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Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
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war jetzt nicht nur eine höfliche Floskel“, erklärte Ellie. „Es bedeutet mir ungeheuer viel, Jiao zu adoptieren. Und ich bin dir von ganzem Herzen und unendlich dankbar, dass du mir dabei hilfst.“
    Er sah ihr in die Augen, und wie üblich setzte ihr Herz einen Schlag lang aus.
    „Ich tue das wirklich gern für dich“, versicherte Finn ihr.
    Dann schwiegen sie und sahen sich in die Augen.
    Was nun?
    Ellie war sich überdeutlich bewusst, dass hinter ihr das Bett stand. Dass sie und Finn Eheringe an den Fingern trugen. Dass sie beide, wenn es eine richtige Ehe wäre, jede Nacht in diesem Bett liegen und sich lieben würden.
    Ja, wenn sie richtig verheiratet wären, würde sie sich jetzt in seine Arme schmiegen und sich von ihm küssen lassen.
    Aber sie waren nun mal nur auf dem Papier verheiratet.
    Genug geträumt, sagte Ellie sich streng und ging zum eingebauten Wandschrank.
    „So, ich schieb mal ein paar von meinen Sachen beiseite, damit wir Platz für deine bekommen“, verkündete sie und öffnete die Türen des Schranks.
    Als Nächstes schob sie ihre Kleider, die ordentlich auf Bügeln hingen, näher zusammen. Sie hörte Finn unwillkürlich lachen und drehte sich um.
    „Was ist denn?“, fragte sie.
    „Du hast ein T-Shirt mit der Aufschrift ‚Hootie and the Blowfish‘“, antwortete er.
    Das stimmte. Es war alt und ein bisschen fadenscheinig, aber der Name der Band war noch gut zu erkennen.
    „Ach, du meine Güte. Das hatte ich ja ganz vergessen“, rief Ellie und nahm das Shirt vom Kleiderbügel. „Es muss fünfzehn Jahre her sein, dass ich es gekauft habe. Keine Ahnung, warum ich es so lange behalten habe.“
    „Hast du die Band live gehört?“, wollte er wissen.
    „Aber sicher! Ich bin mit einer Freundin zum Konzert. Wir beide wollten den Leadsänger Darius Rucker heiraten. Weil wir dachten, dann können wir jeden Tag die tolle Musik hören.“
    Finn lachte. „Es hat aber vermutlich nicht funktioniert, oder?“
    „Wie hätten wir ihm denn ins Auge fallen sollen, wenn wir in der vierzigsten Reihe saßen? Na ja. Magst du die Band, Finn?“
    „Ja. Ich war sogar bei einem der letzten Konzerte, bevor Darius seine Solokarriere startete.“
    „Und hast du ein T-Shirt, um das zu beweisen?“, fragte sie gespielt streng und stemmte die Fäuste in die Hüften.
    Er beugte sich über seinen Karton und zog gleich darauf ein verwaschenes T-Shirt heraus, auf dessen Vorderseite der Name der Band prangte.
    Ellie lachte herzlich. „Da können wir ja demnächst mal im Partnerlook ausgehen.“
    „Lieber nicht! Man würde uns für verrückt halten.“
    „Das wäre doch lustig. Und es würde die Leute zum Reden bringen.“
    Das hatte sie schon einmal gesagt. Im Büro, nachdem sie Finn geheiratet hatte. Eine Heirat, nur auf dem Papier. Die sich seither manchmal fast wie echt angefühlt hatte …
    Finn kam näher und blieb ganz dicht vor ihr stehen. Ihr Herz begann wie wild zu pochen. Er war aber auch umwerfend attraktiv!
    „Sie reden doch schon über uns“, meinte er.
    „Und was sagen sie?“ Sie sah ihm tief in die Augen, und vor Erwartung wurden ihr die Knie weich.
    „Sie können nicht wirklich glauben, dass ich dich geheiratet habe, Ellie.“
    „Weil ich so schlecht zu dir passe?“
    „Nein, weil du zu gut für mich bist“, erwiderte Finn ernst. „Du bist erstaunlich: klug, humorvoll, sexy – und du hast noch hundert andere wunderbare Eigenschaften.“
    „Finn!“ Sie holte tief Luft und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Jedes Mal, wenn sie glaubte, Finns Motive zu verstehen, kam er mit etwas völlig Unerwartetem daher und verunsicherte sie.
    Ging es ihm nur ums Geschäft oder um mehr? Das war die entscheidende Frage.
    Auf die sie noch keine Antwort gefunden hatte.
    Ich jedenfalls will mehr, gestand Ellie sich im Stillen ein. Sie war es leid, Angst vor der Liebe zu haben. Jetzt wollte sie das Märchen von Cinderella wahr werden lassen. Mit Prinz und glücklichem Ende. Und sie wollte es mit Finn.
    Das Problem war nur, dass sie nicht wusste, was er wollte.
    „Jedes Mal, wenn wir zusammen sind, denke ich nur noch daran, wie gern ich dich noch einmal küssen würde“, gestand Finn ihr heiser und neigte sich näher zu ihr.
    „Wirklich?“, hauchte sie, und Hoffnung begann in ihr zu keimen.
    Er ließ die Finger sanft über ihren Nacken gleiten, und ihre Haut fing an, erregend zu prickeln.
    „Wirklich“, sagte Finn leise.
    Und dann, als sie glaubte, es nicht länger aushalten zu können,
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