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Julia Collection Band 09

Julia Collection Band 09

Titel: Julia Collection Band 09
Autoren: Kathie Denosky
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steckte die behandschuhte Hand mit der Handfläche nach oben in das Seil des Stiers.
    Kamikaze spannte sich unter ihm an, als wollte er Curtis zu verstehen geben, dass er es noch bedauern würde, je geboren worden zu sein, aber Curtis achtete nicht auf die wachsende Wut des Tiers. Er war entschlossener denn je, sich ohne die geringste Verletzung aus diesem Ritt herauszuziehen. Kaylee vertraute auf ihn, und er würde sie auf keinen Fall enttäuschen.
    Nachdem er zufrieden war, dass das Seil fest genug gebunden war, legte er das lange Ende in seine Handfläche und wickelte es dann mehrere Male um seine Hand, sodass er nicht von Kamikaze herunterfallen konnte. Er schloss die Hand zu einer Faust zusammen, zog den Cowboyhut mit der freien Hand tief in die Stirn und gab mit einem Nicken das Signal, dass der Ritt beginnen konnte. Wie er es erwartet hatte, sprang Kamikaze mit der Energie eines Dynamitfasses in die Arena hinaus, sobald das Tor aufging.
    Den linken Arm hielt Curtis weit über den Kopf, um das Gleichgewicht zu halten, und er packte die Seiten des Stiers mit den Schenkeln und konzentrierte sich darauf, auf dem riesigen Rücken zu bleiben. Kamikaze machte zwei gewaltige Sprünge, drehte sich dann links im Kreis und verfiel in eine enge, wirbelnde Kreiselbewegung.
    Jedes Schlingern dieser zweitausend Pfund gesammelter Wut zerrte erbarmungslos an seinem rechten Arm und gab Curtis das Gefühl, dass er mit unglaublicher Kraft auf und ab geworfen wurde. Er konzentrierte sich darauf, das Seil nicht loszulassen, seinen Körper auf das Zentrum des Stierrückens abzustimmen und gleichzeitig zu versuchen, seine nächste Bewegung zu erraten.
    Als nach einer kleinen Ewigkeit endlich der Acht-Sekunden-Pfiff ertönte, wusste Curtis, dass er tatsächlich seinen größten Herausforderer besiegt hatte. Er griff mit der linken Hand nach unten, befreite seine Hand vom Seil und sprang vom wütenden Tier herunter.
    Kaylee drückte Amber fest an sich und hielt den Atem an, während sie Curtis bei seinem erfolgreichen Ritt zusah. Sie betete, dass er sich nicht im Seil verhedderte oder hinfiel, wenn er den Sandboden der Arena berührte, und zu ihrer Erleichterung blieb Curtis auf den Füßen und konnte sich in Sicherheit bringen, während Burt und die anderen beiden Rodeoclowns den großen, gefährlichen Bullen ablenkten.
    Gleich darauf sah sie, wie Burt seinen Bruder gratulierte und ihn umarmte, und dass Curtis von einem Ohr zum anderen triumphierend grinste. Und jetzt wurde ihr auch klar, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte, als sie beschloss, doch zum Finale zu kommen. Sie war in den zwei entsetzlichen Wochen hin und her gerissen worden zwischen dem Entschluss, in Oklahoma City zu bleiben, und ihrem Wunsch zu Curtis zurückzukommen. Und am Ende war ihr klar, dass ihr in dieser Sache eigentlich gar keine Wahl blieb. Wenn man jemanden so sehr liebte, wie sie Curtis liebte, dann nahm man ihn so, wie er war, und versuchte nicht, ihn zu verändern.
    Sie war zwar nicht sicher, wie sie es ertragen sollte, Curtis in den nächsten paar Jahren jedes Wochenende dabei zuzusehen, wie er auf den Rücken eines Stiers kletterte, und jedes Mal zu fürchten, dass etwas Entsetzliches geschehen könnte. Aber in den vergangenen zwei Wochen hatte sie eingesehen, dass sie sich an diese Furcht gewöhnen musste. Es konnte nicht schlimmer sein als die unerträgliche Einsamkeit ohne ihn.
    „Daddy!“, rief Amber und streckte die Arme nach Curtis aus, als er durch das Arenator kam und sich durch die Menge der Fans einen Weg zu ihnen bahnte.
    Kaylees Augen füllten sich mit Tränen vor Stolz, als er Amber hochnahm und den anderen Arm um Kaylees Schulter legte. „Du hast es geschafft, Curtis. Du hast gewonnen.“
    Immer noch grinsend, nickte er. „Ich schätze, das habe ich.“ Als er sah, wie ihr die Tränen über die Wangen liefen, wurde er sofort ernst. „Liebling, ist alles in Ordnung?“
    Sie nickte. „Ich bin nur glücklich, dass du gewonnen hast, und erleichtert, dass dir nichts geschehen ist.“
    „Kaylee, ich muss dir etwas sagen …“, begann er, aber als man über Lautsprecher seinen Namen rief, lächelte er entschuldigend. „Verflixt. Ich muss …“
    Sie küsste ihn auf die schmale Wange, lächelte und nahm ihm Amber ab. „Geh dir deinen Preis abholen. Du hast ihn dir verdient. Wir werden hier auf dich warten.“
    „Du weißt nicht, wie gut mir das tut, mein Liebling.“ Er gab ihr hastig einen Kuss und lief in die Arena
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