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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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verletzt”, hörte sie ihn Tom fragen. Dieser wandte sich zu ihr: „Ist alles in Ordnung mit dir?”
    „Ja”, erwiderte Pippa. „Ich bin nur sehr müde.”
    Dabei aber spürte sie, wie der Fahrer des anderen Wagens sie musterte. Diesen Blick aus grauen Augen kannte sie nur zu gut. Pippa hatte das Gefühl, dass ihr das Herz gleich aus der Brust springen würde, so sehr raste es.
    „Ich bringe dich so schnell es geht nach Hause, Darling”, sagte Tom und streichelte ihr sanft übers Haar. Dann wandte er sich wieder an den anderen Mann. Sie beugten sich über die Papiere, die sie auf die Motorhaube von Toms Wagen gelegt hatten. Pippa schloss die Augen, doch gelang es ihr einfach nicht, das Bild des anderen Mannes zu vertreiben. Sie konnte nur hoffen, dass er sie nicht erkannt hatte und nicht nach ihrer Adresse fragte. Während sie seine tiefe Stimme hörte, lief ihr ein heißer Schauer über den Rücken.
    Komm schon, Tom, dachte sie, beeil dich ein wenig. Er aber schien sich Zeit zu nehmen. Sie kannte seine Technik genau. Schließlich hatte sie ihn oft genug bei der Arbeit beobachten können. Tom sprach stets ruhig und scheinbar gelassen. Dazu schien er es niemals eilig zu haben. In Wirklichkeit aber schaffte er es immer wieder, seine Meinung durchzusetzen.
    Sie arbeiteten in einer Versicherungsgesellschaft in der Innenstadt von London. Tom war einer der Direktoren, die sich um Großkunden kümmerten. Bei den Verhandlungen war oft Takt und Geduld gefragt. Genauso verhielt er sich jetzt auch.
    Hör endlich auf, hier noch lange zu diskutieren, sagte Pippa sich innerlich.
Tom, steig endlich ein und lass uns nach Hause fahren. Dort erst werde ich mich sicher fühlen.
    Die beiden Männer schüttelten sich die Hand. Eine typisch englische, sehr höfliche Geste. Offenbar hatten sie sich geeinigt.
    „Gut, Mr Harding”, sagte Tom jetzt. „Ich kümmere mich um alles Weitere.”
    Der andere Mann antwortete kurz und schaute dann wieder in den Wagen. Pippa spürte, wie sich ihr wieder der Magen zusammenzog. Zum Glück drehte der Mann sich um und ging zu seinem Auto. Tom ließ sich hinters Lenkrad gleiten.
    „Das war ja ganz schönes Pech”, sagte er. „Es war mein Fehler, ich bin zu schnell gefahren.” Er ließ den Motor an und hörte einen Augenblick sorgenvoll, wie die Maschine brummte. „Hoffentlich ist der Schaden nicht zu schwer.”
    „Wie sieht es aus?”
    „Ein Kotflügel ist hin, und die Wagentür ist eingedrückt. Aber es hätte schlimmer kommen können.”
    „Ein Glück nur, dass es keine Verletzten gegeben hat.”
    Dabei schaute sie zu dem Sportwagen hinüber. Der Mann öffnete die Fahrertür und stieg ein. Eine leichte Brise spielte in seinen dunklen Haaren. Als ob sie von sanften Fingern gestreichelt werden würden …
    Ja, es hätte wirklich eine Katastrophe geben können. Pippa atmete tief durch und versuchte, sich ein wenig zu entspannen. Das Beste wäre jetzt, allein bei sich zu Hause zu sein und über alles in Ruhe nachzudenken. Wenig später hielt Tom den Wagen an und drückte Pippa einen leichten Kuss auf die Wange.
    „Gute Nacht, Darling. Tut mir wirklich leid für den Unfall.” Er schaute sie nachdenklich an. „Ich hoffe, du bist mir nicht böse.”
    „Nein, natürlich nicht. Ich bin sehr müde, das ist alles.”
    „Ich wünsche dir eine gute Nacht. Wir sehen uns dann Montag.”
    Sie stieg aus dem Wagen, schaute Tom nach, als er davonfuhr, und betrat dann das kleine Bauernhaus. Als sie das Licht anmachte, bemerkte sie einen schwarzen Schatten, der in Richtung Küche entwischte.
    „Ach, diese verdammte Katze”, murmelte Pippa. „Ich möchte jetzt ins Bett und dir nicht noch etwas zu fressen geben.”
    Samson ignorierte einfach, was Pippa sagte. Er hatte sich neben dem Kühlschrank aufs Hinterteil gesetzt und reckte die rosa Nase in die Höhe. Der Kater wusste genau, dass im Kühlschrank noch ein Rest Huhn war, das Pippa vor einigen Tagen für Tom zubereitet hatte. Und Huhn war nun einmal sein Lieblingsfressen.
    Pippa hatte aus Erfahrung gelernt, dass sie nicht die geringste Chance hatte, ein Auge zuzumachen, solange sie nicht nachgab. Seufzend ging sie in die Küche, machte den Kühlschrank auf und nahm ein Stück Huhn, das sie dem Kater in die Schale legte. Samson machte sich mit wahrem Heißhunger darüber her.
    Pippa machte das Licht aus und ging nach oben, wo sie sich ein grünes Nachthemd anzog. Im Badezimmer wusch sie sich das Gesicht und schaute sich dann im Spiegel an. Sie sah
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