Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Julia Collection Band 21

Titel: Julia Collection Band 21
Autoren: LYNNE GRAHAM
Vom Netzwerk:
er sich ins Gedächtnis, dass sie sich hinter seinem Rücken mit einem Taugenichts auf einer Harley-Davidson herumgetrieben hatte. Sofort flammte sein Zorn wieder auf.
    „Würdest du darauf wetten, chérie ?“, erkundigte er sich trügerisch sanft.

2. KAPITEL
    „Ich wette nicht auf Tatsachen, und ich habe dich nicht hereingebeten.“ Tabby spürte, wie sie unter Christiens anmaßendem Blick errötete.
    Niemand, absolut niemand konnte so herablassend sein wie Christien Laroche. Den Kopf stolz erhoben, genügte ihm ein spöttisches Heben der Braue, um seinem Gegenüber das Gefühl zu vermitteln, auf Daumengröße zu schrumpfen. Er war der jüngste Spross einer langen Reihe von Vorfahren, die sich allesamt über die Jahrhunderte hinweg als außergewöhnliche Wesen betrachtet und ihm eine geradezu erschreckende Selbstsicherheit vererbt hatten. Christien wusste, dass er den meisten seiner Mitmenschen intellektuell überlegen war, und man konnte nicht behaupten, dass dieses Wissen ihn Bescheidenheit gelehrt hätte.
    „Du hast mir doch noch nie etwas abschlagen können, ma belle “, erwiderte er lächelnd.
    Sie ballte die Hände zu Fäusten. Ungeniert ließ er den Blick zu ihren festen Brüsten unter dem roten T-Shirt schweifen. Als sich die festen Knospen aufrichteten, machte Tabby kehrt und eilte ins Wohnzimmer.
    Sie konnte kaum noch klar denken. Christien hatte schon immer diese Wirkung auf sie gehabt. Wie sollte sie sich ihm widersetzen? Sie hatte es nie geschafft, Nein zu ihm zu sagen – hatte es auch nie gewollt. Sie war ihm verfallen gewesen. Er war der einzige Mann auf Erden, dem sie nie hätte begegnen dürfen, denn bei ihm war sie wehrlos.
    Widerstrebend riss er sich vom Anblick ihrer wohlgeformten Brüste unter dem dünnen Stoff los und fragte sich, wie Tabby wohl reagieren mochte, wenn er sie einfach an sich ziehen würde, so wie er es früher unzählige Male getan hatte, ohne darüber nachzudenken … um nicht von der Versuchung überwältigt zu werden, ging er vorsichtshalber auf Abstand zu Tabby.
    Sie ist nicht schön, sagte er sich energisch. Ihre Nase war ein wenig zu groß, ihr Mund war ein wenig zu breit, und alles in allem war sie zu klein, um elegant zu wirken. Aber all diese kleinen Unzulänglichkeiten, zusammen mit den Sommersprossen und Grübchen, die einst ihr strahlendes Lächeln begleitet hatten, weckten in ihm den Wunsch, Tabby wie eine Araberin zu verschleiern und auf Duvernay in einem Turm einzuschließen, damit er allein sich an ihrem Anblick erfreuen könnte. Der bloße Gedanke an den Besitzerstolz, den sie in ihm ausgelöst hatte, rief heftiges Unbehagen in ihm hervor.
    „Ich möchte das Anwesen zurückkaufen, das dir meine Großtante in ihrem Testament vermacht hat“, teilte Christien ihr kühl mit.
    Tabby wurde blass. Sie fühlte sich von ihm erneut zurückgewiesen und gedemütigt. Aus welchem anderen Grund hätte er sie auch sonst nach so langer Zeit aufsuchen sollen? Er ertrug es einfach nicht, dass ihr ein winziges Stück Land gehörte, das einst im Besitz der Laroches gewesen war. Nun, das ist eben Pech für ihn, dachte sie bitter.
    „Ich bin nicht an einem Verkauf interessiert. Deine Großtante wollte offenbar, dass ich das Cottage bekomme und …“
    „ Mais pourquois ? Aber warum?“, fragte er. „Das ergibt für mich keinen Sinn.“
    Tabby hatte keine Lust, ihm zu erklären, dass seine Tante wahrscheinlich Mitleid mit ihr gehabt hatte, weil er ihr das Herz gebrochen hatte. Oder dass ihrer Meinung nach die alte Dame nur deshalb so mitfühlend gewesen war, weil sie selbst einmal eine ähnliche Erfahrung gemacht hatte. „Ich schätze, es war bloß eine Laune von ihr. Sie war ein guter Mensch“, fügte sie hinzu.
    „In Frankreich ist es nicht üblich, auch nur einen kleinen Teil des Landbesitzes an Außenstehende zu vererben“, sagte Christien ernst. „Ich bin bereit, mehr als den Marktpreis zu bezahlen, um zu gewährleisten, dass das Haus in der Familie bleibt.“
    Zorn, Empörung und Trotz drohten Tabby zu überwältigen, obwohl sie sich bemühte, äußerlich die Ruhe zu wahren. Vor drei Jahren hatte Christien sich beharrlich geweigert, ihr auch nur für ein paar Minuten Gehör zu schenken, und das würde sie ihm nie verzeihen. Und nun wollte dieser unglaublich reiche, überhebliche Franzose mit ihr über ein Häuschen verhandeln, das seine Großtante lediglich im Sommer für Picknicks genutzt hatte! Wie grausam und unsensibel konnte ein Mensch eigentlich sein?
    Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher