Rückzahlungsrate für ihren Kredit zu verringern.
    Dennison, ein alter Freund ihrer verstorbenen Großmutter, war ein netter Mensch. Als Tally ihm ihre prekäre finanzielle Lage geschildert hatte, hatte er ihr ein großzügiges Finanzierungsangebot gemacht.
    Hatte er seine Meinung am Ende doch wieder geändert? Falls es so war und sie jeden Monat die ursprünglich vereinbarte Summe zurückzahlen musste …
    Tally schloss die Augen. Das wäre das Ende. Weil sie aufgrund einer städtischen Verordnung ihre Firma nicht mehr von zu Hause aus betreiben durfte, war ihr nichts anderes übrig geblieben, als sich nach anderen Geschäftsräumen umzusehen. Den Laden am Marktplatz würde sie in diesem Fall wieder aufgeben müssen, noch bevor sie ihn bezogen hatte.
    Ihre Ersparnisse waren schon lange aufgebraucht. Der Umzug nach Vermont, die Reparaturen an dem alten Haus, das sie von ihrer Großmutter geerbt hatte, und die Lebenshaltungskosten für Sam und sie hatten einen großen Batzen Geld verschlungen.
    Der Rest war für die Firmengründung von Interiors by Taylor draufgegangen. So etwas auf die Beine zu stellen kostete richtig etwas. Man brauchte zumindest einen kleinen Ausstellungsraum – dafür hatte sie die verglaste Veranda ihres Hauses zweckentfremdet –, damit potenzielle Kunden wenigstens einen ungefähren Eindruck davon bekamen, wie sie arbeitete. In Farben, Stoffe, Korbmöbel war ein kleines Vermögengeflossen.
    Dekorative Stücke wie Vasen und Lampen, handgemachte Kerzen und Kaminaccessoires … alles war sündhaft teuer gewesen. Manchmal waren schon allein die Kataloge fast unbezahlbar. Hinzu kamen die astronomisch hohen Werbungskosten, und wenn man am Ende nicht die richtige Zielgruppe erreichte, hatte man das ganze Geld zum Fenster hinausgeworfen.
    Nach und nach jedoch hatte Interiors by Taylor Kunden aus den vornehmen Skigebieten um Shelby herum angezogen. Tallys Konten waren zwar immer noch in den roten Zahlen gewesen, aber die Lage hatte sich unübersehbar gebessert.
    Und dann war der Anruf von der Stadt gekommen. Der Mann hatte sich tausendmal entschuldigt und gesagt, dass es ihm schrecklich leidtue, aber man müsse sich nun mal an geltende Gesetze halten … doch das milderte den Schlag nicht, den er ihr versetzte.
    Sie erfuhr von ihm, dass sie ihre Firma nicht von zu Hause aus betreiben durfte. Die Stadt hatte eine Verordnung erlassen, der zufolge bis auf wenige Ausnahmen eine strikte Trennung zwischen Wohn- und Gewerberaum verlangt wurde.
    Dass es in Shelby, Vermont, mit seinen gut geschätzt achteinhalbtausend Einwohnern überhaupt so etwas wie Verordnungen gab, hatte Tally überrascht. Immerhin brachte ihr ein Einspruch einen Aufschub von zwei Monaten. Und dann entdeckte sie am Marktplatz diesen Laden, und jeden Abend, wenn Sam schlief, setzte sie sich hin und rechnete die zu erwartenden Kosten durch – immer wieder: die monatliche Miete, die zu veranschlagenden Umbau- und Renovierungskosten für den Laden, der früher eine Fernsehreparaturwerkstatt gewesen war.
    Hinzu kamen noch die Dinge, die sie anschaffen musste, um die richtige Atmosphäre zu erzeugen, außerdem höhere Werbungskosten. Am Ende kam Tally alles in allem auf die schwindelerregend hohe Summe von einhundertfünfundsiebzigtausend Dollar.
    Am nächsten Morgen brachte sie Sam zu den Millers und warf sich dann in das schwarze Kostüm, das sie seit New York nicht mehr angehabt hatte, dazu wählte sie ihre weiße Seidenbluse. Das blonde Haar fasste sie im Nacken zu einem lockeren Knoten zusammen und suchte dann Walter Dennison, den Besitzer der einzigen Bank in Shelby, auf.
    Dieser las ihren Antrag durch und musterte sie nachdenklich, schließlich aber erklärte er sich bereit, ihr den Kredit zu geben.
    Die erste Rate konnte sie noch bezahlen … die zweite jedoch schon nicht mehr. Und die dritte erst recht nicht. Die Handwerker wollten Geld sehen. Und die Heizungskosten für das Haus waren astronomisch hoch.
    Schweren Herzens musste sie schließlich wieder zu Walter Dennison gehen und ihn fragen, ob er nicht die monatlichen Raten für die Rückzahlung senken könne. Es handele sich nur um einen vorübergehenden Engpass …
    Er war sich seufzend mit den
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