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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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Rettungsweste hinuntergeworfen, und es gelang ihm noch, die Kleine in die Weste zu stecken und anzuseilen. Dann erwischte ihn dieselbe Welle, die auch meinen Onkel getötet hatte. Und ein paar der Kinder auch. James’ Leiche wurde nie gefunden.“
    Ben machte ein betroffenes Gesicht. „Wie schrecklich für Kate.“
    „Sie hat es geschafft, ihre Trauer zu bewältigen. Später sagte sie einmal, das Meer hätte ihn eines Tages so oder so geholt. Wenigstens sei er als Held gestorben.“
    „Für die Gemeinde muss es ein Schock gewesen sein.“
    „Oh ja. Mein Vater spricht nie über jene Nacht. So als wäre es nie passiert. Bei persönlichen Schicksalsschlägen macht er einfach dicht.“
    „Mich wundert, dass er dann zu dieser Veranstaltung kommt.“
    Lucy lächelte traurig. „Kate hat ihm sicher keine Wahl gelassen. Sie sind seit einer Ewigkeit befreundet, und sie organisiert Jahr für Jahr diese Spendenaktion. Dad tut einfach, was sie ihm sagt. Außerdem ist es für einen guten Zweck. Seit Generationen gehört das Rettungsboot zu Penhally Bay wie der Leuchtturm oder die Kirche. Du würdest hier niemanden finden, der nicht einen Angehörigen verloren hat oder zumindest jemanden kennt, der auf See geblieben ist.“
    Sie unterbrach sich und fuhr verlegen fort: „Entschuldige, ich rede dich in Grund und Boden, aber ich würde mich jederzeit leidenschaftlich für dieses Projekt einsetzen.“
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Für Leidenschaft bin ich immer zu haben. Ohne sie wäre die Welt ein trüber Ort zum Leben.“ Er lächelte charmant. „Bei mir kannst du gern leidenschaftlich sein, jederzeit.“
    Unschuldige Worte, dahingesagt, um sie aufzumuntern. Aber seine Augen sprachen eine andere Sprache. Was sie darin las, hatte nichts mit Rettungsbooten zu tun, sondern mit einer ganz anderen Form von Leidenschaft. Lucys Herz zitterte. Verrückt. Sie hatte ihn fast zwei Jahre nicht gesehen, und ihre kurze Bekanntschaft war abrupt zu Ende gegangen. Was wäre passiert, wenn er geblieben wäre …?
    „Dr. Carter! Da sind Sie ja!“
    Er drehte sich zu der grauhaarigen Dame um und schüttelte ihr die gesunde Hand. Der andere Arm der Frau war eingegipst.
    „Ich hatte es Ihnen versprochen.“
    „Das haben andere auch. Die meisten von denen sind nicht hier. Und da ist auch unsere bezaubernde Dr. Lucy. Wie geht es Ihnen, meine Liebe? Hoffentlich gut, ich habe Sie eine Weile nicht gesehen.“
    „Weil Sie abtrünnig geworden und nach Wadebridge gezogen sind, Mrs. Lunney.“ Froh über die Ablenkung zwinkerte Lucy ihr zu. „Aber Sie sehen wohl aus … bis auf den Arm. Daher kennen Sie auch Dr. Carter, oder? Er hat Sie zusammengeflickt.“
    Ein Leuchten glitt über ihr Gesicht. „Ja, Liebes, und wissen Sie was? Der Arm hat mir noch etwas beschert … ich werde heiraten! Mein neuer Nachbar und ich haben uns ein halbes Jahr lang nur über den Gartenzaun gegrüßt, aber als ich mir den Arm gebrochen hatte, war Henry ständig für mich da. Hat mir hier geholfen und dort etwas für mich erledigt und war … nun, sagen wir, er war sehr überzeugend! Nächsten Monat kommt der Gips ab, und dann heiraten wir.“
    Lucy umarmte sie behutsam. „Wie schön. Herzlichen Glückwunsch. Ich freue mich für Sie und hoffe, dass Sie sehr glücklich werden.“
    „Danke, meine Liebe. Amüsiert euch gut, ihr zwei, ich muss zurück zu Henry. Er kennt kaum jemanden, aber alle wollen ihn kennenlernen! Sie werden ihm ordentlich auf den Zahn fühlen. Sie wissen ja, wie das hier ist. Ich muss ihn retten.“
    Ben lachte. „Tun Sie das – und auch von mir herzlichen Glückwunsch. Schön, dass Ihr gebrochener Arm wenigstens ein Gutes hat. Siehst du“, wandte er sich an Lucy, als sie wieder allein waren. „Mrs. Lunney ist ein typischer Fall. Unkomplizierter Bruch. Solche Patienten könntet ihr auch übernehmen. Stattdessen fahren sie ins St. Piran, warten fast zwei Stunden, bis ein Arzt frei ist und sie endlich ein Schmerzmittel bekommen. Das steht wirklich in keinem Verhältnis. In derselben Zeit hättest du sie hier längst behandelt.“
    „Ich arbeite dran, Ben. Dad ist auch sehr dafür.“ Das war noch untertrieben. Auf das St. Piran war ihr Vater nicht gut zu sprechen. Nicht, seit ihre Mutter …
    Ben deutete mit dem Kopf zum Barbecue. „Komm, es geht los.“
    „Endlich! Ich sterbe gleich vor Hunger.“
    In der Reihe vor ihnen trafen sie viele bekannte Gesichter. Patienten grüßten Lucy freundlich, und es waren auch ein paar alte
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