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Julia Bestseller Band 142

Julia Bestseller Band 142

Titel: Julia Bestseller Band 142
Autoren: Sarah Morgan
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sie in den Sitzungssaal zu begleiten und ihr ein Glas Wasser zu bringen. Lächelnd hatte sie ihr versichert, Mr Santoro sei nicht so gefährlich, wie man behauptete.
    Kimberley hingegen wusste es besser. Luc Santoro war sogar sehr gefährlich, und sie hätte eigentlich etwas Stärkeres als Wasser gebraucht, um ihm gegenübertreten zu können.
    Was sollte sie ihm nur sagen? Wie sollte sie es ihm beibringen? Wo sollte sie anfangen?
    An seinen Anstand oder an sein Gewissen konnte sie nicht appellieren, weil er beides nicht hatte. Er half anderen nicht, sondern benutzte sie, vor allem Frauen. Schmerz durchzuckte sie, als sie sich daran erinnerte, wie schlecht er sie behandelt hatte. Er war rücksichtslos und selbstsüchtig, und sein Lebensinhalt bestand darin, sich zu amüsieren.
    Und eine Zeit lang hatte er es mit ihr getan.
    Das Herz wurde ihr schwer. Rückblickend konnte Kimberley selbst nicht glauben, wie naiv und vertrauensselig sie damals gewesen war. Als idealistische, romantisch veranlagte Achtzehnjährige hatte sie sich ihm vorbehaltlos hingegeben. Er war ihr Ein und Alles gewesen. Und sie hatte ihm überhaupt nichts bedeutet.
    Unwillkürlich ballte Kimberley die Hände zu Fäusten und rief sich ins Gedächtnis, dass es heute nicht darum ging, die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen. Sie musste die Erinnerung an den Schmerz, die Panik und das Gefühl der Erniedrigung nach seiner grausamen Zurückweisung verdrängen. All das spielte jetzt keine Rolle mehr.
    Es gab nur einen Menschen, der ihr wichtig war, und für diesen würde sie alles tun, um sich mit Luc Santoro gut zu stellen – denn sie würde Brasilien auf keinen Fall ohne das Geld verlassen, das sie brauchte. Es ging um Leben und Tod.
    Nervös sprang Kimberley auf und begann, im Raum auf und ab zu gehen. Dabei überlegte sie, wie sie einen Mann, der nichts für sie empfand, dazu bringen konnte, ihr fünf Millionen Dollar zu geben. Wie sollte sie ihm beibringen, dass sie in ernsthaften Schwierigkeiten steckte? Und wie sollte sie sein Mitgefühl wecken?
    Panik überkam sie, und im nächsten Augenblick wurde die Tür geöffnet, und Luc betrat den Raum. Sein attraktives Gesicht wirkte hart, und sein schwarzes Haar glänzte im Sonnenlicht.
    Und Kimberley wurde klar, dass ihre Situation noch schlimmer war, als sie angenommen hatte.
    Sie sah aus wie ein verängstigtes Reh.
    Ohne sich anmerken zu lassen, was er dachte, betrachtete Luc die schlanke, ungewöhnlich schöne Rothaarige, die aschfahl und bebend am anderen Ende des Sitzungssaals stand.
    Sie wirkte so eingeschüchtert, dass er beinah Mitleid mit ihr gehabt hätte. Allerdings wusste er zu viel über sie. Und an ihrer Stelle hätte er auch vor Angst gezittert. Sie hatte vielleicht Nerven, hierherzukommen!
    Sieben Jahre. So lange hatte er Kimberley Townsend nicht gesehen, und trotzdem konnte sie ihn noch aus der Fassung bringen. Endlose Beine, seidiges Haar, weiche Lippen und ein strahlendes, vertrauensvolles Lächeln …
    Eine Zeit lang hatte sie ihn tatsächlich getäuscht. Da er normalerweise nur mit Frauen zu tun hatte, die genauso gewandt und berechnend waren wie er, hatten ihre Unschuld und ihre beinah kindliche Offenheit ihn fasziniert und bezaubert.
    Es war seine erste und einzige Fehleinschätzung seit langer Zeit gewesen. Sie war eine geldgierige Mitgiftjägerin. Das wusste er inzwischen. Und ihr war klar, dass er es wusste. Was also konnte sie dazu bewogen haben, wieder bei ihm aufzutauchen? Entweder war sie sehr mutig oder ausgesprochen dumm.
    Lässig ging Luc auf sie zu, beobachtete dabei, wie sie zusammenzuckte und erneut zu zittern begann, und kam zu dem Ergebnis, dass sie nicht besonders couragiert wirkte.
    Dann musste sie dumm sein. Oder verzweifelt?
    Kimberley stand mit dem Rücken zur Wand und fragte sich, wie sie hatte vergessen können, welche Wirkung Luciano Santoro auf Frauen ausübte. Wie hatte sie nur je glauben können, dass sie einen Mann wie ihn halten konnte?
    Sie war groß, aber er überragte sie um einiges. Er war durchtrainiert und muskulös und hatte breite Schultern, und allein seine markanten, gefährlich anmutenden Züge raubten einer Frau den Atem.
    Starr betrachtete sie ihn, während er auf sie zuschlenderte. Sie ließ den Blick von seinem glänzenden blauschwarzen Haar zu seinen hohen Wangenknochen schweifen, den dichten langen Wimpern, die seine dunkelblauen Augen beschatteten, und zu seinem glatt rasierten Kinn. Er war der Inbegriff purer Männlichkeit, denn
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