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Julia Bestseller Band 142

Julia Bestseller Band 142

Titel: Julia Bestseller Band 142
Autoren: Sarah Morgan
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einem Menschen zu finden.
    „Nein, Grace, da ist nicht mehr. Warum glaubst du, habe ich mich entschlossen, einen Großteil meiner Zeit im Regenwald zu verbringen?“
    „Nun, es ist wunderschön hier. Und wenn ich einen Ort wie diesen besitzen und nie wieder in die Stadt zurückkehren …“ Sie unterbrach sich und seufzte. „Ich versuche wirklich, dich zu verstehen …“
    Oh ja, sie bemühte sich. Grace Thacker war eine Frau, die sich von ihren Gefühlen leiten ließ. „Ich brauche dein Verständnis nicht, ich dachte, das hätte ich klargemacht.“
    „Ich kann deine Haltung nachvollziehen, zumindest zum Teil. Scheinbar bist du nie einem Menschen begegnet, der dich um deiner selbst willen geliebt hat. Und ich kenne das Gefühl, weil es mir ähnlich ergangen ist. Nicht, dass ich mir Sorgen machen müsste, dass jemand mich meines Geldes wegen …“ Sie lächelte. „Wahrscheinlich habe ich es leichter.“
    „Ich habe es nicht schwerer“, erwiderte er sanft und beobachtete sie. „Ich passe nur meine Erwartungen an. Und du solltest dasselbe tun.“
    „Das kann ich nicht. Egal, was im Leben passiert, die wahre Natur eines Menschen kann man nicht ändern. Mein ganzes Leben lang wollte ich Menschen gefallen, meinen Lehrern, meinem Vater … aber es hat nie funktioniert. Ich habe immer nur alle enttäuscht. Möchtest du etwas wirklich Komisches wissen?“
    „Was?“
    „Du hältst dich für einen harten und schlechten Menschen. Trotzdem bist du der Erste, der sich die Zeit genommen hat, mir die Zahlen zu erklären, ohne die Geduld zu verlieren. Du hast einen ganzen Nachmittag damit verbracht, mir Mathematik beizubringen. Und nicht ein einziges Mal hast du mit den Fingern auf den Tisch getrommelt, mich wütend angeschaut oder dir die Haare gerauft. Also, hör auf so zu tun, als wärst du eine kalte und berechnende Maschine.“
    Erschreckt von ihrer Interpretation der kleinen Nachhilfestunde, hielt Rafael einen Moment inne, um nachzudenken. „Es ist von immenser Wichtigkeit, dass du die Zahlen verstehst. Das ist die einzige Möglichkeit für dich, das Gespräch mit deinem Vater durchzustehen.“
    „Richtig. Und du hast sie mir auf die nette Weise erläutert. Du bist ein sehr guter und geduldiger Lehrer.“
    Ein guter und geduldiger Lehrer? Was wohl seine Angestellten dazu sagen würden? Unvermittelt verspürte er den Drang, unmissverständlich klarzumachen, wer er war. „Du begehst einen Fehler, Grace. Ich bin kalt und rücksichtslos wie eine Maschine.“
    „Nein, das bist du nicht. Du trägst in dir eine große Menschlichkeit. Nur, weil du dein Leben mit Blutsaugern verbracht hast, die beständig etwas von dir wollten, fühlst du es nicht mehr.“
    „Du redest Unsinn, weil du dir Sorgen um das Gespräch mit deinem Vater machst.“
    „Vielleicht. Und es ist Zeit, dass ich mich meinen Ängsten stelle. Kannst du arrangieren, dass ich morgen nach London fliege?“
    „In zwei Wochen muss ich zu einem geschäftlichen Termin nach London. Du kannst dann mit mir kommen. Wir gehen zusammen zu deinem Vater.“
    „Nein“, widersprach sie kopfschüttelnd. „Das muss ich alleine tun. Und zwar jetzt. Ich will nicht länger warten.“
    Rafael trommelte mit den Fingern auf den Tisch. Warum, fragte er sich, beunruhigte ihn die harmlose Bitte so sehr? Noch nie im Leben hatte er eine Frau so bedingungslos beschützen wollen. „Du wirst deinem Vater nicht alleine gegenübertreten.“
    „Ich muss es tun.“ Trotzig hob sie das Kinn.
    Zähneknirschend dachte er an die eigene Arbeit, die auf ihn wartete. Arbeit, die er seit Grace Thackers Ankunft im Regenwald vernachlässigt hatte.
    „Na gut“, stimmte er zögernd zu. „Du kannst nach London fliegen. Aber mein Pilot wartet auf dich. Du triffst dich mit deinem Vater, führst dieses Gespräch und fliegst sofort wieder zu mir zurück.“
    Überraschung spiegelte sich in ihren Augen. „Meinst du das ernst?“
    „Ja, ich will, dass du zurückkommst.“
    Weshalb sah sie ihn so an? Warum sollte er sie denn nicht wiedersehen wollen? Der Sex war doch unglaublich.

10. KAPITEL
    Grace versuchte, sich nicht allzu sehr von der luxuriösen Einrichtung in Rafaels Privatjet blenden zu lassen. Während des langen Flugs von Rio de Janeiro nach London kuschelte sie sich auf das weiche Ledersofa.
    Die Stewardess brachte ihr ein Glas Champagner und eine kleine, aufwendig verpackte Schachtel, zusammen mit einer Karte.
    Mit zitternden Händen öffnete Grace zuerst die Karte.
    Ich weiß, du
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