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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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Es kam weniger Post als an anderen Tagen, und Pippa hatte am Freitag ihren Schreibtisch aufgeräumt, damit die Arbeitsbelastung zu Wochenbeginn nicht zu groß war. So würde sie genug Zeit haben, in die Bond Street zu fahren, um nach dem Brautkranz zu schauen.
    Sobald die Mittagspause gekommen war, machte sie sich auf den Weg. Erleichtert stellte sie fest, dass der Kranz noch da war. Als Pippa ihn aufsetzte und sich im Spiegel betrachtete, musste sie lächeln, so hervorragend stand ihr das Schmuckstück.
    „Sie sehen hinreißend aus”, bemerkte der Verkäufer.
    „Ja, genau so habe ich mir das vorgestellt. Ich nehme ihn.”
    Doch auf einmal erzitterte Pippa am ganzen Körper. Im Spiegel konnte sie sehen, wer draußen vor dem Schaufenster stand und in den Laden schaute. Der Mann war groß, hatte eine schmale Taille und muskulöse Schultern. Sein dunkles Haar war gelockt. Pippa erwiderte seinen Blick. Seine Augen waren zu schmalen Schlitzen geworden. Es herrschte eine unglaubliche Spannung zwischen ihnen. Pippa spürte, wie ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken lief.

2. KAPITEL
    Pippa kam langsam wieder zu sich. Sie verstand gar nicht recht, was eigentlich vorgefallen war. Zwei Männer beugten sich über sie. Der eine davon war der Verkäufer, der andere …
    Rasch schloss Pippa die Augen. Sie wollte einfach nicht glauben, was sie sah. War er es wirklich? Sie gab sich doch nicht etwa Tagträumen hin, wo er zu den unmöglichsten Zeiten auftauchte. Die Fragen überschlugen sich in ihrem Kopf. Was machte er nur hier? Was hatte er hier vor dem Geschäft mit Hochzeitsartikeln zu suchen? Und was ging eigentlich vor sich? Erst der Unfall, dann dieses zufällige Treffen, gerade als sie den Brautkranz aufgesetzt hatte. War das Schicksal?
    „Sie wird wieder ohnmächtig”, sagte der Verkäufer. „Glauben Sie, dass sie krank ist? Sie sieht ja sehr blass aus. Vielleicht sollte ich einen Krankenwagen rufen oder wenigstens einen Arzt.”
    „Ich bin sicher, dass sie nicht krank ist, sie tut nur so”, sagte der andere Mann mit männlich vibrierender, tiefer Stimme.
    Wie konnte er das nur wagen? Was gab ihm das Recht, so genau auszudrücken, wie es in ihr aussah? Pippa öffnete die Augen und warf ihm einen zornigen Blick zu. Dann stand sie langsam auf. Es vertrieb auch nicht ihren Ärger, dass er ihr dabei half. Als er sie dabei leicht an sich zog, hatte sie das Gefühl, dass ihr Herz gleich stehen bleiben würde. Die Berührung war sanft, doch gleichzeitig unglaublich schmerzlich.
    „Vielleicht sollte sie noch ein wenig liegen bleiben”, sagte der Verkäufer ängstlich. „Sie sieht ja noch ganz mitgenommen aus.”
    „Nein, sie kommt schon wieder auf die Beine. Rufen Sie doch bitte ein Taxi.”
    Pippa versuchte, sich aus seiner Umarmung frei zu machen, da die körperliche Nähe zu diesem Mann kaum zu ertragen war. Vor allem dann nicht, wenn sie ihn anschaute. Als der Verkäufer nach draußen ging, waren sie allein in dem Geschäft. Pippa bekam es mit der Angst zu tun. Er aber schien die Situation eher spaßig zu finden und sagte: „Fühlst du dich besser?”
    „Ja, danke.” Es gelang Pippa, ihrer Stimme einen kühlen Tonfall zu geben und den Zorn zu verheimlichen. Zum Glück kam der Verkäufer in diesem Augenblick zurück und erklärte: „Das Taxi wartet.”
    „Vielen Dank”, sagte der Mann und fügte zu Pippa gewandt hinzu: „Vielleicht solltest du den Kranz abnehmen, bevor wir gehen.”
    „Wir?”, stieß sie ungläubig hervor. Mit diesem Mann würde sie nirgendwohin gehen.
    „Möchten Sie den Kranz kaufen?”, fragte der Verkäufer.
    „Ja, bitte.” Pippa kramte nervös in ihrer Handtasche herum und fand endlich die Kreditkarte. Sie ließ sich Zeit mit dem Bezahlen, da sie hoffte, dass der Mann zu dem Taxifahrer ging, um ihn um ein wenig Geduld zu bitten. Das würde ihr eine Chance zur Flucht bieten. Doch er wartete neben ihr. Vielleicht ahnte er, was sie vorhatte. Dann musste sie das Geschäft verlassen. Als sie auf den Bürgersteig traten, reichte er ihr den Arm.
    „Ich möchte nicht …”, stammelte sie.
    „Das hat doch keinen Sinn”, erwiderte er leicht ironisch. Während er ihr die Tür des Taxis aufhielt, warf er ihr ein betörendes Lächeln zu. Sie ließ sich auf die Rückbank gleiten und verstand nicht, was er zu dem Fahrer gesagt hatte. Als er anfuhr, bemerkte der Mann: „Du solltest den Sicherheitsgurt anlegen.”
    Schon zog er den Gurt über ihre Schulter, um ihn festzuschnallen. Dabei
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