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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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Sie?“
    Angie blinzelte nervös. „Ich bin Angie Ellison.“
    „Warum sind Sie in meinem Haus? In der Dunkelheit und ganz in Schwarz gekleidet wie ein Einbrecher?“
    „Das habe ich Ihnen doch gerade erklärt“, meinte sie leise und bekam plötzlich einen trockenen Mund. „Ich dachte, es wäre Bumper Shaugnessys Haus.“
    „Unsinn, das kaufe ich Ihnen nicht ab.“ Er richtete die Waffe auf die Decke, ließ mit einem metallischen Klicken das Magazin herausgleiten, überprüfte es und schob es wieder hinein. Dann zielte er erneut auf Angie. „Versuchen wir es noch einmal. Wer sind Sie, und was treiben Sie hier?“
    „Ich bin Angie Ellison“, wiederholte sie.
    „Ihren Namen habe ich schon beim ersten Mal verstanden, Süße. Helfen Sie mir weiter, sonst muss ich etwas tun, was ich ungern tun würde.“
    Sie holte tief Luft und suchte verzweifelt nach einem Einfall, der ihre Anwesenheit wenigstens einigermaßen plausibel erscheinen ließ. „Würden Sie mir glauben, dass ich Ihrer Haushälterin ein paar Kosmetika gebracht habe, die sie letzte Woche bei mir bestellt hat?“
    Ethan Zorn hob eine Braue. „Nein, das würde ich Ihnen nicht abnehmen. Nächster Versuch.“
    „Würden Sie mir glauben, dass ich Sie heimlich bewundere und Ihre Bekanntschaft machen wollte?“ Ihre Worte hellten seine einschüchternde Miene auf. Leider erschien auf seinem Gesicht ein begehrlicher Ausdruck, und Angie überlegte, ob diese Ausrede wirklich eine so gute Idee gewesen war.
    „Obwohl mir die Vorstellung gefällt, von Ihnen bewundert zu werden, sagt mir etwas, dass das noch nicht alles ist.“ Er hob die Pistole, die er hatte sinken lassen. „Das waren zwei Versuche. Machen Sie noch einen letzten, und sagen Sie mir diesmal die Wahrheit, dann können Sie gehen.“

2. KAPITEL
    Ethan Zorn war schon lange in dem Geschäft und hatte schon jede Menge schräger Typen getroffen. Manny Moran, genannt „Der Fleischerhaken“, zum Beispiel, und Zwei-Finger-Nick, Joey das Messer oder Goosey Lucy. Und dann war da noch dieser Junge aus dem südlichen Philadelphia, dessen Name wie „Lenny Einkaufstüte“ klang.
    Jemandem wie Angie Ellison war er jedoch noch nie begegnet. Angel nannte er sie im Stillen. Irgendwie passte der Name zu ihr. Sie hatte etwas von einem Engel oder einer Fee an sich. Zusätzlich zu ihrer Schönheit, die man nur ätherisch nennen konnte, besaß sie auch noch etwas Unschuldiges. Die Menschen in dieser hinterwäldlerischen Stadt waren schon reichlich naiv, aber diese Frau überbot sie alle. Ethan wünschte nur, er wüsste, wer sie war und was sie im Schilde führte.
    Eigentlich müsste sie Angst vor ihm haben. Er war immerhin bewaffnet und mit ihr eingeschlossen. Sie musste befürchten, dass er sie zu töten beabsichtigte. Jede andere Frau hätte vor Furcht kein Wort mehr herausbekommen. Angie Ellison dagegen flirtete regelrecht mit ihm. Nur so konnte er ihren Blick interpretieren, ihre Stimmlage, die Verspieltheit hinter ihren Worten. Sicher, sie versuchte, ihr Leben zu retten. Aber sie tat es so … unbekümmert. Das war ihm nicht geheuer.
    Vielleicht war diese relative Unbesorgtheit darauf zurückzuführen, dass sie Einwohnerin von Endicott war. Denn eines hatte Ethan seit seiner Ankunft gelernt: Die Menschen lebten hier noch wie in der guten alten Zeit miteinander und hatten nicht die leiseste Ahnung, wie es in der Welt draußen aussah.
    Also war Angie sich ihrer prekären Situation womöglich gar nicht richtig bewusst. Was wiederum bedeutete, dass er ihr ein bisschen Dampf machen sollte.
    „Angel“, begann er.
    „Angie“, verbesserte sie ihn sofort.
    „Angel“, beharrte er, „es gibt mehrere Möglichkeiten, wie es jetzt weitergeht.“
    Sie machte einen so unbekümmerten Eindruck, dass sie ebenso gut beim Tee hätten zusammensitzen können.
    „Ich glaube Ihnen einfach nicht, dass Sie mein Haus mit dem von Boomer verwechselt haben.“
    „Bumper“, unterbrach sie ihn. „Bumper Shaugnessy.“
    „Wie auch immer“, meinte er müde und ließ die Hand mit der Waffe erneut sinken. Diesmal hob er sie nicht mehr, um wieder auf Angie zu zielen. „Ich weiß zwar nicht, weswegen Sie hier sind, aber es hat sicher etwas mit mir zu tun.“
    Sie schob den Kopf vor. „Und Ihr Name ist …?“
    „Ethan Zorn.“
    „Freut mich, Sie kennenzulernen.“ Sie klang aufrichtig erfreut. „Sind Sie nur zu Besuch in Endicott? Haben Sie Verwandte hier?“
    „Was ich hier tue, Angel …“
    „Angie.“
    „… geht Sie
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