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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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„Mit einem Wohnzimmer. Dort können wir in aller Ruhe zu Mittag essen.”
    „Das ist ausgeschlossen. Schlafzimmer oder Suite, ich gehe nicht mit dir!”
    „Wir sind hier ganz allein”, sagte er mit samtweicher Stimme und lehnte sich ein wenig zu ihr vor. Dabei schimmerten seine Augen verführerisch.
    „Hör auf damit”, zischte Pippa mit zitternder Stimme, da sein Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt war.
    „Wovor hast du solche Angst, Pippa? Vor dir selbst etwa?”
    Sie war ganz durcheinander.
    „Hör auf, mir den Kopf zu verdrehen. Wie soll ich denn Angst vor mir selbst haben?”
    „Vielleicht fürchtest du, dir selbst einzugestehen, worauf du wirklich Lust hast”, erwiderte er, wobei er genau beobachtete, wie sie reagierte. „Vielleicht hast du Angst vor deinen eigenen Instinkten und Sehnsüchten. Das jagt dir solch einen Schrecken ein, dass du dir einen Schutzschild zulegen musst. Deshalb tust du so, als würde ich dich abstoßen. Ist es wirklich so gefährlich, mir in die Augen zu schauen?”
    Pippa schoss das Blut in die Wangen.
    „Ich weiß wirklich nicht, wovon du redest. Muss ich dich daran erinnern, dass ich in einer Woche heiraten werde?”
    Der Fahrstuhl war angekommen, und die Tür ging auf. Der Flur war leer. Pippa spürte, wie der Mann sie beim Arm nahm. Sie zuckte zurück.
    „Ich gehe nicht mit dir”, wiederholte sie. „Und jetzt lass mich los.” Sie war fast wie von Sinnen und hob die Hand, um ihm eine Ohrfeige zu geben. Er hatte schützend den Arm gehoben, und Pippa spürte einen schmerzhaften Stich, als sie gegen den Ellbogen schlug.
    „Das geschieht dir nur recht”, bemerkte er. „Du solltest nicht so gewalttätig sein.” Er strich sich über den Arm. „Tut mir vermutlich genauso weh wie dir”, murmelte er.
    „Freut mich.”
    Eine Zimmertür ging auf, und eine ältere Dame trat auf den Flur. Sie trug ein violettes Seidenkleid, einen schwarzen Hut und einen Schleier, der ihr Gesicht zur Hälfte verbarg.
    „Gibt es ein Problem hier?”, fragte sie.
    Pippa wollte sie schon um Beistand bitten, doch bevor sie den Mund aufmachen konnte, sagte der Mann an ihrer Seite: „Sie ist schüchtern, das ist alles. Sie wissen sicherlich, wie sich Frauen in den Flitterwochen benehmen können.”
    Die Dame wurde rot im Gesicht, dann lächelte sie. Pippa warf ihm einen ungläubigen Blick zu. Wie früher schon machte er sich über alles lustig, und jetzt erklärte er auch noch: „Ich sollte dich über die Schwelle tragen, Darling.”
    Schon hatte er sie hochgehoben und machte die Tür auf. Die Dame in Violett lächelte bei dieser scheinbar so romantischen Szene. Pippa sagte sich entschieden, dass sie mehr Widerstand leisten sollte, doch war das einfach unmöglich. Sie konnte vor der älteren Frau doch keine Szene machen und alle Illusionen zerstören. Kaum hatte er die Tür zur Suite hinter sich geschlossen, zischte sie: „Lass mich endlich runter!”
    Dabei hatte ihre Stimme einen merkwürdig belegten Tonfall angenommen. Er schien das gar nicht zu bemerken. Ungerührt trug er sie ins Schlafzimmer und legte sie auf das Bett, das mit weißer Seide bespannt war.
    Pippa spürte ihr Herz wie wild schlagen. Hatte er etwa vor … Nein, das war einfach unmöglich. Sie rollte über das Bett und stand mit zitternden Knien auf. Schon wollte sie zu einem Gegenstand greifen, den sie ihm an den Kopf werfen konnte. Vielleicht die Nachttischlampe. Er aber hatte sich schon abgedreht und ging zum Wohnzimmer hinüber. Über die Schulter sagte er: „Das Badezimmer ist gleich dort drüben. Vielleicht solltest du deine Frisur ein wenig in Ordnung bringen.”
    Damit schloss er die Tür hinter sich. Pippa war allein und sicher. Wenigstens einen Augenblick lang. Sie schaute sich in dem luxuriös eingerichteten Zimmer um. Vor den Fenstern hingen lange Vorhänge, die in einer sanften Brise spielten, die Lampen waren aus Bronze mit silbernen Füßen, dicke Teppiche schufen eine behagliche Atmosphäre. Die Möbel waren aus Edelholz gearbeitet, und an der Wand sorgte moderne Kunst für einen harmonischen Kontrast. Und auch an einem Strauß Rosen auf dem Schminktisch fehlte es nicht.
    Pippa ging zum Badezimmer hinüber und roch an den Blumen. Es ging ein feiner Duft von ihnen aus, der das ganze Zimmer erfüllte. Dann sagte sie sich aber, dass sie sich beeilen sollte, schließlich konnte er jede Sekunde zurückkommen. Im Badezimmer schaute sie sich im Spiegel an. Ihr Haar war wirklich ziemlich durcheinander.
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